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Der Müllmann

Der Müllmann

Titel: Der Müllmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Wolkenwand
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zwei Tage vorher
angeliefert worden war und meine Garage blockierte.
    »Die habe
ich im Garten von Meinert gefunden«, sagte er. Ich sah ihn fragend an. »Den
Vorbesitzer von George«, erklärte er. »Er ist noch immer flüchtig. Irgendwie
glaube ich auch nicht, dass wir ihn noch finden werden, er ist wie vom Erdboden
verschluckt. Wie Henri Muller. Oder Ihr Schwager.«
    »Und was soll ich damit?«
    »Sie sollten nicht irgendwelche Dinge in anderer Leute Garten
werfen«, sagte er und nickte mir zu, als er ging. »Richten Sie Marietta liebe
Grüße aus.«
    Die war gerade nicht da, weil sie Frau Kramer, Elisabeth und Ana
Lena zum Flughafen gebracht hatte. So wie es aussah, gefiel es Elisabeth in
Amerika. Ana Lena ist mitgekommen, um sich den Mann anzuschauen, der vielleicht
ihr Stiefvater werden könnte.
    Ach ja. Es ist herausgekommen, dass Marietta und ich miteinander
geschlafen hatten, als ich noch Zeuge eines Mordfalls war. Sie hat eine
Abmahnung bekommen … und gekündigt. Sie will eine Anwaltskanzlei aufmachen.
    »Schließlich haben wir uns getrennt, damit ich Jura studieren
konnte«, war ihre Begründung gewesen. »Also sollte das nicht umsonst gewesen
sein.«
    Ich hatte ihr noch nicht gesagt, was in der Kiste war. Ich hatte es
selbst kaum geglaubt. Es waren zwölfeinhalb Millionen in gebrauchten Scheinen.
Mit Gruß von Irina und Alexej. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich
damit tun sollte, aber Brockhaus arbeitete daran.
    Aber ich hatte noch ein kleines anderes Problem. Kürzlich hatte ich
mir unseren Lieferwagen wieder geliehen, um eine neue Couch bei Ikea abzuholen.
Nur bin ich auf der Rückfahrt die Straße entlanggefahren, in der Opa Franz
gewohnt hatte.
    Und dann habe ich sie gesehen, die vier Nazis, die auf eine junge
Türkin eingetreten haben. Und irgendwie ist es dann passiert, dass sie vor mir
standen.
    »Und, was willst du, Alter?«, hatte der eine gefragt und drohend mit
einem Baseballschläger vor meiner Nase herumgefuchtelt. »Wer bist du
eigentlich?«
    »Ich bin nur jemand, der den Müll wegräumt«, sagte ich und nahm ihm
den Baseballschläger ab.
    Und jetzt habe ich wieder ein Problem, und der Keller ist voll. Aber
irgendwas wird mir schon einfallen.
     
     
    Für alle Leser, die nicht wissen, was eine schräge Quetschkommode
ist: eine Ziehharmonika.

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