Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
Vom Netzwerk:
Pergamente mit schweren Siegeln.
    Besenstiele.
    Alles, nur nicht die Büchereiausschussware, die sie nun in den Händen hielt.
    »Sieht für mich nach normalen alten Büchern aus.« Sie schlug das oberste Buch auf und musste niesen, als eine Staubwolke aufstob. »Schmutzigen alten Büchern.«
    »Erzähle mir nicht, dass du eine Kunstbanausin bist.« »Was?« Er lachte leise. »Unwichtig, Liebste.« Abby rieb sich die Nase, während sie Dante einen fassungslosen Blick zuwarf. Wieder einmal war sie zerzaust und mit Staub bedeckt, während er wie aus dem Ei gepellt neben ihr stand.
    Verdammter Kerl.
    »Helfen diese Dinger uns, die Hexen zu finden?«, fragte sie.
    »Ist irgendetwas in dem Buch versteckt?«
    »Du meinst, wie irgendein Code?«
    »Wie Telefonnummern, Namen oder eine Karte, die zu einem verborgenen Hexenzirkel führt.«
    Na klar. Sie beschäftigte sich damit, die Seiten umzublättern, um ihre Schamesröte nicht zu zeigen. Niemand hatte sie je beschuldigt, ein Genie zu sein, aber üblicherweise war sie keine totale Idiotin.
    »Nein, keine Namen oder Karten«, murmelte sie zur Antwort. »Nur ein Haufen richtig schlechter Gedichte. Du meine Güte, hör dir nur mal diesen Kram an...«
    »Abby«, unterbrach Dante sie abrupt. »Ich glaube nicht...«
    »>Kreis des heiligen Kelches,
    Wende deine Kräfte dem Dunklen und Bösen zu.
    Elemente der Erde und der Luft,
    Wasser und Feuer zum Teilen verbunden.
    Erhöre unser Flehen, und erkenne unsere Sache...<«
    Abby war sich nicht sicher, wann die Worte wie Feuer auf der Seite zu brennen begannen. Oder unheimlich in der Luft zu hallen begannen, als sie den seltsamen Zauberspruch vorlas. Sie wusste nur, dass sie plötzlich ein mächtiger Zwang in seinen Klauen hielt und die Welt um sie herum sich auflöste.
    Sie konnte die Worte nicht davon abhalten, immer weiter hervorzusprudeln. Nicht einmal, als ein scharfer, heftiger Schmerz tief in ihr zu pulsieren begann. Es fühlte sich an, als ob sie von einer Klippe fiele. Es gab kein Halten mehr, bis sie auf dem Boden aufschlug.
    Selbst wenn dieser Boden ein plötzliches, blutiges Ende bedeutete.
    Vielleicht hätte sie ihren Sprechgesang bis in alle Ewigkeit weitergeführt, wenn sie nicht plötzlich von hinten angegriffen worden wäre.
    Ohne Vorwarnung wurde Abby von einem Paar starker Arme umschlungen. Sie hatte gerade genug Zeit, verwirrt zu ächzen, bevor sie auf den glänzenden Fußboden zuschoss.
    Ihr Kopf krachte laut auf die Dielen.
    »Verdammt.« Abby zwinkerte, bis die Sterne, die vor ihren Augen hin-und herschossen, verschwunden waren. Dann kämpfte sie sich auf die Knie. »Dante, du hättest mir einfach auf die Schulter klopfen können ...«
    Ihre Worte verklangen, als ihr bewusst wurde, dass Dante nicht für ihre jüngste Gehirnerschütterung verantwortlich war. Stattdessen fiel ihr Blick auf eine merkwürdige Frau, die direkt vor ihr kauerte.
    O ja, sie war definitiv merkwürdig, zu diesem Ergebnis kam Abby sehr schnell.
    Sie kämpfte sich durch den Nebel, der ihr Gehirn immer noch umgab, und studierte die bronzehäutige, schlanke Frau.
    Diese schien ziemlich menschlich zu sein. Trotz der exotischen Schönheit ihres langen, rabenschwarzen Haares und ihrer perfekten Gesichtszüge strahlte sie eine glühende Lebenskraft aus, die mehr sterblich als unsterblich wirkte. Und ihre harten Muskeln waren von der Sorte, die eher zu einer sportlichen Athletin gehörten als zu der eleganten Kraft einer Vampirin.
    Trotzdem glühte eine kaum gezähmte Gefahr in den schrägen goldenen Augen, und es lag eine Anspannung in ihrem Körper, die ihr eine bestimmte Ausstrahlung verlieh.
    Sie wirkte tödlich.
    Abby warf ihr einen verstohlenen Seitenblick zu. Ihr Herz stockte, als sie Dante mit geschlossenen Augen auf dem Boden liegen sah.
    Verdammt.
    Sie wusste nicht, was das Wesen mit Dante gemacht hatte, aber wenn es stark genug war, einen Vampir außer Gefecht zu setzen, was für eine Chance hatte dann eine schwache Sterbliche, den Eindringling zu besiegen?
    Nicht die geringste.
    Abbys einzige Hoffnung, Dante zu retten, schien darin zu bestehen, sich aus der Gefahr herauszureden. Beängstigende Aussichten.
    Abby ignorierte ihren Instinkt, zu Dante zu eilen, und konzentrierte sich nachdrücklich auf die Frau, die vor ihr kauerte. Es musste doch etwas Gutes zu bedeuten haben, dass diese noch nicht beendet hatte, was sie angefangen hatte.
    Oder?
    Abby achtete sorgsam darauf, keine plötzlichen Bewegungen zu machen, und atmete tief

Weitere Kostenlose Bücher