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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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ausstreckte, um eine Handvoll von ihrem Haar zu packen. »Mir reicht es jetzt, komm schon.«
    Abby schossen die Tränen in die Augen, als er brutal an ihren Haaren riss. Sie merkte, wie sie vorwärtstaumelte. Es war reiner Instinkt, der sie nach oben greifen und den Mann am Arm packen ließ. Sie hatte nur die Absicht gehabt, sich davor zu schützen, dass ihr Gesicht auf den Boden krachte, aber in dem Augenblick, als ihre Hände sein Handgelenk berührten, loderte die Glut in ihren Handflächen auf.
    Der Mann gab einen schrillen Schrei von sich, riss sich los und drückte seine Hand vorsichtig gegen seine Brust.
    »Du... Miststück. Du dummes Miststück«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und Hass glitzerte in seinen Augen auf. »Dafür wirst du bezahlen.«
    Mit einem Gefühl der Übelkeit krampfte sich Abbys Magen zusammen. Sie erkannte diesen Gesichtsausdruck. Natürlich. Schließlich hatte sie ihn oft genug gesehen.
    Entsetzt beobachtete sie, wie der Mann die Hand zur Faust ballte und sie hob, um damit zuzuschlagen, und blitzartig kehrte die Erinnerung zurück.
    Nein.
    Sie richtete sich auf.
    Nicht wieder. Nie wieder.
    Der Mann, der sich darauf vorbereitete, einen brutalen rechten Haken zu landen, wurde zu sehr von seiner Wut geblendet, um sich vorzustellen, dass er tatsächlich einer Frau, die zehn Zentimeter kleiner und fast fünfzig Kilogramm leichter war als er, unterliegen könnte.
    Erst als sie vorwärtshechtete und ihre Hände mitten auf seine Brust legte, kam ihm dieser Gedanke.
    Rauch begann aufzusteigen, als er vor Schmerz aufheulte, aber Abby geriet nicht ins Wanken. Der Möchtegernzauberer würde sie töten, wenn er die Chance dazu erhielt. Sie hatte nicht die Absicht, ihm diese Chance zu geben.
    Irgendwo in ihrem Hinterkopf wurde Abby bewusst, dass Dante sich ihr mit großer Geschwindigkeit näherte. Seltsamerweise hielt er neben dem Baum an, statt sich in die Auseinandersetzung einzumischen.
    Ob aus Angst, dass sie ihn vor lauter Verwirrung rösten könnte, oder weil er sich Sorgen machte, sie abzulenken, konnte sie nicht erkennen. Und im Moment war sie ein wenig zu beschäftigt, um sich darüber Gedanken zu machen.
    Der Mann umklammerte ihre Arme und bemühte sich, sie näher an sich zu ziehen.
    »Dafür wirst du bezahlen«, keuchte er.
    Abby biss die Zähne zusammen, als sie noch fester zudrückte. Ein furchtbarer Gestank begann die Luft zu erfüllen. Der Geruch von brennendem Stoff und, wie sie vermutete, von verbranntem Fleisch.
    Und dann, gerade als Abby das Gefühl hatte, es nicht mehr ertragen zu können, gab ihr Angreifer einen erstickten Schrei von sich, riss sich mit einem verzweifelten Ruck von ihr los und taumelte davon.
    Einen kurzen Moment lang überlegte sie, ob sie ihm folgen sollte. Sie hatte keinen Zweifel daran, dass er ein böser Mann war, der imstande war, allen möglichen unschuldigen Menschen Schaden zuzufügen. Aber sie wusste, dass sie, obwohl bereit, sich selbst zu schützen, nicht absichtlich einen Fliehenden verfolgen und seinem Leben ein Ende setzen konnte.
    Das ging weit über ihren Zuständigkeitsbereich hinaus.
    Stattdessen sank sie auf die Knie und holte tief Luft.
    »Du kannst jetzt rauskommen, Dante. Ich weiß, dass du hier bist.«
     

Kapitel 19
    Dante trat mit einem schwachen Lächeln hinter dem Baum hervor. Er kannte diesen gereizten Ton. Er bedeutete, dass Abby sich seiner außerplanmäßigen Aktivitäten mit dem Schwarzmagier sehr wohl bewusst und kein bisschen begeistert darüber war.
    »Das hast du gut gemacht, Liebste. Dieser Dummkopf wird es sich zweimal überlegen, ob er dich noch einmal angreift.«
    Sie trat auf ihn zu und stemmte die Hände in die Hüften. »Warum hast du mir nicht geholfen?«
    »Hättest du meine Hilfe denn haben wollen?«
    Seine Worte ließen sie kurz zögern. Ihre unabhängige Art machte es ihr fast unmöglich, zuzugeben, dass sie vielleicht Hilfe benötigte. Egal, von wem.
    Schließlich zuckte sie mit den Schultern. »Es ist überhaupt nicht deine Art, mir tatenlos beim Austeilen zuzusehen.«
    Dante wölbte eine Braue. »Austeilen?«
    »Beim Kampf gegen die bösen Buben.«
    Dante packte Abby an den Armen und zog sie an sich. Er atmete ihren warmen Duft tief ein. Einen Duft, der nun sein eigenes Blut enthielt. Dieses Wissen ließ eine rein männliche Lust durch seinen Körper schießen.
    »Es schien, als habest du dich gut gegen den Kerl behaupten können.«
    Sie lehnte sich zurück, um ihn mit einem scharfen

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