Der Nacht ergeben
sinken, während sie einen Seufzer ausstieß. »Ich wusste es. Ich wusste es einfach. Was ist das für eine Sache?«
»Das hier ist ein Privathaus.«
»Na und?«
»Und ich kann es ohne Einladung nicht betreten.«
Ihr Kopf schnellte nach oben. »Das soll wohl ein Scherz sein!«
»Nein.«
»Du lebst nicht in einer Gruft und kannst dich nicht in eine Fledermaus verwandeln, aber du musst eingeladen werden, um ein Haus zu betreten?«, zischte Abby.
Ein amüsierter Ausdruck, der zögernd in Dantes Augen auftauchte, milderte seinen ausdruckslosen Blick. »Du wolltest doch, dass ich vampirisch bin.«
»Nicht, wenn das unpassend kommt.«
»Tut mir leid.«
Abby wurde klar, wie albern sie sich benahm. Sie zwang sich zu sagen: »Nein, es ist besser so. Es ist mir lieber, dass du dich von den Hexen fernhältst, bis wir wissen, was passieren wird.«
Dante zuckte mit keiner Wimper, aber Abby spürte, wie Wut in ihm aufflackerte. Toll, ganz toll. Sie hatte es geschafft, ihn in seinem Vampirstolz zu treffen. Ein ideales Mittel, um sicherzustellen, dass er sich Hals über Kopf in die nächste Gefahr stürzte.
Manchmal erstaunte ihre Dummheit sogar sie selbst.
»Du willst, dass ich mich in den Büschen verstecke?«
»Dante, es ist wirklich sinnvoll, wenn wir uns trennen.« Abby versuchte den unbeabsichtigten Schaden rückgängig zu machen. »Du musst imstande sein, mich zu retten, wenn ich Hilfe brauche.«
»Ich lasse dich nicht allein das Haus betreten.«
Abby streckte die Hand aus und berührte Dantes Arm. Er war so kalt und unnachgiebig wie Granit.
»Wir haben keine andere Wahl.«
Seine Fangzähne blitzten im Mondlicht. Es war nicht gerade der beruhigendste aller Anblicke.
»Die Hexen wissen, dass du hier bist. Sie werden irgendwann herauskommen und dich suchen.«
Das war ebenfalls wenig beruhigend.
Vor allem, wenn Dante gezwungen war, sich zurückzuziehen, bevor sich die Hexen dazu entschlossen, auf der Bildfläche zu erscheinen. Lieber würde sie jetzt ins Haus gehen, mit dem Wissen, dass sie Unterstützung hatte.
»So viel Zeit haben wir nicht. Bald kommt die Dämmerung.«
»Dann werden wir in der nächsten Nacht wiederkommen.«
»Dante, ich denke...«
In rasendem Tempo hatte Dante sie gegen seine Brust gedrückt. Die Luft schimmerte und peitschte um ihn herum.
»Verdammt noch mal, Abby, ich kann dich nicht in dieses Haus gehen lassen«, fauchte er.
Wenn sie nur ein bisschen gesunden Menschenverstand besessen hätte, hätte sie sich gefürchtet. Ob sie nun seine Gefährtin war oder nicht, dieser Mann konnte sie mühelos zerquetschen. Oder, was noch schlimmer wäre, ihr die Kehle herausreißen.
Aber es war ihre Wut, die ihr den Rücken stärkte. »Ich verspreche, kein Risiko einzugehen. Ich treffe mich mit den Hexen und...«
»Nein.«
»Hör mal zu, Mr. Macho, ich treffe meine eigenen Entscheidungen.«
Er blähte arrogant die Nasenflügel. »Nicht in dieser Angelegenheit.«
Sie schob den Unterkiefer vor. »Diese Auseinandersetzung fängt langsam an, alt zu werden, Dante. Ich bin kein Kind mehr. Um die Wahrheit zu sagen, ich glaube, ich war noch nie ein Kind. Ich lasse mich nicht herumkommandieren, weder von dir noch von jemand anders.«
Er forschte mit festem Blick in Abbys gerötetem Gesicht. »Wenn du stirbst, sterbe ich auch«, sagte er einfach. Das nahm ihr gründlich den Wind aus den Segeln. Sie sah ihm prüfend ins Gesicht. »Du stirbst dann, weil ich deine Gefährtin bin?«
»Weil du der Grund bist, warum ich existiere.«
»Oh.« Abby war sprachlos durch die schlichte Schönheit seiner Worte. Es war schwer, so streitlustig und unabhängig zu bleiben, wenn er ihr Herz zum Schmelzen brachte.
Verdammt sollte er sein.
»Dante...«
Er berührte mit dem Finger ihre Lippen, um ihre stockenden Worte aufzuhalten, und drehte den Kopf in die Richtung des ungepflegten Gartens, der das Haus umgab.
»Da kommt jemand«, flüsterte er ihr direkt ins Ohr.
Abbys Griff um Dantes Arm verstärkte sich, als eine heftige Angst ihr Herz durchbohrte. Natürlich war dies der Grund dafür, dass sie hier war, aber das verringerte nicht das Kältegefühl, das ihr den Magen zusammenzog.
Diese Frauen gehörten nicht zum örtlichen Gartenverein. Sie würden sie nicht zu Milchbrötchen und Tee einladen.
Es waren mächtige Hexen, die einen Vampir mit einem Zauberspruch an die Kette legen und einen uralten Geist beherrschen konnten, der die Welt vor Dämonen beschützte.
Sie wäre eine Idiotin, wenn sie diese Frauen
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