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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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gegangen; sie hatten den Schlaf der Gerechten geschlafen. Jetzt hielt Djuna eine Kanne dampfenden Kaffees – von einer Sorte, die er eigenhändig mischte – auf dem Tisch für sie bereit; und zweifellos waren alle mit sich und der Welt zufrieden.
    Cronin war zu einer unpassenden Zeit in das freundliche Heim der Queens eingedrungen – aufgelöst, mürrisch und schamlos fluchend. Nicht einmal der sanfte Protest des Inspektors vermochte es, den Schimpftiraden, die von seinen Lippen kamen, Einhalt zu gebieten; Ellery lauschte den Worten des Rechtssachverständigen mit dem andächtigen Entzücken eines Dilettanten, der einem echten Könner zuhört.
    Dann merkte Cronin auf einmal, wo er sich befand; er errötete, wurde aufgefordert, sich hinzusetzen, und starrte auf Djunas unbeugsamen Rücken, während dieses flinke Faktotum mit der Zubereitung des Frühstücks beschäftigt war.
    »Ich nehme an, Sie sind nicht in der Stimmung, sich für Ihre Unflätigkeiten zu entschuldigen«, schalt ihn der Inspektor, während er die Hände über seinem Bauch faltete. »Muß ich erst nach dem Grund für diese schlechte Stimmung fragen?«
    »Nicht nötig«, brummte Cronin und schlug wütend die Beine übereinander. »Sie können es sich schon denken. Was die Papiere von Field anbelangt, stehe ich vor einem Rätsel. Verflucht sei seine schwarze Seele!«
    »Sie ist verflucht, Tim – sie ist verflucht, keine Sorge«, sagte Queen bekümmert. »Der arme Field wird wahrscheinlich gerade über einem netten kleinen Feuerchen in der Hölle geröstet – und frohlockt über Ihr Gefluche. Was genau ist das Problem – wie geht es voran?«
    Cronin ergriff die Tasse, die Djuna vor ihn hingestellt hatte, und kippte den kochendheißen Inhalt mit einem Schluck hinunter. »Wie es vorangeht?« rief er und knallte die Tasse auf den Tisch. »Es geht überhaupt nicht voran – das Ergebnis ist null, nichts! Wenn ich nicht bald ein paar beweiskräftige Dokumente in die Finger kriege, werde ich verrückt! Die Ratten wagen sich schon nicht mehr aus ihren Löchern, so haben Stoates und ich Fields schickes Büro auf den Kopf gestellt – nichts zu finden. Gar nichts! Mensch – es ist unvorstellbar. Ich verwette meinen guten Ruf darauf, daß irgendwo – und Gott alleine weiß wo – Fields Papiere versteckt sind und nur darauf warten, daß jemand vorbeikommt und sie an sich nimmt.«
    »Die Sache mit den versteckten Papieren scheint sich bei Ihnen zu einer richtigen Phobie zu entwickeln, Cronin«, bemerkte Ellery sanft. »Man sollte meinen, wir lebten noch zu Zeiten Charles I. So was wie Geheimverstecke gibt es nicht mehr. Man muß nur wissen, wo man zu suchen hat.«
    Cronin grinste ihn unverschämt an. »Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, Mr. Queen. Ich schlage vor, Sie nennen mir den Ort, wo Mr. Monte Field seine Papiere aufzubewahren pflegte.«
    Ellery zündete sich eine Zigarette an. »In Ordnung, ich nehme die Herausforderung zu einem Wettstreit an … Sie behaupten – und ich bezweifle Ihre Worte nicht im geringsten
–, daß die Dokumente, von deren Existenz Sie ausgehen, nicht in Fields Büro sind … Dabei fällt mit ein: Was macht Sie eigentlich so sicher, daß Field Dokumente besaß, die ihn wegen seiner Zugehörigkeit zu dieser verzweigten Verbrecherorganisation, von der Sie uns erzählt haben, belasten?«
    »Er muß sie einfach haben«, gab Cronin zurück. »Eine merkwürdige Logik, aber es paßt zusammen … Meine Informationen bestätigen eindeutig, daß Field Briefe und schriftlich fixierte Pläne besaß, die ihn mit führenden Gangstern in Verbindung bringen, die wir ständig zu schnappen versuchen, gegen die uns aber bislang die Beweise fehlten. Sie können mir das glauben; die Geschichte ist zu kompliziert, um sie hier im einzelnen darzulegen. Sie werden noch sehen, daß ich recht habe, Mr. Queen – Field besaß Papiere, die er nicht beseitigen durfte. Das sind die Papiere, nach denen ich suche.«
    »Zugegeben«, sagte Ellery. »Ich wollte auch nur wissen, welche Fakten Sie haben. Lassen Sie es mich also noch einmal wiederholen: Diese Papiere sind nicht in seinem Büro. Wir müssen also irgendwo anders danach suchen. Sie könnten zum Beispiel in einem Bankschließfach versteckt sein.«
    »Aber, El«, warf der Inspektor ein, nachdem er dem Wortwechsel zwischen Cronin und Ellery amüsiert zugehört hatte, »habe ich dir nicht heute morgen noch erzählt, daß Thomas dieser Spur nachgegangen ist? Field hatte kein Bankschließfach. So

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