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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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hier oben unbarmherzig brennende Sonne. Es war Verena keine Zeit geblieben, sich davor zu schützen, und sie dachte ohnehin viel zu spät daran.
    Barwarin musste lang genug bei Bewusstsein geblieben sein, um sich unter einer schützenden Lederdecke zu verkriechen, die er noch aus seinem Gepäck zerren konnte. Doch Verena spürte bereits jetzt jeden freiliegenden Zentimeter ihrer Haut sehr schmerzhaft brennen. Jeder, der schon einmal einen Sonnenbrand hatte, weiß dass die Beschwerden, die er verursacht sich erst noch anzuschleichen pflegen. Schon ein Gefühl leichter Reizung während des Sonnenbades kann später Hautabschälung, schmerzhaftes Brennen und unerträglichen Juckreiz bedeuten.
    Sobald Verena eine Pause machen konnte, brach sie keuchend zusammen, trank ihren halben Wasserschlauch leer und legte ihre schützendste Kleidung an. Dann erst fand sie Gelegenheit, dem Unbekannten, der noch Nachzügler unter den Krabben zertrat, einige flüchtige Blicke zuzuwerfen. Der Mann war ungewöhnlich klein und schlank. Wie Barwarin fehlte ihm jeder Bartwuchs. Ansonsten gab es aber kaum Ähnlichkeiten. Es gab kein zweites Paar Augenbrauen und die langen Haare, die unter einer Kapuze hervorschauten, waren so blond, dass man sie treffender als ´golden´ beschreiben musste. Die tief aquamarinblauen, dunklen Augen standen in einem sehr ungewöhnlichen Gegensatz dazu. Der wurde noch davon gesteigert, dass das was eigentlich ´das Weiße in seinen Augen´ hätte genannt werden sollen, denselben goldenen Ton hatte, wie die Haare. Abgesehen davon war der Mann für Verena ziemlich unattraktiv. Das Gesicht war, obgleich noch recht jung, doch von Schwielen, Falten und Wundmalen durchzogen. Barwarins Narben verliehen ihm einen abenteuerlichen Touch. Davon konnte bei diesem Kerl keine Rede sein. Außerdem schien sein von lederner Kleidung sorgsam bedeckter Körper extrem dürr und drahtig zu sein. Genauso gut könnte der Umhang von einem Kleiderbügel gehalten werden, wie von diesen Schultern. Na ja. Ich habe meinen Märchenprinzen ja schon. Da kann unser Retter ruhig hässlich wie die Nacht sein.
    „Danke, dass ihr mich und meinen Gefährten Barwarin gerettet habt!“, sprach Verena den Mann an.
    In ihrem früheren Leben wäre es niemals passiert, dass sie einem Fremden gegenüber, zuerst dass Wort ergriff. Ich habe mich verändert, stellte sie über sich selbst erstaunt fest. Ich habe den Mann angesprochen und ich komme mir nicht einmal vor als hätte ich damit etwas Verbotenes getan!
    „Ich bin CAveedo, und mit wem habe ich die Ehre, junge Frau …? Bei allem Bäumen und den Tiefen des Meeres! Wen habe ich gerettet? Sagtet ihr Barwarin?!! Ich falle wohl der Narretei anheim, das gibt es ja nicht! Das mir solch eine Ehre zuteilwird! Ihr meint wirklich Barwarin? Den H´Barwarin? Den ´Meister aller Ebenen´? Einen von drei Waldläufern, die zum Pol und wieder zurückgewandert sind!!!? Der Mann, nein der Held, der zudem bis zu den Gestaden des Süßwassermeeres vordrang? Der ….“
    „Vorsicht! Die Krabben!“, unterbrach Verena den Mann, der vor lauter Hochachtung regelrecht dahinzuschmelzen schien und darüber vergessen hatte, sich um die letzten Nachzügler der Krabbenplage zu kümmern.
    „Autsch!“, rief er, nachdem er von einem der Viecher gezwickt wurde, und befasste sich daraufhin erst einmal wieder damit, Krabbenmus herzustellen.
     
    Auch wenn die Scherenkrabben am Boden alle anderen Tiere durch ihre gewaltige Zahl überrannten, so gab es doch Räuber der Lüfte, die sich von dem Gewimmel angezogen fühlten und sich überall dort, wo sie Gelegenheit bekamen, auf die überreichliche Nahrung stürzten. Es waren vor allem größere Verwandte der Möwen, die sich nun von See her zu Tausenden und Abertausenden zusammenzogen und unter infernalischem Kreischen eine gewaltige Fressorgie begannen. Im Gefolge der Riesenmöwenschwärme fanden sich deren Feinde ein. Da waren Greifvögel mit der Flügelspannweite von Segelflugzeugen und Riesenlibellen wie Helikopter. Über all dem schwebten jedoch geflügelte Echsenartige mit gigantischen, ledrigen Schwingen, gegen die manche dieser Wesen wiederum regelrecht zierlich wirkten.
    Mit einem Mal waren die restlichen Krabben kein Problem mehr. Verena und CAveedo zerrten Decken aus ihren Gepäckbündeln, warfen sich neben den hilflosen Barwarin und verbargen sich unter diesem eher mäßig wirksamen Schutz. Sie konnten jetzt nur noch darauf hoffen, dass keiner der größeren Räuber Appetit

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