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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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ein.
    »Wer sind Sie?«
    Die goldenen Augen verengten sich. »Ihr müsst aufhören.«
    »Aufhören? "Womit aufhören?«
    »Mit dem Zauberspruch. Es ist gefährlich.«
    Abby leckte sich über die trockenen Lippen. Sie war erleichtert festzustellen, dass der durchdringende Schmerz nachzulassen begann.
    »Gefährlich für wen?«
    »Euren Gefährten, zum Beispiel.«
    Gefährte? Es dauerte einen Moment, bis Abby begriffen hatte, dass die Frau sich damit auf Dante bezog. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, als ihr Blick zu dem noch immer bewusstlosen Vampir schoss.
    »Ich habe das verursacht?«
    »Der Zauberspruch...« Ohne Vorwarnung warf die Frau den Kopf in den Nacken und knurrte tief in der Kehle. Abby verkrampfte sich, als sie beobachtete, wie die Kreatur eine Hand hob, um mit den Krallen gegen ihren Hals zu schlagen. Fast so, als ob sie gegen irgendeinen unsichtbaren Feind kämpfte.
    Abby lief stirnrunzelnd auf sie zu und streckte die Hand aus. »Sind Sie verletzt?«
    Die Frau fauchte sie an. Sie fauchte tatsächlich. Genau wie eine Katze.
    »Berührt mich nicht.«
    Abby ließ klugerweise die Hand fallen, aber ihr Blick blieb an den Krallenspuren hängen, die die Frau auf ihrem Hals hinterlassen hatte.
    »Sie bluten.«
    »Sie verlangen nach meiner Rückkehr. Ich kann aber nicht...«
    Es folgte ein weiteres Knurren, und dann stand die Kreatur blitzschnell auf den Füßen und lief den Gang hinunter. Sie verschwand in der Dunkelheit, bevor Abby die Lippen öffnen und nach ihr rufen konnte.
    Es war wirklich gruselig.
    Einen Augenblick lang blieb Abby wie zur Salzsäule erstarrt stehen. Sie hatte eine Menge Horrorfilme gesehen. Also wusste sie, dass ein Monster, nur weil es den Raum verlassen hatte, nicht verschwunden sein musste, sondern durchaus immer noch in den Schatten lauern konnte.
    Als kein Wesen sich mit einem Schlachtermesser auf sie stürzte oder durch die Türöffnung Feuer spie, kroch Abby unbeholfen zu Dante und beugte sich über seinen furchtbar stillen Körper.
    »Dante?« Äußerst vorsichtig bettete sie seinen Kopf in ihren Schoß, wobei ihre Hände verzweifelt sein Gesicht streichelten. »Dante... O Gott, bitte wach auf.«
    Er bewegte sich nicht. Eine Ewigkeit lang zuckte er nicht einmal mit einer Wimper. Abby rief, sie flehte, und sie betete sogar. Die Panik zeigte schon ihre hässliche Fratze, als sich endlich Dantes Wimpern hoben, um benommene Silberaugen zu enthüllen.
    »Abby?« Seine seidenweiche Stimme war seltsam heiser.
    »Was ist geschehen?«
    Abby spürte, dass ihr albernerweise Tränen über die Wangen liefen, während sie vor Erleichterung auflachte.
    Sie hatte ihn nicht getötet.
    Den Göttern dort oben sei Dank.
    »Das fragst du mich?«, krächzte sie. »Ich habe keine Ahnung, was passiert ist, seit dieser Wahnsinn angefangen hat. In einer Minute warst du noch neben mir, und in der nächsten lagst du auf dem Boden.«
    Dante zog die Augenbrauen zusammen, während er stumm seine Gedankensplitter zusammenzusetzen versuchte.
    »Der Zauberspruch«, keuchte er schließlich. »Er hat mich beträchtlich in Mitleidenschaft gezogen.«
    Abbys Gesicht nahm einen zerknirschten Ausdruck an. »Es tut mir leid. Ich wusste nicht, was ich tat.«
    Dante lächelte schwach. »Das ist unwichtig. Wir müssen an einen sicheren Ort, bis ich wieder zu Kräften gekommen bin.«
    Abby stimmte ihm aus tiefstem Herzen zu. Insbesondere, weil die eigenartige Frau jeden Moment wieder auf der Bildfläche erscheinen konnte. Diese Geschichte konnte sie Dante erzählen, wenn er nicht gerade durch ihren dummen Zauberversuch dem Tode nahe war.
    »Kannst du dich bewegen?«
    Er schloss die Augen, um seine Verletzungen zu begutachten. »Wenn du mir auf die Beine hilfst.«
    Abby biss sich auf die Lippe, als sie eine Hand unter seine Schulter gleiten ließ, um ihm aufzuhelfen. Wenn Dante tatsächlich sein Testosteron so weit zurückschraubte, dass er sie um Hilfe bat, musste es wirklich schlimm sein.
    Er schwankte und lehnte sich schwer gegen sie. Abby musste sich anstrengen, um ihn in einer aufrechten Position festzuhalten.
    »Wir schaffen es niemals bis zum Auto«, meinte sie. »Wir sollten Viper anrufen.«
    »Nein. Wenn du mir hilfst, bis ins Kellergeschoss zu gelangen, kann ich mich in meinem Versteck erholen.«
    Abby zwinkerte überrascht. Sie führte ihn automatisch zu der Dienstbotentreppe in der Nähe.
    »Du hast ein Versteck?«
    »Natürlich. Ein Vampir braucht mehr als getönte Scheiben und ein weiches Bett, um sich

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