Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
Gleichgewicht. Ich glaube nicht, dass wir da mit dir reingehen können.« Kosmische Blitze zuckten unter seinem Augenlid.
    »Seid ihr sicher?«
    Vorm würgte einen halben Hai und ein paar leicht angekaute Büromöbel heraus. Smorgaz’ Ableger füllten rasch den Rücksitz.
    »Dann steigt aus«, sagte sie. »Vor allem du, Vorm. Bevor du noch Säure oder so was spuckst.«
    Die Wesen verließen den Wagen.
    »Vielleicht solltest du es dir noch mal überlegen«, sagte Vorm, bevor er ein unförmiges Gliedmaß erbrach, das mit den Krallen in die Luft hieb. Dann erst schaffte er es, es wieder hinunterzuschlucken.
    »Das finde ich auch«, sagte Smorgaz. »Es gefällt mir nicht, dass du ohne Unterstützung in Fenris’ Höhle gehst.«
    Diana sagte: »Es ist keine Höhle. Es ist ein Haus. Und ich brauche keine Unterstützung. Das ist hier kein Kommandounternehmen.«
    »Kommt mir trotzdem ein bisschen waghalsig vor«, sagte Vorm.
    »Schutz durch Masse.« Ein paar Dutzend Ableger wimmelten zu Smorgaz’ Füßen herum. Die absonderlichen Mächte des Anwesens beschränkten die Lebensspanne der Klone auf ein paar Sekunden, bevor sie zu Asche zerfielen, aber er spuckte trotzdem schnell genug welche aus, dass ihre Anzahl stieg.
    Pogo rollte sich auf den Rücken und winselte.
    »Mir gefällt das auch nicht«, sagte sie, »aber vielleicht ist es besser so. Wie würde es denn aussehen, wenn ich mit euch Jungs hinter mir auftauchte – wie eine Art Privatarmee der Verdammten? Das wäre zu konfrontativ.«
    »Aber bist du nicht konfrontativ?«, fragte Vorm.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich tue«, gab sie zu, »aber nach dem kurzen Einblick, den ich gewonnen habe, ist Fenris nicht aufzuhalten. Selbst ihr könntet nicht viel gegen ihn ausrichten, außer ihn vielleicht zu verärgern.«
    Zap dümpelte auf und ab. »Das stimmt.«
    »Tja, wenn man nichts dagegen tun kann, warum machst du dir dann überhaupt die Mühe?«, fragte Vorm.
    Diese Frage hatte sie sich auch schon gestellt. Mehrmals sogar. Die einzige Antwort, die ihr einfiel, war die, dass sie etwas tun musste. Falls ihre beiden einzigen Alternativen darin bestanden, sich vor dem Unvermeidlichen zu verstecken oder sich ihm direkt zu stellen, hatte sie sich für das Letztere entschieden. Und wenn auch nur, weil es ihr die Illusion verschaffte, ihr eigenes Schicksal in der Hand zu behalten.
    »Ich weiß, ich bin eure Rettungsleine«, sagte sie, »aber ihr müsst euch keine Sorgen machen. Alles wird gut, und du wirst nicht wieder in den Schrank gesperrt.« Es überraschte sie, wie zuversichtlich sie klang, obwohl überhaupt nichts sicher war.
    »Schrank? Glaubst du, es geht mir um mich?« Vorm schüttelte den Kopf. »Glaubst du wirklich, es interessiert mich, ob ich ein paar hundert Jahre in einen Schrank gesperrt werde und darauf warten muss, bis der nächste geistlose Trottel mich erbt? Ich bin alterslos. Ich könnte eine Million Jahre in diesem Schrank warten. Es wäre wahrscheinlich ein bisschen langweilig, aber es wäre nicht das erste Mal, dass ich mich langweile.
    Nein, wir mögen dich, Diana. Wir wollen nicht, dass dir etwas Schlimmes zustößt.«
    Smorgaz und Zap stimmten ihm zu. Pogo wedelte mit seinem spitzenbewehrten, peitschenartigen Schwanz.
    Sie musste lächeln.
    »Ich mag euch auch. Ach, was sage ich: Ihr seid wahrscheinlich die besten Freunde, die ich je hatte. Aber dies ist meine Realität, mein Kampf.«
    Sie begannen mit einer neuen Runde Proteste.
    »Keine Widerrede!«, sagte sie. »Ich habe hier das Sagen, stimmt’s? Das heißt, wir machen es auf meine Art. Wenn ihr euch dann besser fühlt, gebe ich Zap die Erlaubnis, mithilfe seines allsehenden Auges über mich zu wachen.«
    »Ich kann dort nicht hineinsehen«, sagte Zap. »Es gibt Störungen im Raum-Zeit-Kontinuum, einen Zusammenbruch der fünften Dimension entlang der polyfrakalen Achse, der jede mögliche Zukunft zu einer einzigen, unbeobachtbaren Wellenform kondensiert.«
    »Was soll das heißen? Du siehst nichts?«, fragte Diana.
    »Oh, ich sehe durchaus!« Zap stieg in die Luft und wedelte mit den Tentakeln. »Ich bin in der Lage, in Gefilde jenseits aller Vorstellungskraft zu blicken! Ich kann nur nicht in dieses eine schauen.«
    »Heißt das, alles ist vorbei? Dass die Zukunft vorbei ist?«
    »Eigentlich heißt das nur, dass jemand Schrödingers Katze in eine Kiste gesteckt und zugenagelt hat, bis das alles hier vorbei ist. Ob das nun aber heißt, dass deine Welt vorbei ist oder nicht ... das kann

Weitere Kostenlose Bücher