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Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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wird.«
    »Wenn es bedeutet, dass ich nie wieder so hungrig sein werde, kannst du alles haben.«
    Diana stand auf und sammelte sich. Sie war nicht mehr hungrig, sondern fühlte sich pappsatt und aufgebläht. Jetzt, da Vorm seinen Hunger zurückgenommen hatte, überlegte sie, ob er auch seine allesfressende Art mit weggenommen hatte. Zwar hatte sie sich keine Sorgen um die Gabel, die Sägespäne und die Schlagsahne gemacht, als sie sie gegessen hatte, aber jetzt lagen sie ihr wie ein Stein im Magen.
    Vorm versicherte ihr, dass alles gut werden würde. »Geh ruhig. Amüsier dich. Wir sind da, wenn du fertig bist.«
    Sie hatte nicht vor, einem flauen Magen zu erlauben, sie jetzt von ihrem Date abzuhalten. Sie schob ihren Stuhl zurück, und als sie sich nicht übergab oder mit lähmenden Schmerzen zu Boden sank, schätzte sie sich glücklich.
    »Danke, Vorm.«
    Das flauschige grüne Monster zuckte die Achseln, während es im Kühlschrank wühlte. »Keine große Sache.«
    Und nun, nachdem sie einen kleinen Teil seines Heißhungers erlebt hatte, verstand sie, wie überwältigend er sein konnte und was es für eine Erleichterung war, auch nur ein kleines Stückchen davon los zu sein. Wenn es umgekehrt gewesen wäre und sie an seiner Stelle die Bürde hätte abgeben können, wäre sie nicht in der Lage gewesen, sie zurückzunehmen.
    »Doch, wärest du«, sagte er.
    Sie hätte ihn beinahe dafür zurechtgewiesen, dass er schon wieder ihre Gedanken las, aber das war nicht seine Schuld.
    »Na los, geh schon«, sagte er zwischen den Bissen von all dem, was er in die Finger bekam. »Viel Spaß!«
    Sie überließ ihn seinem Appetit und kehrte zu Chuck zurück. Er öffnete die Tür.
    »Oh«, sagte er überrascht. »Alles klar?«
    »Alles super«, sagte sie mit einer Spur zu viel Enthusiasmus.
    »Freut mich zu hören.«
    Er sah so verdammt gut und knuddelig aus, dass sie genau das tat: ihn knuddeln. Sie hatte es nicht geplant, genauso wenig wie das Küssen. Irgendwann löste sie sich etwas verlegen von ihm. Oder besser – sie dachte, sie sollte verlegen sein. War sie aber nicht.
    Verlegenheit kam von der Angst vor Verlegenheit. Wie eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Wenn man aber keine Verlegenheit hatte, die sie nährte, schlich sie sich einfach in das Niemandsland zurück, aus dem sie gekommen war. Außerdem kam sie aus der Furcht, andere in Verlegenheit zu bringen, und es war klar, dass Chuck den Kuss genauso genossen hatte wie sie.
    Er war ein bisschen errötet und lächelte.
    Sie wartete auf seine Reaktion. Dass er sie leidenschaftlich packte und von den Füßen hob. Dass er zumindest »Danke« sagte. Stattdessen kaute er auf der Unterlippe und bewegte die Hände in kleinen Bewegungen ohne Richtung.
    Es tat Diana leid. Sie war nicht sie selbst. Auch wenn das nicht stimmte. Sie war genau dieselbe, nur dass ihr ein bisschen Selbstkontrolle fehlte, die Vorm sich von ihr geborgt hatte. Selbstdisziplin war zwar eine gute Sache, wenn man es sich verkneifen wollte, das Universum zu fressen, aber es konnte einen manchmal auch von etwas abhalten, was man wirklich tun wollte, und das hier hatte sie schon seit einer ganzen Weile tun wollen.
    »’tschuldigung.«
    Sie wandte sich ab. Er schnappte sie am Arm.
    »Warte. Ich …«
    Diana fiel in seine Arme und küsste ihn noch einmal.
    Diesmal war keiner von ihnen überrascht.

SIEBZEHN

    Fenris’ angstvolles Heulen weckte Diana.
    Allmählich gewöhnte sie sich daran. Es passierte mindestens einmal pro Nacht. Sie achtete darauf, nicht zu schnell aufzuwachen, um zu vermeiden, in der Albtraumwelt der Traumfresser zu landen. Der Trick war, die Augen geschlossen zu halten und das Unbewusste von sich abfallen zu lassen ... wie flüsternde Schleier.
    Sie öffnete ein Auge und erhaschte einen Blick auf einen Schatten, der in die Dunkelheit davonglitt. Als sie es wagte, sich umzusehen, war er in der Unterwelt oder Phantasie verschwunden, die ihn hervorgebracht hatte. Sie setzte sich auf und sah Chuck an.
    Sie bereute es nicht, mit ihm geschlafen zu haben. Er war ein guter Kerl. Vielleicht war es keine gute Idee gewesen, sich mit einem Typen einzulassen, der seine eigenen unheimlichen Probleme hatte, aber darüber würde sie sich morgen Sorgen machen.
    Jetzt war Diana hungrig. Sie war schon seit einer ganzen Weile hungrig. Es war ebenso der Hunger gewesen wie auch Fenris’ Schmerz, der sie geweckt hatte. Sie stand auf und ging in die Küche, um sich etwas, irgendetwas zu essen

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