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Der Narr und der Tod

Der Narr und der Tod

Titel: Der Narr und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Utensilien beladen war. Der Anblick schien Ellen nostalgisch zu stimmen, sie lächelte wehmütig.
    „Mein Gott, wie lang ist das jetzt her, dass ich den Jungs die Windeln gewechselt habe. Man sollte doch denken, ich hätte es vergessen, aber mir kommt es vor, als wäre es erst gestern gewesen.“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    Jetzt nicht zu antworten war unmöglich, denn Ellens Geste war sehr lieb und großzügig gewesen, also hatte ich mich im Gegenzug höflich und dankbar zu zeigen. Ich erkundigte mich, ob ich ihr etwas zu essen oder zu trinken anbieten könnte. Sie lehnte ab, also drängte ich sie, sich doch zu setzen und ein wenig zu bleiben, woraufhin sie erklärte, sie habe aber wirklich nur ein Minütchen, und sich auf die Kante unseres unbequemsten Stuhls setzte. Während sie sich nach Johns Befinden und nach der Gesundheit des Babys erkundigte, streichelte sie Haydens weiche Haut, wobei ich Angst hatte, sie könnte mir anbieten, ihn eine Weile zu halten. Wie hätte ich ablehnen und meine Weigerung begründen können? Aber wer das Baby im Arm hielt, kam nicht umhin, das Bündel Geld in der Decke zu spüren.
    Glücklicherweise erhob sich Ellen schon bald wieder, um sich zu verabschieden. Die blasse Wintersonne schien durch das Fenster und malte einen Heiligenschein um ihr feines, blondes Haar, während sie sich über das Baby beugte, ihm zärtlichen Unsinn vorgurrte und endlich ihre Handtasche ergriff. Ellen hätte sich jederzeit in einem Modekatalog für die reifere Frau abbilden lassen können.
    Sie war elegant, aufmerksam, intelligent und gütig – und ich konnte es kaum erwarten, sie verschwinden zu sehen.
    Endlich durfte ich ihrem Wagen hinterherwinken, der langsam die Auffahrt zur Straße hinunterfuhr. Kaum war er nicht mehr zu sehen, machte ich auf dem Absatz kehrt und marschierte in die Küche – so gut man eben mit einem Baby im Arm auf dem Absatz kehrtmachen und marschieren konnte. Martin und unser Besuch saßen in eine ernsthafte Unterhaltung vertieft am Küchentisch. Ich gab die Vorstellung auf, meine Entdeckung vor Rory geheim zu halten.
    „Möchten Sie uns hierzu etwas erzählen?“ Ich zog das Bündel Geldscheine aus Haydens Decke und warf es auf die Landkarte, die immer noch den größten Teil des Tisches einnahm.
    Rory sah mich an, als hätte ich ihn geohrfeigt.
    „Damit hatte ich nichts zu tun!“, beteuerte er voll Inbrunst, als wären wir schon unser Leben lang befreundet und er könnte sicher sein, dass ich ihm glaubte.
    Martins Augen schlossen sich langsam. Als er sie wieder öffnete, machte er sich seufzend daran, die Geldscheine zu zählen. „Fünfhundert“, sagte er schließlich.
    Rory hatte das Geld nicht eine Sekunde lang aus den Augen gelassen. Als Martin die Summe nannte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck kurz, und ich hätte schwören können, dass in seinen Augen nackte Wut aufblitzte. Aber wirklich nur kurz – gleich darauf war er wieder die verwunderte, unruhige Unschuld vom Lande.
    „Haben Sie uns nun etwas zu erzählen?“, wiederholte Martin meine ursprüngliche Frage.
    „Das muss das Geld sein, das Craig gestohlen hat“, bekannte Craigs bester Freund zögernd. Dann verstummte Rory, ließ das Geld aber nicht aus den Augen.
    Wäre ein Krug Wasser in der Nähe gewesen, ich hätte ihm diesen ohne mit der Wimper zu zucken über den Kopf gekippt.
    „Geht es ein klein wenig genauer?“ Martins Ton klang betrügerisch sanft.
    Rory sah wirklich nicht so aus, als würde er gern weiter auf dem Thema Geld herumreiten, aber Martin und ich wirkten stur und entschlossen.
    „Gut – als Regina schwanger war, hat Craig angefangen nachzudenken, was das Baby alles brauchen würde, und da ist er wohl einfach durchgedreht. Weil klar war, dass er die Sachen nie kaufen könnte. Also hat er einen Supermarkt überfallen.“
    „In Corinth?“, hakte Martin nach.
    Dieses neue Märchen mochte ich mir nicht entgehen lassen, deshalb setzte ich mich. Hayden schien weniger interessiert: Er gab leise, schmatzende Geräusche von sich und als ich genauer hinsah, war er eingeschlafen, eine winzige Faust fest im Mund. Ich legte ihn vorsichtig in seinen Kindersitz, froh, meinen Armen eine kleine Pause gönnen zu können.
    „Nein, Sir.“ Rory schüttelte den Kopf. „Nicht in Corinth. Irgendwo in Pennsylvania. Er ist über die Staatsgrenze gefahren. Welche Stadt, weiß ich nicht genau.“
    Martin und ich starrten Rory eine Weile nur schweigend an, der unter unseren kritisch

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