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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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nicht. Wir haben bestimmt schon eine Achtelphase nicht gekämpft. Vielleicht bedeutet das, dass wir auf dem Weg sind zu gewinnen.
    Dieser Gedanke wurde durch einen Eilboten unterbrochen, der sich an den in der Nähe stehenden Alfred wandte, dessen Arm nun in einer Schlinge lag. „Eine größere Einheit Elitesoldaten mordet sich südlich von hier quer durch die Stadt! Ihr Ziel scheint der Fischereihafen zu sein. Es ist, nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, die persönliche Einheit dieses Schlächters Xernd!“
    „So eine Scheiße!“, hörte Verena Alf, der damit offenbar auch seine Schmerzen verdrängen wollte, fluchen. „Wenn sie dort hingelangen haben sie die Mauer und die Kastelle im Rücken, die beide noch in Feindeshand sind. Es darf ihnen nicht gelingen, dort in unserer Flanke neuen Widerstand zu formieren! Abmarsch! Zügig!“, befahl Alf der angeschlagenen Truppe.
    Außerdem könnten sie sich mit einem gestohlenen Schiff absetzen. Die Schnellsegler sind gerade nicht in der besten Verfassung für eine Verfolgungsjagd. Bernd darf nicht entkommen! Irgendwann muss er für seine Taten büßen und ich will, dass das heute ist!, dachte Verena und fühlte kalten Zorn in sich aufsteigen.
     
    Eine schöne Truppe ist mir das. Fast alle humpeln sie oder reiben sich verstohlen ihre Blessuren. Alfred, der große Anführer hält sein Schwert mit links. Sogar Rolf hat anscheinend Verletzungen abbekommen.
    Zumindest schlossen sich der voraneilenden Truppe unterwegs immer mehr Einwohner an, die irgendwelche improvisierten Waffen trugen. Sowie sie erfuhren, dass es gegen Bernd gehen sollte, stärkte das ihre Entschlossenheit nur noch. Immer wieder hatte der verhasste Mann hier in H´Cuudim durch seine grausamen Strafunternehmen und rücksichtslose Raubzüge von sich reden gemacht. Dass er und seine Garde im Kampf als besonders gefährlich galten, konnte nun niemanden mehr zurückhalten. Man wollte diesen Verbrecher um jeden Preis besiegen.
     
    Sie konnten Bernd erst im Fischerhafen zum Kampf stellen. Zweihundert frische Soldaten, alle bestens darin ausgebildet, effektiv zu morden, stemmten sich dem Volkszorn entgegen und schlugen blutige Breschen in die ungeordneten Reihen der heranstürmenden Bürger und Seekrieger. Geworfene Steine prallten meist wirkungslos von ihren Harnischen ab und um sie herum türmten sich die Leichen. Diese Soldaten mussten wissen, dass sie von den sich nun wehrenden Unterdrückten keine Gnade mehr zu erwarten hatten. Nur durch ein unbeschreibliches Gemetzel konnte es ihnen gelingen, sich hier noch einmal abzusetzen. Schritt für Schritt wichen sie zu einem großen Fischerboot zurück, dass sie als Fluchtfahrzeug auserkoren hatten. Obgleich immer wieder einer von ihnen fiel, blieben ihre Reihen geschlossen. Bernd war mitten unter ihnen. Verena musste sich regelrecht durch das Gewühl kämpfen, um eine Gelegenheit zum Angriff zu bekommen. Von den Menschen, die sie kannte, war nur Voly an ihrer Seite geblieben. Bernds Klinge zuckte vor und schlitzte Verenas Kampfgefährtin den Bauch auf. Verena sah rot!
    Mit einem Handkantenschlag zertrümmerte sie das Handgelenk von Bernds Waffenhand. Dann drosch sie ungebremst auf den verhassten Mann ein, der für sie in dieser Situation auch stellvertretend für den ganzen verfluchten Adelsstand von Lianta Xintall stand. Immer noch perfekt geordnet zog sich Bernds Truppe zu dem Schiff zurück und bewerkstelligte das Kunststück, trotz der aufgebrachten Masse kontrolliert abzulegen. Zur gleichen Zeit brach Verena Bernd einen Knochen nach dem Anderen.
    Erst als Doktor Benthan sie mit seiner fesselnden Stimme aufforderte, von Bernd abzulassen, begriff sie, dass der auf dem Boden lag und jeden Widerstand aufgegeben hatte. Ausnahmsweise schämte sie sich nicht ihres unkontrollierten Gewaltausbruchs wegen.
    Neben ihr flickte Doktor Benthan die Bauchwunde der bewusstlosen Voly notdürftig zusammen. Verena hielt einmal mehr geistige Zwiesprache mir Barwarin. ´ Und? War das nun die richtige Gelegenheit, um Knochen zu brechen?´, fragte der Barwarin in ihrem Kopf. - ´ Ja. Das war der leichte Teil. Schwierig wird es erst, wenn er unser Gefangener ist und gebrochen und menschlich erscheint. Wenn ich zu sehen beginne, welche Härten ihn zu dem Monster gemacht haben, dass er ist. Wenn wir uns damit befassen müssen ob er geheilt und … wie heißt das noch gleich? … ach ja: wenn er resozialisiert werden soll. … Nein! Sag nichts! Ich werde es mir nicht so

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