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Der Mörder mit der Spritze

Der Mörder mit der Spritze

Titel: Der Mörder mit der Spritze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Töchtern des Sonnengottes als nacktes Opfer
vorgeworfen zu werden.
    »Hast du eine Ahnung, wie viele
wir sind ?« fragte eine neue, lyrische Stimme an meiner
Schulter.
    »Ist das wichtig, solange es
alles Mädchen sind ?«
    An meinen Füßen kicherte es.
»Wenigstens davon kannst du überzeugt sein, egal wie dunkel es ist .«
    »Eigentlich hatte ich noch nie
Schwierigkeiten, den Unterschied festzustellen .«
    Und plötzlich hatte ich keine
Luft mehr für lässige Wortgefechte, denn vier Paar Hände machten sich an mir zu
schaffen, kitzelten und massierten, während das Mädchen, das mich in die
Situation gelockt hatte, meinen Mund sanft mit ihren Lippen berührte und mit
einer höchst beweglichen Zunge die unglaublichsten Sachen anstellte.
    Ein paar Stunden später lag ich
schweißgebadet auf dem Boden und verfluchte die Dunkelheit.
    »Genug jetzt !« stöhnte ich. »Ich bin nur ein zahmer Rechtsanwalt, kein Sexathlet .«
    »O Harry, du bist wie ein wildes
Tier«, schrie jemand.
    »Nicht aufgeben, Mann«, rief
Harry aufmunternd, »nebenan sind noch mehr Mädchen .«
    »Und wo sind alle die
dazugehörigen Knaben ?« japste ich und versuchte mich
mit letzter Kraft auf die Ellbogen zu stützen. Nach einem schwachen Versuch
fiel mein Kopf zurück auf den Boden, und ich blieb einfach liegen, unfähig,
mich gegen einen erneuten Angriff der menschenfressenden Amazonen zu verteidigen.
Plötzlich fiel mir auf, daß die Musik abgestellt worden war. Ich hatte es nicht
gleich gemerkt, weil mein Kopf so laut dröhnte.
    »Außer mir ist keiner da«,
grunzte Harry. »Und noch ein Typ, Ingwer, aber der ist nur zum Pennen
vorbeigekommen. Seit ein paar Stunden habe ich keinen Ton mehr von ihm gehört .«
    »Du meinst, daß die ganzen
Mädchen — ich meine, du wohnst hier mit allen zusammen... ?« stöhnte ich schwach.
    »Ja, das ist so eine Art
animalische Anziehung«, sagte er freundlich. »Ich sehe aus wie ein Affe, aber
das stößt sie keineswegs ab — im Gegenteil .«
    »Wenigstens bist du nicht
geizig«, schnaufte ich. »Wie viele sind denn da ?«
    »Im Moment sind es acht und
ich, die hier wohnen. Wenn du willst, kannst du jederzeit vorbeikommen, Mann.
Das gibt ein bißchen Abwechslung, und ich werde ihnen nicht langweilig .«
    »Ich gebe mir alle Mühe, das zu
begreifen«, sagte ich aufrichtig. »Aber es fällt mir schwer, es zu glauben .«
    »Das Rezept ist ganz einfach«,
fuhr er fort, und seine rauhe Stimme klang leise und
beherrscht, obwohl er hin und wieder tief Luft holen mußte. »Ich bin zu einem
Viertel Neger und zu drei Vierteln Weißer. In einem Buch über Anthropologie
habe ich mal gelesen, daß der Neger der seiner Umgebung angepaßteste Mensch ist und der Weiße dem Affen am ähnlichsten. Ich denke mir das so: In mir
sind meine weißen Vorväter durchgeschlagen, und es ist gerade genug Farbe
dazugekommen, um mir einen Extraschuß Sex-Appeal zu
geben. Die Kombination ist unschlagbar, Mann !«
    »O Harry, ich sterbe. Ooohh , Harry!«
    »Wenn du mir nur sagst, wo ich
Sandra Stilwell finde, verschwinde ich und lecke meine Wunden«, bat ich mit
letzter Kraft.
    Dreißig Sekunden herrschte
Schweigen, dann sagte Harry ruhig: »Okay, ich glaube, daß du sauber bist. Sie
war vor einiger Zeit hier. Eines meiner Mädchen hatte sie mitgebracht. Sie ist
aber so ein jungfräulicher Typ, und damit meine ich, daß sie es wirklich ernst
nimmt. Sie ist nicht gerade auf mich abgefahren, weil ich ihr zu animalisch
war, so hat sie sich an diesen magischen Clown gehängt und ist in eine Kommune
auf dem Land gegangen. Ich zeichne dir auf, wie du hinkommst .«
    »Danke«, sagte ich, hob erneut
den Kopf und bewegte die Finger. Die Kraft kehrte zurück, zumindest in meine
Gliedmaßen.
    »Ich hole dir einen Stift«,
murmelte eine plötzlich sanft klingende Stimme. Dann hörte ich, wie sie auf
Händen und Knien durchs Zimmer kroch.
    Ein paar Sekunden später
verstummte das Geräusch, dann kam ein erstickender Aufschrei.
    »Bist du angestoßen, Baby ?« rief Harry. »Hier gibt es doch keine Möbel, und die anderen
sind im Bad oder in der Küche oder sonstwo .«
    »Vielleicht hat eine es nicht
ganz geschafft«, erwog ich bösartig. »Für eine Zeitlang haben wir ihnen ganz
schön eingeheizt .«
    »O nein, diese Mädchen sind
hart im Nehmen .« Er lachte glucksend.
    Ich wußte, was er meinte. Nur
die Vorstellung ließ schon die Erschöpfung zurückkehren.
    » Harrrrryyyyy !« schrie das Mädchen plötzlich auf, schrill und an der
Grenze zur

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