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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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wütende Stirnrunzeln, das sie allein für ihn reserviert hatte. Sondem das, das ihn warnte, dass sie etwas fühlte, was sie sich nicht erklären konnte.
    Das Stirnrunzeln, das zu zeigen sie in den vergangenen Tagen sehr häufig Gelegenheit gehabt hatte.
    »Das ist es nicht. Es ist... Ich weiß nicht.Wie ein Echo.«
    »Ein Echo des Zaubers, den Selena gewirkt hat?«
    »Vielleicht.« Plötzlich rieb sie sich mit den Händen über die Arme. »Irgendwie fühlt es sich falsch an. Nicht böse, aber...«
    Er zwang sie, ihn anzusehen. »Abby?«
    »Es ist schwer zu erklären.«
    »Versuche es.«
    Sie kniff die Augen zusammen. Es war eine stumme Warnung, die ihm mitteilen sollte, dass er am Ende für seinen arroganten Tonfall würde bezahlen müssen.
    Aber nicht in diesem Moment.
    »Ich bin mal an einer Chemiefabrik vorbeigegangen, die giftige Abwässer in den Fluss gepumpt hat. Ich konnte das eigentlich nicht sehen, aber da war ein bestimmter übler Geruch in der Luft, bei dem ich eine Gänsehaut bekam. So fühlt es sich jetzt auch an.«
    »Irgendwie übel.«
    »Ja.«
    Dante knurrte tief in der Kehle. Er war ein Raubtier. Ein Killer. Die Tatsache, dass er die Gefahr, die in der Luft lag, nicht spüren konnte, rief den Wunsch in ihm wach, etwas zu zerstören.
    Etwas Hexenartiges.
    »Mir entgeht da etwas.« Er schüttelte heftig den Kopf. »Verdammt. Hier entlang.«
    Er nahm Abbys Hand und führte sie weiter durch den Korridor. Es kam ihm schon wie ein kleines Wunder vor, dass sie ein Dutzend Schritte hinter sich gebracht hatten, bevor Abby sich ihm entzog.
    »Warte. Wohin gehen wir? Selenas Räume sind in diesem Flügel dort.«
    Er sah über seine Schulter. »Vertraue mir.«
    Verdammt. Falsche Wortwahl.
    Abby weigerte sich, sich vom Fleck zu rühren. Ihre Absätze bohrten beinahe Löcher in den Boden.
    »Dir vertrauen? Schon wieder?«
    »Habe ich dich je auf Abwege gebracht?« Sie öffnete viel zu bereitwillig den Mund. Offensichtlich war ein Ablenkungsmanöver vonnöten. Dante, der sich nie eine gute Gelegenheit entgehen ließ, glitt auf sie zu und schloss ihr den Mund mit einem schnellen, hungrigen Kuss.
    »Antworte mir nicht«, murmelte er an ihren Lippen. Ihre Hände umfassten seine Arme, als sie sich instinktiv gegen ihn presste. Dante spürte, wie ihre leidenschaftliche Hitze durch seinen Körper loderte. Sie leckte über seine Haut und glühte in seinem Blut. Er biss die Zähne zusammen. Entschlossen widerstand er der Sehnsucht danach, Abby in die Arme zu schließen und gegen die Wand gepresst zu nehmen.
    Er 'würde von dieser Frau nie genug haben. Aber dies war nicht die richtige Zeit und nicht der richtige Ort dafür, wie er sich selbst nachdrücklich einschärfte. Er wich zurück, ergriff Abbys Hand und zog sie entschlossen durch den Gang, bevor sie richtig zu sich kommen konnte. Dann schob er eine zerbrochene Statue beiseite und zeigte auf die Wand. »Das ist es.«
    »Das ist was?«
    »Der Safe.«
    »Wo?«
    Er berührte mit dem Finger die Mitte der Satintapete.
    »Dort.«
    Abby warf ihm einen Blick aus argwöhnisch zusammengekniffenen Augen zu. »Ist das eine Art Abbott-und-Costello-Nummer?«
    Um Dantes Lippen zuckte es, trotz der Dringlichkeit der Situation. »Der Safe ist in die Wand eingelassen und mit einem Schutzzauber belegt. Es ist deine Aufgabe, den Zauber zu brechen.«
    »Meine? Ich bin doch keine Hexe.«
    »Selena war auch keine Hexe, Liebste.« Er berührte ihre Wange. »Ihre Macht rührte vom Phönix her.«
    »Sie hatte über dreihundert Jahre Zeit, um zu lernen, diese Macht zu beherrschen, nicht bloß drei Tage.«
    »Du kannst das.«
    Abbys Stirnrunzeln drohte zur Dauereinrichtung zu werden. »Du hast leicht reden. Verdammt, ich weiß nicht mal, wie ich anfangen soll.«
    »Konzentriere dich einfach«, drängte er sie sanft.
    »Auf die Wand?«
    »Auf den Safe hinter der Wand.« Dante trat einen Schritt zurück und beobachtete Abby genau. Er hasste es, solchen Druck auf Abby auszuüben. Sie hatte bisher noch kaum akzeptiert, dass sie den Phönix in sich trug. Dass nun von ihr erwartet wurde, seine Magie auszuüben, war ungefähr so, als erwartete man von einem Vogel, dass er nur wenige Momente nach dem Schlüpfen fliegen konnte.
    Leider gab es keine andere Möglichkeit. Sie mussten die Hexen finden. Ein langes Schweigen erfüllte den Flur. Dann hob Abby die Hand und zuckte mit den Fingern. Dante war verwirrt. »Was machst du?«
    »Ich versuche einen verdammten Zauber zu wirken.«
    »Indem du mit deinen

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