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Der Mondmann

Der Mondmann

Titel: Der Mondmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder zurück in das Haus.
    Was sollte ich tun? Wie mich verhalten. Durch das Haus war meine Sicht hier ebenso eingeschränkt wie an der Vorderseite. Der Himmel blieb der gleiche, aber ich musste mich bewegen und wollte nicht länger stehen bleiben.
    Den Weg um das Haus herum kannte ich. Es gab so etwas wie einen Pfad, der mit Steinen gepflastert war. Er führte auch an der angebauten Garage vorbei, und wenig später erreichte ich die Frontseite. Ich stellte mich nicht auf den Rasen. Mir war es wichtig, den Himmel zu beobachten.
    Das konnte ich auch aus dem Schutz einer Deckung.
    Dunkel blieb er und auch leer!
    Keine Vögel jagten über ihn hinweg. Kein Funkeln, das sich bewegte. Nur die starr stehenden Sterne, die bereits seit Ewigkeiten an ihren Plätzen standen und bis zum Ende aller Tage auch dort so bleiben würden.
    Viele Dichter und Schriftsteller hatten über den klaren Sternenhimmel des Frühlings geschrieben, doch ich sah ihn mit anderen Augen. Schwärmerische oder gar philosophische Gedanken überfielen mich nicht. Möglicherweise war ich auch ein zu großer Realist. Ich suchte ihn einfach nur nach unnatürlichen Bewegungen und Lichtern ab und wäre schon zufrieden gewesen, wenn ich wieder nur den einen Raben entdeckt hätte.
    Er zeigte sich nicht. Minutenlang blieb alles so, wie es war. Und auch Carlotta erschien nicht, wobei ich an den Mondmann erst gar nicht denken wollte.
    Dabei war er wichtig. Von ihm ging alles aus. Er war die Quelle, und ich schwor, ihn zu finden, auch wenn es nicht in dieser Nacht sein würde.
    Der Mercedes stand vor der Garage. Ich überlegte, ob ich ihn mir ausleihen und herumfahren sollte, aber der Gedanke wurde schnell hinfällig, als ich die Bewegung am Himmel sah.
    Sie waren da!
    Und diesmal sah ich nicht nur einen Vogel, sondern bestimmt ein Dutzend.
    Ein Schwarm mit gelben Augen, der losgeschickt worden war und endlich sein Ziel gefunden hatte.
    Dass ich das Haus verlassen und mich hier nahe der Garage aufgebaut hatte, war günstig gewesen. Sie würden Probleme haben, mich zu entdecken, und ich dachte auch nicht daran, meinen Platz zu verlassen, denn von hier konnte ich die Vögel gut unter Kontrolle halten.
    Ich schaute kurz zur Haustür hin und war froh, dass sie geschlossen blieb. So würden die Vögel wohl keine Chance haben, in das Haus einzudringen. Wetten wollte ich darauf allerdings nicht abschließen.
    Der Schwarm blieb zusammen. Während des Fluges wurde er von den gelben Punkten angeführt, die auf ziemlich gleicher Höhe blieben.
    Da es still war, hörte ich sie. Der Schwarm hatte bereits das Grundstück erreicht und flog jetzt über ihm hinweg. Die rauschenden Geräusche verwandelten sich in meinen Ohren zu einer Musik, dir abbrach, als sie ihre Landeplätze suchten.
    Wie schwarze böse Geister verloren sie über dem Dach an Höhe und senkten sich dann gemeinsam nieder.
    Natürlich war das Dach groß und breit genug, um ihnen allen Platz zu bieten. Ich stellte mir die Frage, ob die Landung wirklich so lautlos über die Bühne gegangen war. Möglicherweise hatten Maxine und Marwood etwas gehört.
    Als knapp eine halbe Minute verstrichen war, glaubte ich nicht mehr daran, denn niemand ließ sich hinter einem der Fenster blicken, und auch die Haustür blieb geschlossen.
    Die Vögel blieben auf dem Dach in der gleichen Stellung. Ihre Formation glich einem breiten Dreieck, und kein Tier bewegte sich. Nur die gelben Augen leuchteten.
    Ich dachte darüber nach, wie ich mich verhalten sollte. Mein Entschluss war schnell gefasst. Ich wollte hier draußen bleiben und warten, was passierte. Die Vögel waren nur die Vorhut. Sie bereiteten den Weg für den Mondmann.
    Und Carlotta?
    Auch sie hatte ich nicht vergessen. Wenn sie nicht erschien, was ich nicht hoffte, würde zumindest der Mondmann kommen und sich auf einiges gefasst machen müssen.
    Die Spannung in dieser Nacht riss eben nicht ab...
    ***
    Carlotta hatte den Weg des silbrigen Halbmonds genau verfolgt. Ihr blieben nur wenige Augenblicke, um zu reagieren, und sie erkannte mit Schrecken ein weiteres Phänomen, das tatsächlich kein Irrtum war.
    Auf dem Weg zum Ziel veränderte sich das Wurfgeschoss. Es wuchs tatsächlich an, und plötzlich besaß es die vierfache Größe des Originals.
    Jetzt war der Halbmond zu einem tödlichen Wurfgeschoss geworden, denn seine Seiten sahen verdammt scharf aus.
    Melody Marwood schrie in Carlotta’s Ohr.
    Es war eine letzte Warnung, und das Vogelmädchen verstand sie. Es war für

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