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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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warf sich gegen das Holz, wobei sie mit der Hand immer wieder gegen das Symbol der Gründerin schlug. »Shane, nein ! Myrnin, bringen Sie ihn zurück. Bitte, tun Sie das nicht. Bringen Sie ihn zurück ...«
    Michael wirbelte herum und schaute in die andere Richtung. »Bleibt hinter mir«, sagte er zu Eve und Claire. Claire schaute über ihre Schulter und sah, dass sich auf der gesamten Länge des Flurs die Türen öffneten, als hätte jemand auf einen Knopf gedrückt.
    Vampire und Menschen kamen heraus und füllten den Korridor zwischen ihnen und jedem möglichen Fluchtweg.
    Jeder Einzelne von ihnen hatte die Abdrücke von Vampirzähnen am Hals, genau wie Claire.
    Genau wie die an Michaels Hals.
    Irgendetwas stimmte nicht mit ihnen, wie sie dastanden, so still, so ruhig...
    Und dann ging Michael weg, zu den anderen Vampiren.
    »Michael!« Eve wollte sich auf ihn stürzen, aber Claire hielt sie auf.
    Als Michael den ersten Vampir erreichte, erwartete sie eine Art Kampf - irgendetwas -, aber stattdessen schauten sie sich einfach nur an und dann nickte der Mann.
    »Willkommen«, sagte er. »Bruder Michael.«
    »Willkommen«, murmelte ein anderer Vampir, danach ein Mensch.
    Als sich Michael umwandte, hatten seine Augen die Farbe gewechselt - von Himmelblau zu Blutrot.
    »Oh, Shit «, flüsterte Eve. »Das passiert jetzt nicht wirklich. Das kann nicht sein.«
    Die Tür hinter ihnen öffnete sich. Auf der anderen Seite war ein großer Saal aus Stein, der aussah, als würde er direkt einer Burg entstammen; außerdem stand dort auf einer Bühne der hölzerne Thron, den Claire von dem Willkommensfest kannte. Er war mit rotem Samt bedeckt.
    Auf dem Thron saß Mr Bishop.
    »Schließt euch uns an«, sagte Bishop. Claire und Eve schauten einander an.
    Auf dem Steinboden lag Shane. Myrnin drückte ihm das Gesicht nach unten. »Kommt herein, Kinder. Es hat keinen Sinn mehr. Ich habe heute Nacht gewonnen.«
    Claire kam es so vor, als wäre sie am Ende der Welt in einen Abgrund gestürzt, und alles war einfach... weg. Myrnin schaute sie nicht an. Er hielt seinen Kopf vor Bishop gebeugt.
    Nach diesem ersten Blick wandte Eve ihre Aufmerksamkeit wieder Michael zu, der auf sie zukam.
    Es war nicht der Michael, den sie kannten - absolut nicht.
    »Lassen Sie Shane los«, sagte Claire. Ihre Stimme zitterte, aber es kam deutlich genug heraus. Bishop hob einen Finger und Michael stürzte sich nach vorne, packte Eve an der Kehle und zog sie dicht zu sich heran, die Vampirzähne ausgefahren. »Nein!«
    »Wage es nicht, mir zu befehlen, Kind«, sagte Bishop. »Du solltest bereits tot sein. Ich bin beinahe ein wenig beeindruckt. Nun, du kannst jetzt deine Frage umformulieren. Irgendetwas mit einem Bitte .«
    Claire fuhr mit der Zunge über die Lippen und schmeckte Schweiß. »Bitte«, sagte sie. »Bitte lassen Sie Shane los. Bitte tun Sie Eve nichts.«
    Bishop dachte nach, dann nickte er. »Das Mädchen brauche ich nicht«, sagte er. Er nickte Michael zu, der Eve losließ. Sie wich zurück und starrte ihn fassungslos an, die Hände über ihrem Hals. »Ich habe, was ich will. Nicht wahr, Myrnin?«
    Myrnin zog Shanes T-Shirt nach oben. Dort, hinten in seinem Hosenbund, steckte das Buch.
    Nein.
    Myrnin zog es heraus, ließ Shane aufstehen und ging zu Bishop. Ich werde dieses Vertrauen jetzt gleich auf das Schwerste missbrauchen , hatte er zu Claire gesagt. Bis zu diesem Augenblick hatte sie ihm nicht geglaubt.
    »Wartet«, sagte Myrnin, als Bishop die Hand danach ausstreckte. »Der Handel war, das Buch gegen Theo Goldmans Familie einzutauschen.«
    »Wen? Oh, ja.« Er lächelte. »Sie werden in Sicherheit sein.«
    »Und unversehrt«, sagte Myrnin.
    »Willst du jetzt Bedingungen für unser kleines Abkommen aufstellen?«, fragte Bishop. »Na schön. Sie werden unversehrt freigelassen. Alle sollen bezeugen, dass ich und die Meinen Theo Goldman und seiner Familie nichts zuleide tun, aber sie sind in Morganville nicht erwünscht. Ich werde sie hier nicht dulden.«
    Myrnin neigte den Kopf. Er ließ sich vor dem Thron auf ein Knie sinken und hob das Buch mit beiden Händen über seinen Kopf - wie eine Opfergabe.
    Bishops Finger schlossen sich darum und er stieß einen langen, rasselnden Seufzer aus. »Endlich«, sagte er. »Endlich.«
    Myrnin legte die Unterarme auf seinem Knie ab, versuchte aber nicht, sich zu erheben. »Ihr sagtet, dass Ihr auch Amelie bräuchtet. Darf ich eine Alternative vorschlagen?«
    »Du darfst, da ihr mich im Moment alle

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