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Der Narr

Der Narr

Titel: Der Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Papp
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Beine waren weit gespreizt mit Seilen an zwei Bäume festgebunden. Ein Knebel machte es ihr unmöglich, zu sprechen.
    Sam würde sich nachher dafür schämen, aber für eine Weile ruhte sein Blick auf ihren zarten Brüsten und wanderte hinab über den schlanken Bauch zu ihrer Mitte und ihren Schenkeln. Erst jetzt erkannte er, wie schön sie eigentlich war. Welche Verschwendung es war, dass ausgerechnet jemand wie Phil sie öfter so zu sehen bekam! Sam warf einen Blick auf die Fesseln. Die Knoten waren perfekt gebunden. Sie würde sich nur ihre Gelenke wundscheuern, wenn sie versuchen würde, sich zu befreien. In tausend Jahren käme sie nicht frei.
    Sam näherte sich ihr. Sie schüttelte wild den Kopf und gab mit einem »Hm-Hm« zu verstehen, dass sie auf keinen Fall wollte, dass er ihr näherkam.
    »Warte, ich binde dich los!«, flüsterte er und befreite sie erst einmal von ihrem Knebel.
    »Nein, lass mich bitte so wie ich bin«, bat Marion. Ihre unschuldigen Augen ruhten auf den seinen.
    »Du stehst doch sicher nicht gerne hier öffentlich zur Schau.«
    »Woher willst du wissen, ob ich es nicht verdient habe?«, gab sie zögernd zurück.
    »Ich kann dich doch hier nicht so stehen lassen.«
    Sie fing wild mit ihrem Körper zu zucken an, als sich seine Hände den Fesseln näherten.
    »Bitte!«, flehte sie mit Tränen in den Augen.
    »Hör mal, wenn dir was passiert, bin ich auch dran.«
    »Bitte!«, wiederholte sie.
    Sam seufzte auf. Er konnte nichts tun. Nachdem er sie wieder geknebelt hatte, sah er ihr noch einmal tief in die großen rehbraunen Augen.
    »Wenn du in einer Stunde nicht im Lager bist, hole ich dich. Da kannst du dich dann darüber beschweren, wie du willst.«
    Wieder zurück bei seinen neuen Freunden im Lager, setzte er sich zu Gisi. Sie schien die einzige im Clan zu sein, die ihm vielleicht etwas mehr sagen konnte, was Marion und Phil betraf.
    »Ich weiß!«, sagte sie nur, als könnte sie Gedanken lesen.
    »Und?«
    »Am besten du machst dir keine Gedanken darüber. Marion hat ein Faible dafür, dominiert zu werden. Das war schon vor Phil so. Sie arbeitete auch in speziellen Projekten mit. Wenn du das Fotoalbum ihrer Performances siehst, würdest du dich wundern.«
    »Hast du nicht Angst um sie?«
    »Menschen wie sie haben ihre Spielregeln. Um ehrlich zu sein, mache ich mir mehr Sorgen um meine kleine Schwester, die sich jedes Wochenende von irgendwelchen besoffenen Idioten abschleppen lässt. Aber …«
    »Was?«
    »Phil beginnt damit, die Grenzen zu überschreiten. Am Anfang war es noch eine Beziehung, aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher. In den letzten Wochen hat sich alles geändert. Mehr und mehr besteht er darauf, dass sie vollkommen nackt zu sein habe, egal wo auch immer er sie fesselt. Auch in der Öffentlichkeit, wo er ihr früher erlaubt hatte, sich zumindest ein wenig bedeckt zu halten. Und was macht das dumme Ding? Na klar, sie zieht sich aus, wenn er es befiehlt. Mittlerweile schnürt er sie so ein, dass es echt wehtun muss und wird richtig grob. Sie kommt aber nicht von ihm los. Ich fürchte, sie braucht jemanden, der sie so lange mies behandelt, bis sie endlich einmal lernt, ›Nein‹ zu sagen.«
    »Natürlich ist jede Form von Sex in Ordnung, solange beide Parteien damit einverstanden sind, aber … und ich bin mir sicher, die meisten, die diese Form von Sex pflegen, können auch damit umgehen, aber …«, kam Sam ins Stocken.
    »Komm zum Punkt!«, forderte Gisi ihn auf.
    »Aber was ist, wenn Phil jemand ist, dem das bloße Dominieren zu wenig wird? Vielleicht braucht er irgendwann einmal den ganz großen Kick? Du weißt schon. Etwas, womit Marion nicht mehr einverstanden sein kann.«
    »Phil reitet sich oft unüberlegt in die Scheiße. Aber für wirklich großen Blödsinn ist er zu feig.«
    »Marion hat angedeutet, dass sie für etwas bestraft wurde. Weißt du weswegen?«
    Gisi sah ihn kurz an. Dann drehte sie sich um, um zu sehen, ob jemand zuhören konnte. Als sie sich sicher war, deutete sie Sam, näherzukommen: »Gestern war etwas. Aber das sage ich dir jetzt im Vertrauen. Ich habe Nimue und Marion am Burgfest nach Mitternacht zusammen im Hof gesehen. Nimue wollte mit Marion einen Deal machen. Keine Ahnung, was sie hätte machen müssen, aber sicher nichts, was ihr Spaß gemacht hätte. Als Entschädigung dafür hat Nimue ihr angeboten, ihr zu zeigen, wie sie Phil mithilfe von Zauberei für immer an sich binden kann. Mehr habe ich leider nicht mitbekommen. Zum

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