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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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Weiteres ganz zurückziehen könnten. Unsere Anteile sind sicher genug wert, um von dem Erlös bis ans Ende unserer Tage gut zu leben, wenn uns nichts Besseres damit einfällt, als sie zu verschachern.“
    Bastian zugewandt, der ihren Finger mit unsicherem Babygriff aber voller Staunen umfasst hielt, antwortete Lena: „Alf, du vergisst, dass ich mittlerweile eine Geschäftsfrau bin. Ich kann und will das nicht alles leichtfertig hinter mir lassen. Bevor wir nicht zumindest mit Katja gesprochen haben, will ich nichts davon wissen.“
    Alf sprang auf, nahm Viola auf den Arm und sah Lena erwartungsvoll an. „Was, du willst jetzt sofort mit Katja reden?“, fragte Lena verblüfft.
    „Ja. Sie möchte jetzt sowieso bestimmt Bastian und Viola zurückhaben.“
     
    Katja hörte sich das Problem ruhig an. Mit einem fröhlichen Lachen verscheuchte sie die ernsten Sorgen ihrer Freunde. In den letzten beiden Jahren war sie viel vergnügter, ruhiger und ausgeglichener geworden. „Ich sehe kein besonderes Problem! Ihr müsstet mir nur für die nächsten Monate Velinas zur Verfügung stellen, damit jemand Kompetentes den Dschungelhandel fließend weiterführt. Später kann er von mir aus in das Geschäftsfeld nachrücken, das ihr euch aussucht. Ich gehe davon aus, dass ihr nicht ganz aussteigen möchtet? Oder?“
    „Du willst nicht mal versuchen, mich zu überreden, die Dschungelgeschäfte weiterzumachen?“, fragte Lena erstaunt. „War ich so schlecht?“
    „Nein, im Gegenteil: Du warst so gut! Der Bereich trägt sich nun ohne dich. Jede zehnte Arbeitskraft in dieser Stadt arbeitet inzwischen in diesem Komplex für uns. Die Catjary ist nicht mehr von Stadt und Waldläufergilde zu trennen. Wir haben Botschafter bei den Balazuma und Xengatcha vertritt den Stamm bei uns. Das Außenkontor für den Handel mit den Stämmen floriert und ist nebenbei noch so etwas wie eine Taverne für müde Dschungelbauern geworden. Sogar in einigen der hinterwäldlerischen Käffer steigen die Absätze langsam. Das ganze Geschäftsfeld boomt. Es gibt da nichts Großartiges mehr auszubauen.“ Katja strahlte regelrecht vor Zufriedenheit. Während sie sprach hatte sie Alfred Viola abgenommen, die offenbar lieber von ihrer Mama hin und her gewiegt werden wollte.
    „Was könnte ich denn übernehmen, wobei ein Kind kein Hindernis wäre?“, fragte Lena.
    Katja lachte wieder. „Meine Beste, du kannst nicht mal deine Stupsnase schnäuzen, ohne dass ein Kind dabei hinderlich ist! Gewöhne dich an den Gedanken! Aber es gibt viele Bereiche, in denen du trotzdem Verantwortung übernehmen könntest. Keine Angst, das sind nicht nur Schreibtischjobs!“
    „Zähl mal was auf“, verlangte Alf.
    „Also gut: Da wäre zunächst der Tourismussektor“, begann Katja.
     
    Nach der Fertigstellung der Aufzuganlage (die in den folgenden Jahren noch ständig erweitert werden sollte) und dem Beginn der Erzförderung auf dem Plateau, war es notwendig geworden, am Rande des Gipfels Lagerhäuser und zeitweilige Arbeiterunterkünfte einzurichten. Bald reichte der Platz dort aber nicht mehr. Immer mehr wohlhabendere Bürger begannen, sich da oben, insbesondere in den unerträglich heißen Sommermonaten, einzumieten. Wie immer hatte Katja kurz entschlossen reagiert und sogleich begonnen, die Abraumgesteine aus dem Bergbau auf dem Gipfel selbst verbauen zu lassen. Die entstehenden luxuriösen Bungalows waren stets ausgebucht und mit dem Neubau war nicht hinterherzukommen.
    „Das würde mich wieder auf diesen Berg zurückbringen“, stellte Lena fest. „Genug zu tun wäre da. Kinder könnte man dort auch ganz gut kriegen und groß ziehen, wenn man sich nichts daraus macht, dass sie fast ausschließlich Umgang mit reichen Schnöseln hätten. Wie sieht es eigentlich mit dem Flugzeugbereich aus?“
    „Haben wir da wirklich schon so lange nicht mehr drüber gesprochen? Weißt du nicht, was deine Dschungel-Expeditionstrupps in ihrer verbleibenden Zeit tun, wenn sie nicht mit dir unterwegs sind?“
    „Viele haben gesagt, sie wollen sich ein kühles Plätzchen suchen, um sich von der Hitze zu erholen ….“
    „Genau! Nicht wenige von ihnen, vor allem die Jüngeren, fanden die Vorstellung, in einer Luxusgegend ´umsonst´ Campingurlaub machen zu dürfen, gar nicht so schlecht, wenn sie für eine Woche lockeres Sachenschleppen, noch eine Woche da oben bleiben durften. Das Flugzeug ist zum allergrößten Teil demontiert und wird in den Lagerhäusern nahe des Aufzugs vorsortiert

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