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Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Titel: Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pseudonymous Bosch
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die Bären nicht rankommen –, als der Blitz in den Baum einschlug.«
    »Oh, das war echt Pech, was?«
    »Ja, kann man so sagen. Aber eigentlich ist es ein Geheimnis. Na ja, kein richtig geheimes Geheimnis. Es ist nur – ich mag nicht drüber reden.«
    »Warum nicht? Wenn er keinen umgebracht hat oder so, dann ist doch nichts Schlimmes dabei.«
    »Ich mag es nicht, wenn andere Leute Mitleid haben. Ich kann mich ja kaum noch an ihn erinnern.«
    »Okay, ich werde nichts mehr sagen. Aber –«
    »Kein Aber. Wir müssen anrufen und herausfinden, wo das Haus des Magiers ist. Los jetzt...«
    Mit Sebastian und Max-Ernest im Schlepptau marschierte Kass zielstrebig und ohne ein weiteres Wort zu verlieren zur Telefonzelle am Ende der Straße.

Kapitel sechs
    Das Haus des Magiers

    D as Haus eines Magiers aufzuspüren, ist so gut wie unmöglich. Zumindest bekam Kass allmählich diesen Eindruck.
    »Bist du sicher, dass es die richtige Straße ist?«, fragte sie.
    »Wie sollte ich sicher sein? Ich war hier noch nie«, erwiderte Max-Ernest.
    »Aber du nimmst an, es ist die richtige Straße?«
    »Na ja, das Straßenschild –«
    Halt! Stopp! Kein Wort mehr!
    Gerade merke ich, dass ich beinahe den Straßennamen verraten hätte. Das wäre ein schwerwiegender Fehler.
    Es ist schon schlimm genug, dass Kass und Max-Ernest sich auf diese unheilvolle Unternehmung einlassen. Aber ich könnte es nicht ertragen, wenn du dich in dieselbe Gefahr begibst.
    Lass mich von vorn anfangen. Diesmal, das verspreche ich dir, werde ich auf der Hut sein:
    Das Haus eines Magiers aufzuspüren, ist so gut wie unmöglich. Zumindest bekam Kass allmählich diesen Eindruck.
    »Bist du sicher, dass es die richtige Straße ist?«, fragte sie.
    »Wie sollte ich sicher sein? Ich war hier noch nie«, erwiderte Max-Ernest.
    »Aber du nimmst an, es ist die richtige Straße?«
    (Und jetzt pass auf: Ich habe eine völlig neue Methode entwickelt, den Straßennamen zu umgehen. Ich werde die betreffende Stelle einfach leer lassen.)
    »Tja, auf dem Schild stand _____ Straße«, sagte Max-Ernest. »Und die Adresse, die uns die Maklerin gegeben hat, lautete ______ Straße. Aber vielleicht hatte sie den Verdacht, wir wären in Wirklichkeit keine Erwachsenen, und sie hat absichtlich eine falsche Angabe gemacht. Oder jemand hat ein falsches Straßenschild aufgestellt. Oder es gibt gleich zwei ____ Straßen. Oder der Magier ist umgezogen. Bevor er starb, meine ich. Und aus irgendeinem Grund hat sie noch seine alte Adresse. Oder sie versucht, das falsche Haus zu verkaufen. Aber dann wäre es ja trotzdem die richtige Adresse für das falsche Haus –«
    »Vergiss es! Lass uns etwas näher rangehen.«
    »Wie genau ist etwas näher...«
    »Ahh! Warum mache ich mir eigentlich die Mühe, mit dir zu reden?«
    Dass Max-Ernest grundsätzlich streng logisch dachte, begann Kass auf die Nerven zu gehen. Er war wie dieses Programm für künstliche Intelligenz, das sie in der Schule ausprobiert hatten: Er gab nur dann die richtige Antwort, wenn man ihm die richtige Frage stellte. Mit einem entscheidenden Unterschied: Das Programm ließ sich abstellen, Max-Ernest nicht.
    Sie waren eine jener gewundenen Straßen entlanggegangen, die sich immer weiter hinaufschrauben, ohne dass man es richtig merkt, und inzwischen waren sie auf einem dicht bewaldeten Hügel angelangt. Während der vierzig Minuten, die sie nun schon unterwegs waren, hatten sie nirgends ein Haus erspäht und auch vor ihnen war nichts zu sehen.
    Sebastian war inzwischen müde. Wie viele alte Bassets hatte er morsche Knochen und es war ein langer Weg für ihn. Er bellte jämmerlich und es hörte sich an, als wollte er sagen: »Wann sind wir endlich da?«
    Gerade als Kass nahe dran war aufzugeben, fing der Hund an, wie verrückt an der Leine zu zerren.
    »Ich glaube, er riecht etwas. Vielleicht ist das Haus hinter der nächsten Kurve«, sagte Kass. »Wenn nicht, drehen wir um.«
    »Meinst du diese Kurve oder die nächste –«
    Sie warf Max-Ernest einen warnenden Blick zu, woraufhin er sofort verstummte.
    Hinter der Kurve stießen sie auf ein großes Schild am Straßenrand, auf dem stand: ZU VERKAUFEN. Es war leuchtend gelb und mit Ballons geschmückt, sodass man es auf keinen Fall übersehen konnte. Unter den Zeilen
    Gloria Fortune Immobilien – Wir haben Ihr Traumhaus für Sie!
    war ein Bild von Gloria, die wie ein Honigkuchenpferd grinste.
    Ein großer Pfeil wies den Weg zu einem Pfad, den man andernfalls gar nicht bemerkt

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