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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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zu denen sie vollführt wurden, nichts weiter zu tun.
    Dieses Treiben hing nicht damit zusammen, dass die Dorfbewohner an sich primitiv gewesen wären, sondern mehr mit einigen heftigen Rauschmitteln, die man in die Fruchtsäfte gemischt hatte, die gleich zu Anfang, als noch alle gehörig Durst von der Jagd hatten, in großer Menge konsumiert wurden. Barwarin und Verena verhielten sich also nicht anders. Verena hatte einen Mordsspaß, auch wenn es eine sehr peinliche Situation gab, in der sie versehentlich eine Jägerin küsste, die sich dort befand, wo eben gerade noch Barwarin war.
     
    Nach diesem wilden Treiben wurde es ruhiger, und alle machten sich mit Heißhunger über das reichlich vorhandene Fleisch her. Ein paar Ältere waren nüchtern genug geblieben und tauschten die berauschenden Getränke gegen andere aus. So konnte auch der gemütlichere Teil, mitsamt Geschichtenerzählen, begonnen werden. Verenas Anekdote kennen wir bereits. Barwarin gab eine alte Waldläufergeschichte zum Besten, die ´Die Suche nach dem Quell der Beseelung´ hieß. Dann bat er, als Gegenleistung etwas über die Caitaveed-Caita und ihre Reiter zu erfahren. Es war die Sagurunda selbst, die dieser Bitte entsprach und großzügig gestattete, dass Barwarin für Verena simultan übersetzte:
    „Es ist überliefert, dass die Caitaveed-Caita seit Anbeginn der Zeiten gefürchtet waren unter den Menschen. Aber sie wurden auch immer bewundert wegen ihrer Kraft und Entschlossenheit und auch wegen ihres einzigartigen Fells, das bei Jungtieren sehr strahlend sein kann. Doch selbst diese Jungtiere haben die unangenehme Eigenschaft, gerade Menschen unbarmherzig anzugreifen und zu töten, wenn sie es können. So war es bis vor zwanzig Jahren. Da geschah es eines Tages im heißesten Sommer, dass die Temperaturen fielen wie reife Nüsse von einem Haguba-Baum. Immer kälter wurde es binnen eines einzigen Tages und einer Nacht. Schließlich fiel sogar Schnee und bildete überall eine dicke Schicht. Viele Pflanzen überlebten das keinen Tag lang, und wir alle froren erbärmlich.“ Die Sagurunda schlang sich theatralisch die Hände um den Leib und spielte ein enormes Zittern vor. „Damals hielten wir Rat und beschlossen, Boten zu einem der Tafelberge zu schicken. Nur von diesen Orten kannten wir überhaupt Schnee. Wenn es tatsächlich Geister gibt, dann konnten sie Kälte und Eis nur von dort haben und mussten auch dort besänftigt werden.
    Doch schon auf dem langen Weg dorthin geschah etwas Unvorhergesehenes. Eines Morgens wachten drei der Boten auf und stellten fest, dass sich junge Caitaveed-Caita ganz friedlich an sie gekuschelt hatten. Normalerweise hätten wir diese Tiere sofort erschlagen, doch ihr Erscheinen ging mit dem Verschwinden des Schnees einher. Es wurde wieder warm.
    Die Caitaveed-Caita durften bei ihren neuen Herren bleiben, die damit beinahe zu Ausgestoßen wurden, da sich die Tiere auch fortan nur in ihrer Nähe zahm verhielten. Diejenigen, die nicht an Geister glauben, meinten damals, dass die Tiere nur die Nähe gesucht hätten, weil sie gefroren hätten. Doch auch wenn die Kälte niemals wieder kam, wiederholte sich das Ereignis seither mehrfach. Die großen grünen Katzen nehmen sich dabei bevorzugt der Sonderlinge an. Viele von ihnen lernen, auf den Tieren zu reiten.
    Wir wissen nicht, was das zu bedeuten hat. Bei Jagdausflügen sind diese Reiter in jedem Fall geschätzt, weil niemand sonst auch nur annähernd so gut das Gelände sichern könnte. Sie sind auch hervorragende, schnelle Boten.“
    Kurz darauf schlief Verena in Barwarins Armen ein.

Durchbruch
     
    Im Innenhof des Hauptsitzes der Catjary saßen Lena und Alfred im Schatten auf einer Decke und spielten mit Bastian und Viola, den Kindern von Sven und Katja.
    „Ja, Lena. Ich bin ganz deiner Meinung“, sagte Alf ernst. „Unsere Babys werden natürlich noch viel schöner und klüger und niedlicher sein.“
    „Alf, ich habe gesagt wir SOLLTEN auch so etwas machen. Nicht, dass wir es einfach tun können. Unser Leben besteht zum größten Teil daraus, im Dschungel umherzurennen. Dabei kann man weder schwanger sein, noch Babys versorgen. Selbst dazu dort schwanger zu WERDEN, bin ich nicht bereit.“
    „Aber mit dem Wunsch, Kinder zu haben, ist es dir doch auch ernst, oder?“, fragte Alfred. Als Lena das durch ein Nicken bestätigte, fuhr er fort: „Dann sollten wir uns das nicht nehmen lassen. Die Gesellschaft ist inzwischen so groß und stark, dass wir uns ohne

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