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Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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dich?«, fragte West.
    Ihr erster Impuls war, das zu verneinen, aber dann begriff sie, dass er recht hatte. Wenn die Welt morgen endete, wer würde übrig sein, um sie zu beklagen? Nur sie selbst. Sie wollte nicht, dass sie endete oder sich änderte oder was auch immer, denn sie wollte nicht allein gelassen werden, ihrer Rettungsleine zu den Zurechnungsfähigen und Normalen beraubt werden, selbst wenn auch das ein zunehmend ausgefranster Faden sein mochte.
    »Ja. Scheiße, ja! Darum geht es!«
    »Fenris ist unausweichlich.«
    Da wusste sie, sie hatte ihn. Sie hatte ihn zufällig, wenn nicht gar versehentlich, in eine verbale Falle gelockt, und daraus würde sie ihn jetzt nicht mehr entkommen lassen.
    »Sie sagen, alles sei unausweichlich. Es ist unausweichlich, dass ich verrückt werde, und es ist unausweichlich, dass die Sonne irgendwann explodiert. Es ist ebenso unausweichlich, dass Insekten aus der Zukunft eines Tages in der Zeit zurückreisen und die Geschichte umschreiben. Aber es bedeutet doch keineswegs, dass ich mich zurücklehnen und es hinnehmen muss.«
    »Nein, das musst du nicht. Aber es wäre besser für alle. Denn bei dieser Sache dazwischenzufunken macht es nur schlimmer.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich sage das. Wenn du diesen Job so lange machst wie ich, bekommst du ein Gespür für diese Dinge. Und ich kann dir sagen, dass manche Zukunft nicht abgewendet werden kann. Einige Veränderungen sollten abgewendet werden. Und andere sind unvermeidlich. Manche sind nicht aufzuhalten, und allein der Versuch würde mehr Schaden anrichten, als du dir vorstellen kannst.«
    »Und ich soll Sie einfach so beim Wort nehmen.«
    »Das liegt ganz bei dir. Aber schließlich hast du mich nach meiner Meinung gefragt, Nummer Fünf. Erscheint mir merkwürdig, sie jetzt zu ignorieren, nur weil es nicht das ist, was du hören wolltest.«
    Seine Tüte mit Batterien klackerte wie Maracas, als er die Treppe hinunterstieg.
    Diana hätte beinahe geflucht, aber ihre Frustration hatte sie ausgelaugt. Sie wollte die Welt retten, doch es ging hier nicht um ihre Welt. Es ging um sie. Wenn sie in all diesem Durcheinander und Wahnsinn etwas Positives tun konnte, dann war es vielleicht das, sich selbst davon zu überzeugen, dass sie doch nicht so oberflächlich und unwichtig war. Nur weil sie nicht sicher war, dass es einen großen Plan für diese Sache gab, hieß das noch nicht, dass sie sich keinen ausdenken konnte.
    Sie ging in ihre Wohnung zurück, wo ihre Monster auf sie warteten. Vorm und Smorgaz saßen auf der Couch und sahen sich gerade eine Version der alten Fernsehserie Land of the Lost an, die aus der Perspektive der Sleetaks gefilmt zu sein schien. Zap schwebte in der Ecke und starrte die Wand an oder vielleicht die größeren Mysterien dahinter. Und Pogo hüpfte winselnd um ihre Füße herum.
    Es war tröstlich. Wie ein Norman-Rockwell-Gemälde, das von infernalischen Erscheinungen bevölkert war. Die Monster waren genau wie sie: verlorene Seelen, und wenn sie überhaupt irgendwo hingehörte, dann hierher. Sie war keine Außenseiterin. Jetzt nicht mehr.
    Alles in allem konnte man schlimmere Orte im Universum sein Zuhause nennen.
    Das Telefon klingelte. Es war Sharon.
    »Greg möchte sich mit dir treffen. Morgen Abend.«

SIEBENUNDZWANZIG

    Diana und ihre Monster bogen in die Einfahrt zu dem Anwesen ein. Irgendetwas daran war merkwürdig. Nicht nur, dass es ein riesiges Grundstück war, größer als ein ganzes Wohnviertel. Das Ganze schimmerte auch wie eine Fata Morgana. Wie ihr Apartment war auch dieser Fleck Erde vom Rest der Realität abgekoppelt. Es war eine Insel, die zwar mit ihrer Welt verbunden schien, eine Zwischenstation vor noch größeren Mysterien, die sich dahinter befanden.
    Vorm sträubte sich das Fell, und er nahm ein kränkliches Grün an. »Ich glaube, mir wird schlecht.«
    »O Gott«, sagte Diana. »Nicht im Auto!«
    Vorm streckte den Kopf aus dem Beifahrerfenster und erbrach eine Gazelle, zweiundzwanzig Pfund Kies und einen Barhocker. Die verblüffte Gazelle rappelte sich auf die Hufe und stürmte davon.
    Von Smorgaz’ Rücken sprangen die Ableger wie Popcorn. Dabei machten sie sogar Ploppgeräusche.
    Zap sprengte ein Loch in ihr Autodach, bevor er sein allsehendes Auge schloss.
    »Entschuldigung.«
    Pogo versteckte den Kopf unter den Pfoten und klemmte den Schwanz zwischen die Beine.
    »Was zum Henker ist los mit euch Jungs?«, fragte sie.
    »Es ist dieser Ort«, sagte Zap. »Er bringt alles aus dem

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