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Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Titel: Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pseudonymous Bosch
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hätte, so überwuchert war er.
    Nach einem kurzen, aber dornigen Spaziergang erreichten sie eine Lichtung, die dem Magier als Vorgarten gedient haben musste. Kass riss die Augen auf und starrte. Auch Max-Ernest starrte. (Selbst Sebastian hätte gestarrt, aber er war ja blind.) Sie konnten nicht glauben, dass sie vor dem richtigen Haus standen. Sah so ein Haus aus, das »schrullig und ab vom Schuss« war? Es wirkte schrecklich normal. Nichts an dem schlichten weißen Landhaus mit den schwarzen Fensterläden ließ vermuten, dass hier ein Magier gelebt hatte. Das Einzige, was es von anderen vergleichbaren Häusern unterschied, war die Größe. Es war winzig klein, sodass man sich kaum vorstellen konnte, dass es mehr als nur ein Zimmer hatte.
    Sie versuchten, durch die Fenster zu spähen, aber alle Vorhänge waren zugezogen. Kass nahm ihren ganzen Mut zusammen und klopfte an die Tür.
    Niemand antwortete.
    »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als einzubrechen«, sagte sie betont gelassen, als würde sie das ständig tun.
    »Meinst du wirklich?«, fragte Max-Ernest beunruhigt. Dieser Gedanke war ihm noch gar nicht gekommen.
    »Hast du eine bessere Idee?« Kass holte einen Schraubenzieher aus dem Rucksack. »Außerdem brechen wir gar nicht richtig ein. Wir helfen dem Magier und das Haus gehört ihm.«
    »Ich weiß nicht, ob man das so sehen kann.«
    »Komm jetzt. Mal sehen, ob wir ein Fenster aufstemmen können.«
    Darauf bedacht, ihn nicht merken zu lassen, wie nervös sie war, stocherte Kass mit dem Werkzeug an den Fenstern herum, um herauszufinden, welches am ehesten nachgeben würde.
    Max-Ernest blieb unschlüssig an der Tür stehen. Gedankenverloren drehte er am Knauf.
    Die Tür ging auf.
    »Hey, es ist offen«, sagte er.
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt?«, rief Kass erleichtert, aber auch ein wenig enttäuscht, dass sie ihre Einbrecherkünste nun gar nicht unter Beweis stellen konnte.
    Kaum waren sie über die Türschwelle getreten, bemerkten sie, dass das Haus doch nicht so normal war, wie es den Anschein hatte. Statt eines Wohnzimmers oder einer Diele standen sie in einem winzigen holzverkleideten Raum von der Größe eines begehbaren Kleiderschranks. Es gab keine Fenster, auch keine Türen, abgesehen von der, durch die sie hereingekommen waren.
    »Meinst du, hier ist irgendwo eine Geheimtür?«, fragte Kass. Sie untersuchte eingehend die Holzverkleidung, fand aber keinerlei Hinweis auf verborgene Türgriffe oder Scharniere.
    »Sieht nicht danach aus«, sagte Max-Ernest. »Hey –«
    Ohne Vorwarnung schlug ein Windstoß die Haustür zu. Und jetzt glitt hinter ihnen auch noch eine zweite Tür zu. Sie saßen in der Falle.
    »Was jetzt?«, fragte Max-Ernest.
    »Woher soll ich das wissen, ich war noch nie eingesperrt«, gestand Kass widerwillig ein.
    Da bemerkte sie, dass in einer Ecke zwei Knöpfe in die Wand eingelassen waren. »Weißt du was? Das ist ein Aufzug!«
    Kass drückte zuerst den einen, dann den anderen Knopf. Nichts passierte. »Wie setzt man ihn in Gang?«, fragte sie.
    Wortlos deutete Max-Ernest auf ein kleines Schild über einer Sprechanlage, auf dem stand: »Wie heißt das Zauberwort?«
    »Abrakadabra!«, sagte Kass.
    Nichts.
    »Sesam, öffne dich!«, sagte Max-Ernest.
    Nichts.
    »Hokuspokus!«, sagte Kass.
    Nichts geschah.
    »Kommando Pimperle, fahr nach unten!«, sagte Max-Ernest.
    Nichts geschah.
    »Warte, ich hab’s«, sagte Kass. »Ich kenne das Zauberwort.« Sie stellte sich direkt vor die Sprechanlage und sagte laut und deutlich: »Bitte.«
    Ächzend und knirschend setzte sich der Aufzug in Bewegung. Insgeheim dankte Kass Mrs Johnson dafür, dass sie so ein Prinzipienreiter war.
    »Ich hasse gutes Benehmen«, seufzte Max-Ernest.
    »Ich nehme an, es sollte ein Witz sein«, sagte Kass. »Weil die Leute doch immer sagen: Wie heißt das Zauberwort? Nur dass es diesmal tatsächlich das Zauberwort ist.«
    »Das hat nichts mit Zaubern zu tun. Es ist ein elektronischer Mechanismus. Sprachgesteuert.«
    »Das weiß ich auch. Es sollte ein Scherz sein.«
    »Oh, ja richtig. Haha!«
    Als sie aus dem Fahrstuhl traten, fanden sie sich in einem ganz normalen Haus wieder mit Wohn-und Esszimmer, Schlafzimmer und Bad. Dazu eine Speisekammer und eine Küche. Eben alles, was ein Haus so hat. Mit einem kleinen, aber entscheidenden Unterschied: Das Haus des Magiers war unter der Erde.
    Und es war komplett leer geräumt.
    »Wie es aussieht, hat Gloria alles weggeschafft. Sie ist die Maklerin, von der

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