Der Nacht ergeben
wahr?«
Sie erzitterte, aber zwang sich, seinem prüfenden Blick standzuhalten. »Es schien mir bis jetzt nicht real. Es macht mir Angst.«
»Ich mache dir Angst?«
»Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, dass ich nie darüber nachgedacht hatte, mein Leben mit jemandem zu verbringen. Nach der Heirat meiner Eltern...«
Endlich erkannte Dante den Grund für ihre plötzliche Nervenattacke. Er legte ihr einen Arm um die Schulter und zog sie eng an sich.
Hoffentlich schmorte ihr Vater in der Hölle.
»Wir sind nicht deine Eltern«, murmelte er sanft. »Ich könnte dich nie verletzen. Niemals.«
Abby presste ihr Gesicht gegen seine Brust. »Ich weiß nicht, wie es ist, eine Gefährtin zu sein. Ich war mein ganzes Leben lang allein.«
»Ist es das, was du willst? Allein sein?«
Dante spürte den Schauder, der Abby überlief.
»Nein, aber was, wenn ich dich enttäusche?«
Dante berührte ihr Haar mit den Lippen. »Liebst du mich?«
»Ja, ich liebe dich.«
»Das ist alles, was zählt.«
Sie wich ein Stück zurück. Ihr Gesicht leuchtete blass im Mondlicht. »Und was, wenn das nicht reicht?«
Seine Hand umfasste ihren Hals. »Das Brandzeichen ist keine Gefängnisstrafe, Abby. Es gibt nichts, was dich davon abhalten könnte wegzugehen, wann auch immer du es möchtest.«
»Und was ist mit dir?«, wollte sie wissen. »Was bedeutet das Brandzeichen für dich?«
Er zögerte einen Moment, bevor er die Wahrheit gestand. »Du bist meine Gefährtin. Es wird nie eine andere geben.«
Seine sanften Worte schienen sie völlig unvorbereitet zu treffen. Doch dann spürte er erstaunt, wie die Anspannung aus ihrem Körper zu weichen begann und sich ein reumütiger Ausdruck auf ihrem Gesicht ausbreitete.
»Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was mit mir los ist.« Sie schlang die Arme um seine Taille. »Ich bin normalerweise nicht der hysterische Typ.«
Dante genoss das Gefühl ihrer Hitze, die in seinen Körper strömte. Er war sich nicht sicher, wie oder warum er es ihr gestattet hatte, ein dermaßen entscheidender Teil seines Lebens zu werden, aber er wusste, dass er es nie überleben würde, wenn ihr etwas zustieße.
»Ich kann mir nicht vorstellen, was mit dir los sein sollte«, neckte er sie und vergrub seine Finger in ihrem Haar, als die vertraute Woge der Begierde Anspannung in seinen Muskeln hervorzurufen begann. »Es ist ja nicht so, als ob du ungewollt einen Geist beherbergtest oder von Dämonen gejagt oder fast von einem Schwarzmagier geopfert worden wärest.«
Abby kicherte zögernd, während sie sich an ihn schmiegte. »Ich glaube, es war das Tattoo, das mich ein bisschen verrückt gemacht hat.«
»Nicht der Gedanke daran, meine Gefährtin zu sein?«
Ein willkommener Ausdruck der Belustigung trat in ihre Augen. »Das hängt davon ab.«
»Wovon?«
»Eine Gefährtin ist nicht das Gleiche wie eine Ehefrau, oder?«
Er zuckte unbestimmt mit den Schultern. »Ist das von Bedeutung?«
»Natürlich. Ich habe nicht die Absicht, den Rest meines Lebens damit zu verbringen, eine Art unbezahlte Dienerin für dich zu spielen.«
Abby seine Dienerin?
Dante verbiss sich ein ungläubiges Lachen.
»Mach dir keine Sorgen, Liebste, ich bin recht pflegeleicht«, versicherte er ihr mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck. »Wenn du erst damit fertig bist, die Böden zu schrubben, meine Kleider zu waschen und mir Blut zu servieren, während ich vor dem Fernseher sitze, wirst du eine Menge Zeit für deine Stopfsachen haben.«
Sie stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite. »Stopfsachen? Es ist viel wahrscheinlicher, dass ich meine Pflöcke anspitze.«
Mit einem leisen Lachen tippte Dante ihr auf die Nasenspitze. »Ich habe jahrhundertelang für mich selbst gesorgt, Liebste, und die grausame Wahrheit ist: Wenn ich Bedienstete haben wollte, könnte ich jeden Menschen in meinen Bann ziehen, damit er tut, was ich ihm sage.«
»In deinen Bann ziehen?«
»Ein Trick, den alle Vampire beherrschen.«
Abby zog die Augenbrauen in die Höhe. »Hast du jemals versucht, mich in deinen Bann zu ziehen?«
Er zeichnete mit dem Finger ihre Lippen nach. »Nie.«
»Warum nicht?«
»Weil du mir gefielst«, sagte er einfach.
Sie blinzelte. »Ich gefiel dir?«
»Mir gefiel deine Unschuld, deine Ehrlichkeit, deine Weigerung, dich selbst zu bemitleiden, trotz der schlechten Chancen, die du hattest, und natürlich«, er lächelte, »konnte dieser bezaubernde Körper auch nicht schaden. Ich wollte nicht, dass du dich in eine geistlose Kriecherin
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