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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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seine Runden drehte.
    »Ist dieser Jonathan ein Freund von dir?«, fragte sie und trug eine dicke Schicht Lippenstift auf, den sie anschließend vorsichtig mit einem Kosmetiktuch abtupfte.
    »Das ist ein Schriftsteller«, erklärte ich ihr und rief mir in Erinnerung, dass Literatur noch nie ihre Stärke gewesen war.
    »Wenn du ihm schon einen Namen gegeben hast, solltest du ihn auch behalten«, sagte sie, rief bei der Rezeption an und bat darum, man möge ihr unverzüglich eine wiederverschließbare Frischhaltetüte aufs Zimmer bringen.
     
     
13
     
    Als frischgebackene und stolze Besitzerin eines Haustiers wuchs mein Verlangen, mich nach eigenen vier Wänden umzuschauen. Ich konnte Jonathan Franzen unmöglich in einem solch chaotischen und liederlichen Umfeld großziehen. Da Lisette sich den Knöchel verstaucht hatte (was im Grunde nichts anderes hieß, als dass sie noch mehr Zeit im Bett verbrachte), gab es für mich nur eine Möglichkeit, mich um meine literarischen Ergüsse zu kümmern. Ich schnappte mir meinen Laptop und suchte im nächstbesten Starbucks Zuflucht. Der arme Jonathan musste leider zurückbleiben und war dem unzüchtigen Treiben ausgesetzt.
    In einem heftigen Anfall von Kreativität saß ich über die Tastatur gebeugt und hämmerte in die Tasten, als ich jemanden sagen hörte: »Hallo, wie kommen Sie mit Ihrem Buch voran?«
    In der Annahme, die Bemerkung gelte einem der anderen aufstrebenden Literaten, von denen es um mich herum nur so wimmelte, schrieb ich fleißig weiter.
    Dann hörte ich dieselbe Stimme noch einmal: »Entschuldigung, ich dachte, Sie wären Hailey.«
    Meine Finger erstarrten mitten in der Bewegung, ich hob den Kopf und sah Dane vor mir stehen. Er war noch schnuckeliger, als ich ihn in Erinnerung hatte. »Oh. Hallo«, sagte ich und strich mir eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. »Es wird.« Ich deutete mit dem Kinn auf den Computer und schüttelte mich innerlich wegen meiner selten bescheuerten Antwort. »Es wird?« O Gott, Hailey, wie dämlich. Und du willst eine Schriftstellerin sein?
    »Worum geht es denn?«, erkundigte er sich und lächelte mich an, als würde ihn das tatsächlich interessieren.
    »Um eine junge Frau … nun ja… es … es ist ein Roman«, sagte ich, weil ich keine große Lust hatte, ihm die Geschichte zu erzählen. Schließlich hatte er die Chance gehabt, sie sich durchzulesen.
    »Aha.« Er nickte. »Ist das Ihr erster Roman, oder haben Sie schon mal veröffentlicht?«
    Ich ließ den Blick über die anderen aufstrebenden Autoren um mich herum schweifen und kam mir wie ein Kretin vor.
    »Äh, Erstlingswerk.« Ich zuckte mit den Schultern.
    »Na dann, viel Glück«, wünschte er mir grinsend und ging Richtung Theke.
    Ich beobachtete ihn noch dabei, wie er seinen Kaffee bestellte, ehe ich versuchte, mich wieder auf mein Manuskript zu konzentrieren. Aber sein wundervolles Lächeln wollte mir nicht aus dem Kopf gehen … wie nett er war … wie süß …
    Reiß dich zusammen, ermahnte ich mich kopfschüttelnd. Wenn er etwas von dir wollte, hätte er dich nicht am Empfang wie einen stinknormalen Kurier abfertigen lassen. Auf der anderen Seite ist er stehen geblieben und hat hallo gesagt. Er hätte auch einfach weitergehen können, weil ich ohnehin in meine Arbeit vertieft war. Vermutlich hat er noch immer ein schlechtes Gewissen, weil ich seinetwegen in die Holzklasse umziehen musste.
    Ich hob den Kopf und sah, wie er seinen Kaffee bezahlte, blickte aber blitzschnell wieder weg, ehe er mich dabei erwischte, wie ich ihn anstarrte. Die Augen wieder auf den Monitor gerichtet, ging mir auf, dass ich trotz der vier Jahre, die ich mit einem Mann zusammengelebt hatte, nicht das Geringste über diese Spezies wusste.
    Ich war gerade dabei, die Stelle Korrektur zu lesen, an der die Protagonistin ihrer Mutter einen verbalen Tiefschlag versetzte, als ich abermals Danes Stimme hörte: »Ich bin’s noch mal. Ich verspreche, dass ich Sie heute zum letzten Mal störe, aber es gibt da eine Party, die Sie interessieren dürfte.«
    Die Finger wie angenagelt auf der Tastatur, saß ich da und dachte: Fragt er mich womöglich nach einem Date?
    »Eigentlich ist es eine Buchpräsentation.«
    Ich nickte und setzte mein flottestes Lächeln auf, während ich auf die Frage wartete, ob ich ihn begleiten wolle.
    »Es geht um Harrison Manns neuestes Werk. Kennen Sie ihn?«
    Ob ich Harrison Mann kenne? Den Starautor, der schon den Pulitzer-Preis eingeheimst hat? Einen meiner

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