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Der Name Der Dunkelheit

Titel: Der Name Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Scholten
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Papiere hervor. »Die Liste ist alphabetisch sortiert, deshalb steht der Name an erster Stelle.«
    Henning hatte tatsächlich recht. Jon Ardelius hatte für achtundsiebzig Kronen bei Elin Gustafsson eingekauft.
    »Weißt du, was das bedeutet?«
    Henning nickte. »Jon Ardelius taucht bei allen drei Opfern auf. Er ist dringend tatverdächtig. Hat Barbro nachgesehen, wo er wohnt?«
    Daran hatte Barbro bei all den Ordnern nicht gedacht. Henning setzte sich vor seinen Computer und gab den Namen ein. Das Volksbuch enthielt ihn dreizehnmal. »Kein Einziger wohnt in der Nähe von Stockholm.«
    »Wir haben die Kreditkartennummer.«
    Dazu mussten sie die zentrale Notrufnummer der Banken anrufen. Und dort bestätigte sich, was Kjell bei der Wetterstation erfahren hatte.

    »Warum wohnt er in Dublin? Weil es dort so viele Softwarefirmen gibt?«
    Henning zuckte mit den Schultern. »Es gibt noch einen weiteren Grund. Die Steuer. Er ist ein Steuerflüchtling. Als ich bei der Polizei anfing, war Steuerflucht schlimmer als Mord. In Krimis entpuppte sich der Mörder am Ende immer auch als Steuerhinterzieher. Damit die Dummen kapierten, wozu der Mörder imstande war. Heute ist der Bösewicht zugleich ein Kinderschänder.«
    »Wie viel kann er in Irland sparen?«
    »Hundert Prozent.«
    »Du meinst, der zahlt gar keine Steuern?«
    »Hast du dich mal gefragt, warum so viele Künstler, Wissenschaftler und Millionäre in Irland leben?«
    »Solche Fragen stelle ich mir nie.«
    »Irland lockt sie mit Steuerbefreiung. So bekommen sie die erfolgreichsten Leute aus der ganzen Welt.«
    Sie teilten die nächsten Schritte auf. Als Kjell in seinem Büro den Computer einschaltete, fiel ihm Shen Guoyao ein. Er arbeitete beim Kommandostab von Interpol und war dort mit der Identifizierung von Katastrophenopfern beschäftigt. Shen Guoyao hatte auf jede Kreditkartennummer eine Antwort.
    Während es in der Leitung tutete, erschien auf dem Bildschirm seines Computers ein rotes Fenster.
    »Ist bei dir auch alles rot?«, rief Henning vom anderen Zimmer aus herüber.
    »Ja!«, rief Kjell zurück und versuchte, mit der freien Hand herauszufinden, ob man das Fenster öffnen oder wegklicken konnte.
    Henning rief wieder. Kjell legte auf und rannte hinüber.
    »T4 ist identifiziert. Ein Treffer in der zentralen Datenbank.«
    »Was ist T4?«

    »Die Fingerabdrücke in Elins Wohnung. Erinnerst du dich, dass Per dort lauter Abdrücke von einer zweiten Person gefunden hat?«
    »Wieso kommt der Treffer erst jetzt? Wir hätten die Meldung vor vier Tagen bekommen müssen.«
    »Dafür gibt es nur eine Erklärung: Der Gegentreffer ist frisch. Sobald der Abdruck am Tatort gescannt wird, ist er in der Datenbank.« Henning wandte sich dem Bildschirm zu und schwieg.
    Kjell stellte sich hinter ihn. »Wie kann das sein?«, fragte er.
    Auf dem Bildschirm stand der Name Hulda Júpítersdóttir.
    Henning streichelte abwesend sein Kinn und ging dann zu Kaubewegungen über. »Die Gegenprobe wurde vor vier Minuten in der Norrmalm-Wache eingescannt.«
    Sie suchten beide nach einer Erklärung dafür, was die Norrmalm-Leute von Hulda wollten.
    »Vielleicht haben sie sie beim Herumstreunen erwischt«, sagte Henning.
    »Aber wie kommen Huldas Fingerabdrücke in die Wohnung von Elin Gustafsson?«
    Henning stand auf und stellte sich dicht vor den Wandkalender. »Snæfríður und ich waren am Dienstagmorgen in der Wohnung. Per hat sie erst am Mittwoch betreten. Dienstagnacht. Da muss sie in die Wohnung gegangen sein.«
    »Wie ist sie hineingekommen?«
    »Mit dem Schlüssel. Der Kriminaldienst hat ihn noch Montagnacht von Per bekommen. Dort hat Snæfríður ihn am Dienstagmorgen für unseren Abstecher in die Långholmsgatan abgeholt. Ist gut möglich, dass Snæfríður den Schlüssel in der Nacht auf Mittwoch mit zu sich genommen hat.«
    Kjell nahm den Spurenbericht T4 zur Hand und las ihn laut vor. Die Abdrücke waren überall und chemisch gleich beschaffen. Die Person musste also innerhalb eines kurzen Zeitraums
in der ganzen Wohnung herumgegangen sein und hatte allerlei Gegenstände in die Hand genommen. Bücher, Schranktüren, Suppenlöffel.
    Kjell rief Per an. Offenbar saß er gerade zu Hause in seinem Sessel, denn im Hintergrund hörte Kjell die Fernsehnachrichten. Snæfríður hatte den Schlüssel am Mittwochvormittag aus ihrer Tasche genommen und ihn Per in die Hand gedrückt.
    »Das passt zu Hulda. Herumlaufen und alles anschauen.«
    »Die kann was erleben.«
    Zwei Minuten später

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