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Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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also …«
    Etwas stieß fester gegen die Tür. Die Kreatur schlug noch dreimal zu, und die Scharniere begannen zu knicken.
    »Äh, Jungs!«, rief sie. »Ich glaube, ich könnte hier ein bisschen Hilfe gebrauchen!«
    Ihre Mitbewohner betraten den Raum, gerade als sich der Ansturm zuspitzte.
    Chuck lachte gackernd wie ein Irrer.
    »Scheiße!« Sie legte die Hände an seine Wangen und versuchte, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Chuck, er reagiert auf deine Verwirrung und Angst. Wenn du ruhig und kontrolliert bleibst, hast du nichts zu befürchten. Er will dir nicht wehtun. Er versteht es nur nicht.«
    Einen Augenblick lang sah sie im Sturm des Wahnsinns, der in seinen Augen tobte, ein wenig Vernunft an der Oberfläche aufblitzen. Aber es dauerte nicht lange.
    Die Tür brach auf, und der Dämonenwelpe sprang in den Raum. Er hatte die Größe eines bengalischen Tigers, und sein verzerrter Körper triefte und warf Blasen, als koche er. Vorm, Smorgaz und Zap warfen sich auf die Bestie. Heulend schlug sie um sich, um sich zu befreien.
    »Ich hab ihn! Ich hab ihn!« Smorgaz wurde quer durch den Raum geschleudert. Er prallte von der Wand ab, schüttelte sich den Kopf klar und stürzte sich dann wieder in den Kampf.
    Der gezackte Schwanz des Dämonenhundes hieb Vorm einen Arm ab.
    »Du kleiner Mist …!«
    »Zurück!«, befahl Zap. »Ich sprenge ihn!«
    »Nein!«, schrien Diana, Vorm und Smorgaz unisono.
    »Nur ein kleines bisschen!«, sagte Zap.
    »Keine Sprengungen«, wiederholte Diana.
    »Ach, na gut!«
    Sie musste schnell etwas tun. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich der Dämonenhund befreit haben würde und auf Chuck losging.
    Sie versetzte Chuck eine Ohrfeige. Ein Schock für sein System war alles, was ihr einfiel. Es wirkte lange genug, dass er sie gegen die Kehle boxen und davonkriechen konnte. Das war zwar nicht schlimm, aber bis sie wieder zu Atem gekommen war, hatte er es geschafft, sich im Bad einzuschließen.
    Er würde sich verstecken. Er hatte es mit einer unbegreiflichen Bedrohung zu tun, und sein einziger Impuls war die Flucht. Es schien vernünftig, aber trotzdem – es würde nicht funktionieren. Diesmal nicht. Wenn man nicht vor dem Unergründlichen davonlaufen konnte, war die einzige Alternative, sich ihm zu stellen, aber das konnte Chuck nicht.
    Der Hund warf Vorm und Smorgaz ab. Zap bremste ihn zwar, aber in drei kurzen Schritten würde er Chuck in Stücke reißen.
    Diana stellte sich zwischen den Hund und die Badezimmertür. Sie pflanzte die Füße fest auf den Boden, verschränkte die Arme vor der Brust und blinzelte mit eiserner Entschlossenheit. Fast hätte sie das Monster angeschrien, aber das erschien ihr unnötig theatralisch.
    Der Höllenhund knurrte sie an.
    »Du bist verwirrt und hast Angst. Ich verstehe das. Das musst du aber nicht. Jetzt nicht mehr.«
    Die Kreatur neigte den Kopf nach links und rechts und versuchte, sie wie ein Puzzle zu enträtseln.
    Sie bewegte sich auf den Hund zu. Regel Nummer drei war, den Hund nicht zu streicheln. Also hielt sie die Hand unter das Maul der Kreatur mit den vielen Zähnen. Seine Zunge schoss heraus und wickelte sich um ihren Arm. Das Wesen gurrte.
    »Ja, du kannst bei mir bleiben.«
    Der Hund schrumpfte wieder auf seine weniger bedrohliche Welpengröße.
    Vorm stöhnte auf. »Eröffnen wir hier jetzt ein Waisenhaus?«
    »Ich werde nicht hinter ihm saubermachen«, fügte Zap hinzu.
    Diana versuchte, Chuck aus dem Badezimmer zu locken, gab es aber nach ein paar Minuten auf. Irgendwann musste er von selbst herauskommen.
    Sie setzte sich mit dem Hund aufs Sofa und sah mit ihren Mitbewohnern fern. Zwei Stunden später erschien er endlich wieder.
    »Hallo«, sagte er.
    »Hallo«, erwiderte sie.
    Danach gab es nichts weiter zu sagen. Er schlich sich aus der Wohnung und war am nächsten Morgen aus dem Haus verschwunden, ohne sich auch nur flüchtig zu verabschieden. Sie wäre gern wütend gewesen, aber sie konnte ihm keinen Vorwurf machen. Sie an seiner Stelle hätte wahrscheinlich dasselbe getan.
    Den Hund nannten sie Pogo.

VIERUNDZWANZIG

    Bowling war Dianas Idee gewesen. Ihre Mitbewohner mitzunehmen, die von Sharon.
    »Ich bringe meinen Typen mit«, sagte sie. »Du bringst deine mit. Das wird richtig lustig, glaub mir.«
    Die Monster schienen weniger daran interessiert zu sein, eine andere verirrte kosmische Wesenheit kennenzulernen, sondern vielmehr daran, für ein paar Stunden aus dem Haus zu kommen. Für Wesen, die außerhalb der Zeit lebten,

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