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Der Naechste bitte!

Der Naechste bitte!

Titel: Der Naechste bitte! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Lieblingsautoren, von dem ich jedes Wort vergöttere, das er jemals zu Papier gebracht hat? »Ja, ich habe schon von ihm gehört.« Ich nickte und versuchte, möglichst locker und entspannt zu wirken. So, als wäre diese Art Veranstaltung für mich nichts Ungewöhnliches.
    »Prima, das Ganze findet Freitag im Kasbah statt, Beginn ist um acht.«
    »Ja, das ließe sich einrichten«, antwortete ich, obwohl ich genau wusste, dass in meinem Kalender gähnende Leere herrschte. Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, ihn zu fragen, ob er mich abholen könne. Es war Ewigkeiten her, dass ich mit einem Mann ausgegangen war. Ich war ziemlich aus der Übung. Da Lisette jedoch zu Hause sein würde, entschied ich, dass es das Beste wäre, wenn wir uns vor Ort träfen.
    »Großartig. Ich lasse Sie auf die Gästeliste setzen. Wenn Sie wollen, können Sie jemanden mitbringen. Leider habe ich an dem Abend noch anderweitige Verpflichtungen, aber vielleicht lässt es sich einrichten, dass ich auf einen Sprung vorbeikomme.« Er lächelte.
    »Oh. Ja. Das wäre toll. Vielleicht sehen wir uns dann«, sagte ich und betete, dass ich einigermaßen gelassen klang. So, als hätte ich nie im Leben gehofft, es ginge um ein Date. Ich lächelte ihm mit puterrotem Gesicht hinterher, bis er aus der Tür war.
    Dann griff ich zum Handy und rief Clay an.
     
    Ich stand draußen vor dem Kasbah und wartete auf Clay, während eine New Yorker Schönheit im kurzen Schwarzen nach der anderen aus Taxis, Nobelschlitten oder Limousinen stieg und hineinging. Mit einem Seufzer sah ich an meinem engen weißen Pullunder, meinem bunten, mit Pailletten bestickten Hippie-Retro-Rock und meinen goldenen Sandaletten mit Keilabsatz herunter. Egal, wie lange ich schon in New York lebte, es gelang mir einfach nicht, die Kalifornierin in mir abzuschütteln. Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr und zog die Augenbrauen hoch. Clay war schon fünfzehn Minuten zu spät. Ich wollte ihn gerade anklingeln, als er mir zuvorkam.
    »Hailey, Gott sei Dank«, sagte er und klang ziemlich abgehetzt.
    »Wo steckst du denn?«, zischte ich, während ich beobachtete, wie eine gertenschlanke, hyperattraktive, perfekt gekleidete Vogue-Schönheit, die vor kurzem den Frauenroman der Saison geschrieben hatte, auf den Eingang zustolzierte.
    »Hör zu, es tut mir entsetzlich leid, aber ich kann nicht kommen.«
    »Wie bitte? Warum denn nicht?« Wehe, wenn er keine gute Entschuldigung hat.
    »Ich bin mit einer Sache beschäftigt, die länger dauert als erwartet«, sagte er geheimnisvoll.
    »Warum flüsterst du?«, fragte ich mit fast ebenso leiser Stimme und drehte mich von der Tür weg, um mich auf das Telefonat zu konzentrieren.
    »Ich beobachte Peter«, erklärte er. »Heimlich natürlich.«
    »Bitte sag, dass das ein Scherz ist«, flehte ich ihn an.
    »Nein, leider nicht. O mein Gott, ich wusste es. Carson ist gerade hereingekommen, hat Peter auf die Wange geküsst und sich ihm gegenüber hingesetzt.«
    »Wo bist du?«
    »Vor dem Canteen, aber mach dir keine Sorgen, er kann mich nicht erkennen. Ich bin inkognito unterwegs.«
    »Wieso? Hast du Frauenkleider an?«, spottete ich.
    »Das ist nicht lustig«, antwortete er entnervt.
    »Clay, bitte. Findest du nicht, du übertreibst ein wenig? Du flirtest doch auch alles an, was nicht bei drei auf dem Baum ist.«
    »Das ist etwas ganz anderes.«
    »Wieso?«
    »Weil ich es mache und nicht er.«
    »Verstehe«, sagte ich nur.
    »O mein Gott, jetzt steht Peter auf und geht in Richtung Toiletten. Hör zu, ich muss Schluss machen«, flüsterte er angestrengt und drückte mich weg, ehe ich antworten konnte.
    Verwirrt ließ ich das Handy in meiner Handtasche verschwinden. So seltsam hatte ich Clay noch nie erlebt – und er hatte oft eigenartige Anwandlungen. Auf der anderen Seite durfte ich nicht vergessen, dass er zum ersten Mal bis über beide Ohren verliebt war. Jetzt, da Amors Pfeil ihn getroffen hatte, wusste ich, dass alles anders werden würde.
    Ich drehte mich wieder Richtung Eingang und sah, wie eine üppige blonde Bestsellerautorin und ihr nicht minder attraktiver Ehemann im Kasbah verschwanden. Ich atmete tief durch, fuhr mir durchs Haar und bereitete mich darauf vor, alleine hineinzugehen.
     
    Erleichtert darüber, dass ich tatsächlich auf der Gästeliste stand, hielt ich unverzüglich nach Dane Ausschau. Da ich ihn nirgends entdecken konnte, ging ich zur Bar und nahm mir ein Glas Champagner. Wenn ich schon niemanden zum Reden hatte,

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