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Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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sie die Treppe hinauf in eines der schöneren Zimmer und legten sie aufs Bett.
    Dianas blasse Haut war fahl und wächsern. Wenn sie zu sprechen versuchte, kamen nur unverständliche Laute heraus.
    »In ein paar Stunden«, sagte er, »wird das alles nicht mehr wichtig sein.«
    »Was ist mit ihren Monstern?«, fragte Sharon.
    »Ich würde mir keine Sorgen um sie machen. Die Interferenz, der sie hier ausgesetzt ist, hat wahrscheinlich auch die Konzentrationsfähigkeit ihrer Wesenheiten gestört. Und selbst wenn sie noch genug bei Bewusstsein sind, können sie hier nicht hereinkommen.«
    »Das kommt mir nicht richtig vor, Greg.«
    »Richtig und falsch werden morgen keine Bedeutung mehr haben.«
    Er verließ den Raum.
    Sharon sah Diana ein paar Minuten zu, wie sie sich wand. Ihr Körper wurde zu einer zuckenden verknoteten Kugel, während sich ihre Muskeln gegen ihren Willen zogen und streckten. Sie hatte die Augen verdreht und konnte nur noch sabbern.
    Sharon hasste ihn dafür, aber Greg hatte recht.
    »Es tut mir leid.«
    Diana schnappte nach Luft, und für einen Augenblick lag eine gewisse Intelligenz in ihren Augen. Sie packte Sharon am Bein und versuchte, etwas zu sagen. Dann fiel sie zuckend wieder aufs Bett zurück. Sharon überließ Diana dem Kampf gegen ihren unbrauchbar gewordenen Körper.

ACHTUNDZWANZIG

    Vorm war wieder im Schrank. Er erinnerte sich nicht, wie er hineingekommen war, aber das war jedes Mal so. Er rückte ein paar Mäntel beiseite, damit er sich hinsetzen konnte. Er sah nichts, wenn die Tür zu war, aber das musste er auch nicht. Vorm kannte den Schrank gut. Kannte jedes Paar Schuhe, jeden Kleiderbügel, deshalb war er überrascht, als ihm etwas Matschiges und Unerwartetes in die Quere kam.
    »Au!«, sagte das unerwartete Ding.
    »Zap, bist du das?«, fragte Vorm.
    »Wer denn sonst? Wo sind wir?«
    »Im Schrank.«
    Smorgaz ergriff in der Dunkelheit das Wort. »In deinem Schrank?«
    Vorm überlegte. Das war neu.
    Etwas pikte ihn in den Rücken.
    »Pass doch auf!«
    »Entschuldigung«, sagte Smorgaz.
    »Wie sind wir hier hereingekommen?«, fragte Zap.
    »Ich weiß nicht, aber es war auch ohne euch zwei schon voll genug hier drin.« Vorm schubste Smorgaz, der zurückschubste. Bei dem Handgemenge trat Vorm versehentlich Zap.
    »He, pass doch auf!«
    »Pass du doch auf!«, grummelte Vorm. »Das ist mein Schrank.«
    »Tja, wenn wir schon gemeinsam in diesem verdammten Ding feststecken, werden wir wohl das Beste daraus machen müssen.« Trotz Zaps übernatürlicher Sehfähigkeit konnte er in der Dunkelheit nichts erkennen. Für ein Wesen, das in der Lage war, die Wasserstoffatome im Herzen der Sterne tanzen zu sehen, war das beunruhigend. Mit seinen Tentakeln tastete er den Boden ab. Sie strichen über billigen Teppichboden und alte Schuhe. »Wow. Das ist wirklich ein Schrank!«
    »Was hast du denn gedacht?«, fragte Vorm.
    »Ich hatte einfach angenommen, dass es anders war, als du darin gefangen warst. Ich hätte nicht gedacht, dass er so ... schrankmäßig sein würde.«
    »Nö. Mehr ist es nicht. Um genau zu sein, glaube ich, dass er ein kleines bisschen größer ist, jetzt, wo ihr zwei da seid. Vielleicht haben wir ein bisschen mehr Platz bekommen, damit wir alle unterkommen.«
    »Aber nicht genug«, sagte Smorgaz, als ihm jemand ins Auge pikte. »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir warten«, sagte Vorm, »bis der nächste Mieter in die Wohnung kommt.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Könnte in fünf Minuten passieren«, sagte Vorm. »Könnte aber auch tausend Jahre dauern.«
    »Heißt das, Diana ist tot?«, fragte Smorgaz.
    »Wahrscheinlich.« Vorm seufzte. »Ein Jammer. Ich mochte sie.«
    »Ich glaube nicht, dass sie tot ist«, sagte Zap.
    »Ich weiß, es klingt gemein«, sagte Vorm, »aber wenn sie noch am Leben wäre, wäre ich nicht hier drin. Erst wenn die Verbindung zwischen uns verschwindet, werde ich wieder hier reingesteckt.«
    »Aber was ist mit uns?«, fragte Zap. »Warum sind Smorgaz und ich hier?«
    »Weil ... ich weiß es nicht, aber es muss einen sehr guten Grund dafür geben.«
    »Ja, und dieser Grund ist, dass Diana noch nicht tot ist. Ich kann sie spüren, ich fühle ihre Gegenwart. Ihr nicht?«
    Smorgaz bewegte sich und trat Vorm dabei auf den Fuß. »Tut mir leid.« Er rührte sich wieder und warf ein paar Kleiderbügel von der Stange. »Ups.«
    »Steh still, während wir versuchen, schlau aus allem zu werden!«, sagte Zap.
    »Ich will nur vorher schnell noch diesen

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