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Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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machen?«
    »Ich wollte nicht, dass du springst, und ich hätte das Hähnchen auch selbst tragen können. Aber ich mag dich, Nummer Fünf.«
    Instinktiv trat sie einen Schritt zurück.
    »Irgendwer muss die Dinge tun, die ich tue.« Er ließ die Schultern hängen. »Oder auch nicht. Auf lange Sicht ist das alles eigentlich nicht so wichtig. Aber ich tue sie trotzdem, weil ... weil das eben meine Aufgabe ist. Und wenn ich in deine Welt hinausschaue, frage ich mich manchmal, warum ich es tue.«
    Jetzt richtete er sich wieder auf. So aufrecht wie nie.
    »Jemand wie du erinnert mich an den Grund. Jemand mit der Willensstärke, nicht in den Wahnsinn zu fliehen, wenn die meisten anderen es täten. Jemand, der unbeantwortbare Fragen mit unbefriedigenden Antworten stellen kann. Jemand, der nicht aufgibt.«
    Jetzt war es an ihr, die Schultern hängen zu lassen. »Sie irren sich. Ich gebe ständig auf. Aufgeben hat mich überhaupt erst hierher gebracht.«
    »Nein, Nummer Fünf. Du irrst dich. Sonst würdest du jetzt auf dem Grund dieses Loches sitzen und das Geheimnis des Großen Dings lösen. Aber du bist hier, und das sagt etwas über dich aus.«
    »Aber was sagt es?«, fragte sie.
    Er fuhr sich mit den Fingern durch sein dichtes Haar und zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Vielleicht musst du das am Ende selbst entscheiden. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, Nummer Fünf. Ich kann nicht den ganzen Tag hier herumstehen und reden. Es gibt Leute, die haben auch noch anderes zu tun.«
    Er schloss seine Tür.
    Sie wusste nicht, was sie von alledem halten sollte, aber wenn die Entscheidung ihre Sache war, dann entschied sie hier und jetzt, sich keine Gedanken darüber zu machen.

DREIUNDZWANZIG

    Es war eine Woche her, seit Diana das letzte Mal etwas von Chuck gesehen oder gehört hatte. Nach dem Klebebandzwischenfall wusste sie nicht so recht, ob sie deshalb erleichtert sein sollte oder nicht. Die paar Mal, die sie versucht hatte, an seine Tür zu klopfen, hatte er nicht aufgemacht. Sie beschloss, ihm etwas Freiraum zu geben und zu hoffen, dass er mit seinen Problemen zurechtkam.
    Schließlich tauchte er bei ihr auf. Sie öffnete, nachdem er manisch an ihre Tür gehämmert hatte. Er drückte die Tür auf und knallte sie hinter sich zu.
    »Hallo, Chuck«, sagte sie. »Alles klar?«
    »Ruhe. Er ist da draußen.«
    »Wer ist da draußen?«
    »Hallo, Chuckie-Boy«, sagte Vorm.
    Chuck erbleichte.
    Sie bat Vorm, Smorgaz und Zap, den Raum zu verlassen, damit sie allein mit Chuck sprechen konnte.
    »Warum müssen wir gehen?«, fragte Zap.
    »Ja, genau«, sagte Vorm. »Heute ist Filmabend, und ich habe mir gerade eine frische Ladung Popcorn in die Mikrowelle geschoben.«
    Sie warf ihnen einen bösen Blick zu.
    »Ach, na gut.« Vorm nahm seine Schüssel Popcorn und schaufelte sich Hände voll davon in den Schlund.
    »Heb was für mich auf!«, sagte Smorgaz.
    »Mach dir selbst welches!«, gab Vorm zurück und schaufelte schneller.
    Die Monster gingen in die Küche. Als sie weg waren, entspannte sich Chuck ein wenig. Er war zwar immer noch nervös, aber nicht annähernd so voll von dieser wilden Energie, die sie in der letzte Woche an ihm erlebt hatte.
    Ihr erster Impuls war, ihn zu fragen, was los sei, aber sie kannte die Antwort schon.
    »Vielleicht sollten wir einen Spaziergang machen«, sagte sie.
    »Da draußen? Ich kann nicht gehen. Er lässt mich nicht.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Weil ich es weiß.«
    »Chuck, wenn ich dir einen Rat geben darf – ich glaube, du musst aufhören, Angst vor ihm zu haben.«
    »Was redest du da? Er ist ein Monster, eine Kreatur, die nur lebt, um mich zu quälen. Ich wäre dumm, wenn ich keine Angst vor ihm hätte.«
    Sie sagte: »Aber das ist es doch gerade: Ich glaube nicht, dass er dich wirklich quälen will. Ich glaube eher, er reagiert nur auf die emotionalen Schwingungen, die du die ganze Zeit aussendest. Wenn du dich weiterhin angstvoll verhältst, wird er annehmen, man müsse ihn fürchten. Diese Dinge, diese Monster, die wollen eigentlich gar nichts Böses. Sie können nur nicht anders.«
    Er runzelte die Stirn. »Warum redest du von ihnen, als wären sie Menschen? Das sind furchtbare Gestalten, die nicht hierhergehören!«
    »Ich weiß, aber das heißt doch nur, dass sie verwirrt und desorientiert sind. Sie brauchen etwas oder jemanden, um sich in unserer Realität zu verankern.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte er, »aber ich verstehe nicht, wie man es

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