Der mysterioese Zylinder
zurücklehnte, »helfen Sie mir doch auf die
Sprünge. Wer war der Anwalt, der unseren Freund da
verteidigt hat?«
»Field«, rief Johnson und starrte den Pfarrer an,
»Ganz genau. Der feine Herr, der jetzt auf einer unserer
harten Unterlagen im Leichenschauhaus liegt. Nun, Pfarrer,
wie ist es damit? Hör mit der Komödie auf! Wann hörst du auf
zu behaupten, du würdest Monte Field nicht kennen? Du
wußtest sofort seinen Vornamen, als ich nur seinen Nachnamen
nannte. Jetzt sag endlich, was du weißt.«
Der Gangster war voll gespielter Verzweiflung zu dem
Polizisten herübergesunken. Er leckte sich die Lippen und
sagte: »Da haben Sie mich erwischt, Inspektor. Aber ich – ich
weiß nichts über diese Sache hier, ehrlich. Ich habe Field seit
einem Monat nicht mehr gesehen. Hab’ ich nicht – mein Gott,
Sie wollen mir diese Sache doch nicht anhängen, oder?« Er sah Queen ängstlich an. Der Polizist brachte ihn wieder
in eine aufrechte Position.
»Pfarrer, Pfarrer«, sagte Queen, »was du doch für voreilige
Schlüsse ziehst. Es geht mir ausschließlich um eine kleine
Information. Wenn du natürlich den Mord gestehen willst, rufe
ich meine Leute herein, und wir können deine ganze
Geschichte aufnehmen und nach Hause ins Bett gehen. Wie
wär’s damit?«
»Nein!« schrie der Gangster und schlug auf einmal mit
seinem Arm um sich. Der Officer fing den Arm geschickt ab
und drehte ihn auf den sich windenden Rücken. »Wie kommen
Sie darauf? Ich werde überhaupt nichts gestehen. Ich weiß
nichts. Ich habe Field heute abend nicht gesehen; ich wußte gar
nicht, daß er hier war! Gestehen … Ich habe ein paar ganz
schön einflußreiche Freunde, Inspektor, Sie können mir nichts
anhängen, das sage ich Ihnen!«
»Das ist zu schade, Johnny«, seufzte der Inspektor. Er nahm
eine Prise Schnupftabak. »Gut dann. Du hast Monte Field nicht
umgebracht. Um wieviel Uhr bist du heute hierhergekommen,
und wo ist dein Ticket?«
Der Pfarrer drehte den Hut in seinen Händen. »Ich habe
bisher nichts gesagt, Inspektor, weil ich den Eindruck hatte,
daß Sie mir einfach was ans Zeug flicken wollten. Ich kann
einwandfrei erklären, wann und wie ich hergekommen bin. Es
war ungefähr halb neun, und ich kam mit einer Freikarte rein.
Hier ist der Abschnitt als Beweis.« Er durchsuchte sorgfältig
seine Manteltaschen und zog einen gelochten blauen Abschnitt
hervor. Er gab ihn an Queen weiter, der einen flüchtigen Blick
darauf warf und ihn in seine Tasche steckte.
»Und woher«, fragte er, »woher hast du die Freikarte
bekommen, Johnny?«
»Ich – meine Freundin hat sie mir gegeben, Inspektor«,
antwortete der Gangster nervös.
»Ah – da kommt eine Frau in die Sache hinein«, sagte
Queen vergnügt. »Und wie ist wohl der Name der jungen
Circe, Johnny?«
»Wer? – nun, sie ist – hey, Inspektor, Sie werden ihr doch
keinen Ärger machen, oder?« platzte der Pfarrer heraus. »Sie
ist ein anständiges Mädchen, und sie weiß außerdem auch
nichts. Ehrlich, ich –«
»Ihr Name?« fiel ihm Queen ins Wort.
»Madge O’Connell«, jammerte Johnny. »Sie ist
Platzanweiserin hier.«
Queens Augen leuchteten auf. Er wechselte einen schnellen
Blick mit Johnson. Der Detective verließ das Zimmer. »So«, fuhr der Inspektor fort und lehnte sich wieder
entspannt zurück. »Mein alter Freund Pfarrer Johnny weiß
überhaupt nichts über Monte Field. Gut, gut! Wir werden
sehen, ob die Geschichte deiner Freundin mit deiner Version
übereinstimmt.« Während er sprach, blickte er fortwährend auf
den Hut, den der Gangster in seinen Händen hielt. Es war ein
billiger schwarzer Filzhut, der zu dem klerikalen Anzug paßte,
den der Mann trug. »Los, Pfarrer«, sagte er plötzlich. »Gib mir
doch mal deinen Hut rüber.«
Er nahm den Hut aus der widerstrebenden Hand des
Gangsters und untersuchte ihn. Er zog das Lederband auf der
Innenseite herunter, warf einen kritischen Blick darauf und gab
den Hut schließlich zurück.
»Wir haben etwas vergessen, Pfarrer«, sagte er. »Officer,
was halten Sie davon, Mr. Cazzanelli zu filzen, eh?« Der Pfarrer fügte sich nur widerwillig in die Durchsuchung,
verhielt sich aber ruhig. »Kein Schießeisen«, sagte der Polizist
kurz und fuhr fort. Er steckte seine Hand in eine der
Hosentaschen und zog eine dicke Brieftasche hervor. »Wollen
Sie die, Inspektor?«
Queen nahm sie, zählte kurz das Geld und gab sie dem
Polizisten zurück, der sie wieder in die Tasche steckte. »Einhundertzweiundzwanzig Dollar, Johnny«, murmelte der
alte
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