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Der mysterioese Zylinder

Der mysterioese Zylinder

Titel: Der mysterioese Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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ausgewählt werden? Wäre ein Park
nicht sehr viel sicherer gewesen? Hätte eine Hotellobby nicht
ihre Vorteile gehabt? Erklär mir das!«
»Unglücklicherweise, mein Sohn«, sagte der Inspektor mit
sanfter Stimme, »konnte Mr. Field nicht vorher wissen, daß er
ermordet werden sollte. Was ihn betraf, hatte er nur die
Absicht, sich um seinen Teil der Transaktion zu kümmern.
Tatsächlich könnte Field selbst das Theater als Treffpunkt
ausgesucht haben. Vielleicht wollte er für irgend etwas ein
Alibi haben. Wir können einfach nicht wissen, was er wirklich
vorhatte. Was die Hotellobby betrifft – er wäre dabei sicherlich
das Risiko eingegangen, erkannt zu werden. Er wollte
wahrscheinlich auch nicht riskieren, sich an einen so einsamen
Ort wie einen Park zu begeben. Und schließlich hatte er
vielleicht einen besonderen Grund, nicht in Gesellschaft
dessen, den er traf, gesehen zu werden. Denk daran – die
Kontrollabschnitte, die wir gefunden haben, zeigen, daß die
andere Person nicht zusammen mit Field das Theater betreten
hat. Aber das sind alles sinnlose Spekulationen –«
Ellery lächelte nachdenklich, sagte aber nichts. Er dachte bei
sich, daß der alte Mann seinen Einwurf nicht zufriedenstellend beantwortet hatte und daß das ganz merkwürdig war für einen
so geradlinig denkenden Menschen wie Inspektor Queen … Aber Queen fuhr schon wieder fort. »Nun gut. Wir müssen
immer auch die Möglichkeit im Auge behalten, daß die Person,
mit der Field sein Geschäft abwickelte, nicht sein Mörder war.
Das ist natürlich nur eine Möglichkeit. Dazu scheint mir das
Verbrechen aber zu gut geplant gewesen zu sein. Aber sollte es
doch so sein, müssen wir nach zwei Leuten aus dem Publikum
von Montag abend suchen, die direkt mit Fields Tod zu tun
hatten.«
»Morgan?« fragte Ellery träge.
Der Inspektor zuckte die Achseln. »Vielleicht. Warum hat er
uns nichts davon erzählt, als wir uns gestern nachmittag mit
ihm unterhalten haben? Er hat doch sonst alles zugegeben.
Nun, vielleicht, weil er fürchtete, daß es ihn ein wenig zu sehr
belasten würde, erpreßtes Geld an den ermordeten Mann
gezahlt und sich im Theater befunden zu haben.«
»Sieh es doch einmal so«, sagte Ellery. »Wir finden also
einen Toten, der die Zahl ›50.000‹, die sich anscheinend auf
eine Geldsumme bezieht, auf sein Programmheft geschrieben
hat. Wir wissen durch das, was sowohl Sampson als auch
Cronin über Field berichtet haben, daß er ein Mann von
skrupellosem und wahrscheinlich auch kriminellem Charakter
war. Des weiteren wissen wir von Morgan, daß er zudem ein
Erpresser war. Ich glaube daher, daß wir ohne weiteres daraus
schließen können, daß er Montag abend ins Römische Theater
ging, um 50.000 Dollar Erpressungsgeld von einer uns
unbekannten Person zu kassieren oder einzufordern. Ist das
soweit richtig?«
»Mach weiter«, brummte der Inspektor unverbindlich. »Gut«, fuhr Ellery fort. » Wenn wir davon ausgehen, daß die
in der besagten Nacht erpreßte Person und der Mörder ein und
dieselbe waren, müssen wir nicht weiter nach einem Motiv
suchen. Das Motiv liegt auf der Hand – den Erpresser loszuwerden. Gehen wir dagegen weiterhin von der Annahme aus, daß der Mörder und die erpreßte Person nicht identisch waren, sondern zwei völlig unterschiedliche Individuen, dann müssen wir uns weiterhin mit der Suche nach einem Motiv für das Verbrechen abplagen. Meiner ganz persönlichen Meinung nach ist das unnötig, weil Mörder und erpreßte Person
identisch sind. Was hältst du davon?«
»Ich bin geneigt, dir zuzustimmen, Ellery«, sagte der
Inspektor. »Ich habe die andere Alternative nur erwähnt – das
war nicht meine eigene Überzeugung. Laß uns deshalb im
Augenblick weitermachen, als seien Fields Erpressungsopfer
und sein Mörder ein und dieselbe Person …
Dann – möchte ich gerne die Sache mit den fehlenden
Eintrittskarten aufklären.«
»Oh, ja – die fehlenden Tickets«, murmelte Ellery. »Ich hab’
mich schon gefragt, was du daraus gemacht hast.«
»Mach jetzt keine Witze, du Schlingel«, schimpfte Queen.
»Ich habe folgendes daraus gemacht. Alles in allem haben wir
es mit acht Sitzplätzen zu tun. Den Kontrollabschnitt für den
Platz, auf dem Field saß, haben wir bei ihm selbst gefunden;
den Abschnitt für den Platz, auf dem der Mörder saß, hat Flint
gefunden; bleiben schließlich die sechs leeren Plätze, für die
zwar Tickets verkauft worden sind, wie uns der Bericht der
Verkaufsstelle bestätigt, zu denen aber

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