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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Titel: Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Düll
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irgendeinen Lärm, der dich aufweckte,
Elfi. Sagtest du nicht, du hättest kurz nach Mitternacht ein
verdächtiges Geräusch gehört? Hast du daraufhin Licht
gemacht?“
    „ Nein.“
    „ Dennoch musst
du ihn irgendwie erschreckt haben oder er bekam von selbst kalte
Füße. Jedenfalls zog er unverrichteter Dinge wieder ab.“
    „ Ob es Marius
war, der sich doch durchs Dickicht geschlagen hat“, überlegte
Elfi.
    „ Wovon redet ihr
eigentlich“, fragte Irmgard verstört.
    Elfi brachte ihre
Mitarbeiterin in wenigen, schonend gewählten Worten auf den
neusten Informationsstand.
    „ Mein Gott“,
rief Irmgard. „Das ist ja nicht zu fassen. Der arme Marius!“
    „ Ich rufe jetzt
die Polizei an“, verkündete Elfi entschlossen.
    „ Würdest du
es mir übel nehmen, wenn ich auch nach Hause ginge“,
sagte Irmgard kleinlaut. „Du weißt, dass ich mich nicht
drücke, aber so langsam wird es mir hier unheimlich. Wer weiß,
was als nächstes geschieht?“
    „ Geh nur und ruh
dich aus, dafür habe ich volles Verständnis. Aber“,
Elfi legte die Stirn in Falten, „wärst du bereit, morgen
früh wiederzukommen? Ich würde gerne die gesamte
Mannschaft versammeln und beratschlagen. Wir können nicht
weitermachen, als wäre nichts passiert. Andererseits wäre
es auch falsch, alles stehen und liegen zu lassen und
auseinanderzugehen. Tom glaubt, dass all diese rätselhaften
Vorkommnisse irgendwie zusammenhängen. Ich werde allen alles
erzählen, was ich weiß. Eventuell kommen wir dann
gemeinsam der Lösung näher. Einverstanden?“
    Irmgard bejahte und
auch Tom befand die Idee für gut.

31
    Nachdem Irmgard sich
verabschiedet hatte, telefonierte Elfi vom Büro aus mit der
Polizei. Tom, der bei ihr war, ging aufgekratzt hin und her. Er war
übermüdet und hellwach zugleich. Um sich zu beruhigen,
studierte er eines der für Kunden ausliegenden
Informationsblätter mit der Überschrift Selber pflanzen. Der wesentliche Abschnitt lautete:

    „ Am Anfang steht
die Standortwahl. Beachten Sie dabei bitte Bodenbeschaffenheit und
Lichtverhältnisse. Ist der ausgewählte Platz sonnig oder
eher schattig? Ziehen Sie auch Fragen der Ästhetik in Erwägung.
    Frühling und
Herbst sind die besten Zeiträume zum Pflanzen. Haben Sie sich
für eine Pflanze entschieden, so heben Sie ein Loch aus, das
doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen. Letzteren
tauchen Sie vor dem Einpflanzen für fünf Minuten in einen
Eimer mit Wasser.
    Richten Sie die
Pflanze so aus, dass ihre schönste Seite dahin zeigt, von wo
aus Sie sie am häufigsten betrachten. Danach füllen Sie
das Loch mit einer Mischung aus Mutter- und Blumenerde sowie etwas
organischem Dünger – zum Beispiel Hornspänen –
auf. Aber bitte ‚beerdigen’ Sie die Pflanze nicht. Die
oberste Wurzel sollte rund einen Zentimeter unter die Erde kommen.
Leichtes Andrücken verbessert die Standfestigkeit und den
Bodenkontakt der Wurzeln.
    Zum Schluss sollten
Sie einen kleinen Gießrand um den Stamm ziehen, damit das
Gießwasser direkt an den Wurzeln versickern kann, die allein
es aufnehmen. Nicht die Blätter benetzen! Feuchte Blätter
bieten einen guten Nährboden für Pilzkrankheiten. In den
ersten zwei Wochen nach dem Einpflanzen sollte täglich
reichlich gegossen werden.“

    Elfi legte den Hörer
auf. „Sie kommen.“
    „ Hättest du
etwas dagegen, sie alleine herumzuführen?“
    „ Nein. Was hast
du vor?“
    „ Da
weitermachen, wo Irmgard aufgehört hat.“
    „ Oho! Hast du
nun etwa doch den ‚grünen Daumen’?“
    „ Bestimmt nicht,
keine Angst. Ich bin etwas nervös und brauche Ablenkung und
Zeit zum Nachdenken. Was Irmgard gesagt hat, schwirrt mir die ganze
Zeit im Kopf rum.“
    „ Was denn?“
    „ Es ist richtig
unheimlich hier.“

32
    Für Elfi verging
der Rest des Tages wie im Flug. Die Polizisten von vorhin waren
rasch wieder zur Stelle. Sie führte die beiden zu der
Marihuana-Plantage und zeigte den Einbruch ins Gewächshaus an.
Die Uniformierten vermuteten, dass Marius für beides
verantwortlich sei. Einen Zusammenhang mit dem Buschhacker-Unglück
erkannten sie indes nicht und auch über den vermissten Herrmann
Landgraf, nach dem sie sich auf dem Revier extra erkundigt hatten,
wussten sie nichts Neues zu berichten. Sie wollten die Ermittlungen
fortsetzen und sich bald melden.
    Nachdem das Duo
gegangen war, sicherte Elfi die aufgebrochene Tür zum
Gewächshaus mit einem Vorhängeschloss und begann damit,
die Mitarbeiter für die geplante Aussprache am

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