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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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leicht machen, ihn jetzt einfach zu töten.´
     
    *
    Cenimnir wanderte in Venigaras Begleitung durch die befreite Stadt. Seine bärenstarke Freundin hatte tapfer bei den Schlachten an der Front zwischen westlicher und östlicher Unterstadt mitgekämpft, auch wenn die Anführerin H´CeCis als eigentliche Heldin dieser Gefechte galt. Eigentlich sollte er jetzt bei seiner Familie sein. Aber Cenimnir konnte zu Hause keine Ruhe haben, bevor er sich keinen Überblick verschafft hatte. Es musste reichen, wenn CegeuciDan auf die Kinder aufpasste. Überall waren die Spuren der Kämpfe und der Besatzung deutlich zu sehen. Leichen lagen kaum noch in den Straßen, aber Kahlschlag, zerstörte Gebäude, die stark in Mitleidenschaft gezogene Infrastruktur, all das war noch augenfällig und erschreckend. Im Hafenbecken steckten halb versunkene Schiffe und überall in den Straßen türmten sich die Reste von Barrikaden, teils von den Eroberern und teils von den Verteidigern errichtet. In manchen Gassen gab es glückliche Wiedersehensszenen. Aber man konnte auch noch Verzweifelte umherstreifen sehen, die nicht wahrhaben wollten, dass ihre Angehörigen getötet oder nach Lianta Xintall in die Sklaverei verschleppt worden waren. Dieses Schicksal belastete die ´Hinterbliebenen´ oft noch viel nachhaltiger, wie Cenimnir fühlte. Es herrschte eine Mischung von Resignation der für immer Besiegten, Geschäftigkeit derer, die versuchten einfach nur die schlimmsten Schäden zu beheben, Jubel derjenigen, die persönlich gut davongekommen waren und den Sieg feiern wollten und Pionierstimmung unter denen, die meinten, der Wiederaufbau biete enorme Chancen für allerlei Verbesserungen.
     
    Vielleicht zum härtesten Anblick gehörten die brennenden Häuser von bekannten und verhassten Kollaborateuren. Es hatte nur einige Phasen gedauert, bis die Regierung begann, die öffentliche Ordnung wieder herzustellen, doch diese Zeitspanne hatte für zahlreiche grausame Racheakte gereicht. Cenimnir zweifelte nicht, dass dabei auch Unschuldige ums Leben gekommen waren.
    „Glaubst du, es war richtig, wie wir mit den restlichen Truppen Lianta Xintalls verfahren sind?“, fragte ihn Venigara.
    „Ja!“, antwortete Cenimnir sofort entschieden. „Die flüchtenden Schlächter aus Bernds Truppe wurden versenkt und wenn irgendwer den Tod verdient hat, dann waren sie es. Bernd selbst wurde zum Verhör zu diesem Tarz Bargon gebracht und später muss man da, wie bei den meisten gefangenen feindlichen Heerführern, weitersehen. Auch gut. Aber dass wir den Truppen, die in der Alten Unterstadt eingekesselt waren, den unbewaffneten Abzug ermöglichen, war richtig. Sie hätten versucht sich einen Weg freizukämpfen und die Opfer wären durch nichts zu rechtfertigen gewesen.“
    „Vermutlich hast du recht“, stimmte Venigara nach kurzem Zögern zu. „Ich nehme auch an, dass die Meisten von ihnen nicht als geschlagene Truppe in ihre Heimat zurückkehren wollen. Zumindest möchte ich das gerne glauben.“
     

Neue Bedrohungen und Hoffnungen
     
    In den Konzerthöhlen der Residenz von Celljins Familie fand eine Konferenz statt. Die Erdenmenschen hatten den Wissenschaftlern um Tarz Bargon und Begon Veraz wieder und wieder Rede und Antwort gestanden. An Konstantins Stelle hatte man dessen Freunde minutiös befragt, was er ihnen zu dem Übergang verraten hatte. Jetzt war es an Bargon und Veraz sich den zuvor Befragten genauer zu erklären.
    „Nun ist es an der Zeit, unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse, die wir in den letzten Tagen dank Ihrer Hilfe entscheidend verfeinern konnten, vorbehaltlos mit Ihnen zu teilen“, reflektierte Tarz Bargon diesen Umstand. „Bitte seien Sie ein wenig nachsichtig und Geduldig mit uns. Auch jetzt sind unsere besten Gelehrten, wie Begon Veraz hier, noch nicht in allen Punkten sicher. Und das Meiste von dem, was sie wissen, ist für Laien wie mich und Sie leider unverständlich. Wenn wir also eine Information nicht geben können, ist es nicht deshalb, weil wir etwas verschweigen wollten. Noch etwas vorweg: Der Krieg in unserer Welt hat unser Kernland erreicht. Die vereinigten Forschungsinstitute sind in unmittelbarer Gefahr. Damit wir sicher sein können, dass unsere Rückkehr möglich ist, müssen wir noch in der kommenden Nacht den Übergang versuchen. Dies wird unsere einzige Konferenz bleiben.“
    Die versammelten Menschen sahen sich kurz gegenseitig an, warteten dann aber erst mal schweigend ab, was man ihnen noch berichten

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