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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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wissen, warum?«, fragte Marcellus.
    » Ich stelle deine Befehle nicht infrage, Herr.«
    » Genau dafür ist dieser Raum da, Riis. Hier können die Kommandeure meine Befehle hinterfragen. Wir haben Informationen darüber, dass Saroyan mit Mallet in dieser Rebellion unter einer Decke steckt. Es ist mir schwergefallen, es zu glauben; ich kenne sie bereits sehr lange und hätte mein Leben auf ihre Loyalität gesetzt. Wie es aussieht, hätte ich das auch fast getan.« Er schüttelte bedauernd den Kopf. » Ich wurde zum Narren gehalten. Saroyan ist sehr unbeliebt bei ihren Kollegen und benimmt sich ein bisschen wie ein Zuchtmeister. Ich habe das mit Loyalität verwechselt. Es sind immer diese charismatischen Persönlichkeiten, die wir mit Argwohn betrachten.
    Ich könnte sie natürlich hierherschaffen lassen und sie vor Gericht stellen, aber das würde nur Unruhe im Palast hervorrufen. Vielleicht sogar in der ganzen Cité. Sie ist zwar nicht beliebt, aber man respektiert sie. Es ist sehr viel praktischer, sie von marodierenden Blauen töten zu lassen. Dann wird ihre Leiche in ein paar Tagen gefunden. Eine Tragödie für die Cité. Eine weitere Beerdigung. Und ihre Mitverschwörer, wer auch immer sie sein mögen, werden wissen, was ihren Tod verursacht hat.«
    Riis nickte. Dann war er entlassen, verließ den Fried und fand Darius, der auf ihn wartete. Sein Adjutant zog fragend eine Braue hoch. Riis schüttelte nur den Kopf, und sie gingen schweigend zur Kaserne zurück.
    Als einer dieser eben erwähnten Mitverschwörer hatte er keine Ahnung, was er tun sollte.

34
    Am Ende wurden alle einundachtzig übrigen Krieger der Leoparden-Zenturie exekutiert. Es wurde als unmöglich erachtet, sagte man Dol Salida, diejenigen, die sich aktiv gegen die Vinceri verschworen hatten, von denen zu unterscheiden, die von der Rebellion gewusst, aber nichts dagegen unternommen hatten, und denen, die unschuldig waren, falls überhaupt ein Krieger als unschuldig bezeichnet werden konnte. Also mussten sie alle sterben. Sie wurden ausnahmslos durch einen sauberen Stich mit einem Schwert mitten ins Herz hingerichtet.
    Einer von Dols Informanten war in der Exekutionsabteilung. Als Dol ihn Tage später befragte, erzählte er ihm, dass sein Schwertarm immer noch müde war und sein Herz schmerzte wegen dieses Gemetzels an Veteranen, die ohne Einschränkung, ohne Zögern und jetzt auch ohne Ehre für die Cité gekämpft hatten. Er hatte Dol weiterhin verraten, dass man die Männer nach der Hinrichtung ausgezogen und sie dann nach Brandnarben abgesucht hatte.
    » Brandnarben?« Dol war plötzlich interessiert. » Hat man denn auch welche gefunden?«
    Der Soldat grinste humorlos. » An Veteranen, von denen manche mehr als zwanzig Jahre Dienst getan haben? Was glaubst du denn? Diese Männer haben schon Narben auf ihren Narben. Ja, und auch jede Menge Brandwunden. Aber nein, wir haben keine s-förmigen Brandzeichen gefunden, andererseits, unter uns gesagt, Ser, wir haben auch nicht besonders gründlich gesucht.«
    Etwa vor acht Jahren waren Dol Gerüchte zu Ohren gekommen, dass die Vinceri an einem Mann mit einer Brandnarbe interessiert waren, die wie ein S geformt war. Mehr hatte Dol nicht herausfinden können, obwohl er diskret sehr gezielte Fragen gestellt hatte. Schließlich hatte er die Information einfach archiviert für einen Zeitpunkt, an dem sie sich als nützlich erweisen konnte. Infolgedessen war er besonders interessiert gewesen, als ihm Creggan an diesem Sommertag in den Leuchtenden Sternen von dem Mann an der Bar erzählt hatte, der eine ganz ähnliche Narbe hatte. Bemerkenswerterweise hatte Bartellus dann plötzlich die Ohren gespitzt und Creggan ausgefragt.
    » Kennst du dieses Brandzeichen, Dol?«, hatte Bartellus wissen wollen.
    Dol hatte mit den Schultern gezuckt. » Ich nehme an, es ist das Brandzeichen eines Sklaven. Warum? Interessiert dich das?«
    » Wie kann ein Mann sowohl die ehrenvolle Tätowierung der Zweiten Adamantine als auch das Brandzeichen eines Sklaven tragen?«
    » Das interessiert mich überhaupt nicht.«
    Ungewöhnlich für einen Mann, der seine Meinung normalerweise für sich behielt, hatte Bartellus weitergesprochen: » Ich habe dieses Brandzeichen schon einmal gesehen, vor langer Zeit. An einer Leiche.«
    » Eine Blauhaut?«
    » Nein. Jedenfalls glaube ich das nicht. Er hatte viele Tätowierungen auf dem ganzen Körper und auf dem Kopf. Aber dieses Brandzeichen saß auf seiner Schulter.«
    Bartellus war ein

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