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Der Narr

Der Narr

Titel: Der Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Papp
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Feuerwaffe der Welt. Ist nicht ganz authentisch keltisch, aber dieses Baby konnte ich einfach nicht daheim lassen.«
    »Vergiss es!«, zischte der Fremde. Er wollte sich gerade zu Ceallach drehen, da ließ der die Sehne los. Der Pfeil durchbohrte die rechte Hand des Fremden. Er schrie auf und seine Pistole fiel zu Boden.
    Sam und Ceallach stürmten gleichzeitig los. Zurück zum Lager! Nach zehn oder zwanzig Metern hörten sie wieder einen ohrenbetäubenden Knall. Der Einschlag durchbohrte den Stamm einer kleinen Fichte neben ihnen. Sie wollten nicht ausprobieren, wie gut oder schlecht der Fremde mit seiner verletzten Hand zielen konnte und rannten weiter um ihr Leben.

Anders welt
    »Ich weiß, was du denkst. Waren es 6 oder nur 5 Schüsse? Um ehrlich zu sein, bei all diesem Trubel weiß ich das selbst nicht mehr. Aber da ich dir mit dieser .44 Magnum, der mächtigsten Handfeuerwaffe der Welt, glatt den Schädel wegfegen könnte, fragst du dich besser: ›Ist heute mein Glückstag?‹ Nun, was glaubst du?«
    ― Harry Callahan aka Dirty Harry

    Die beiden Schüsse waren auch im Lager unüberhörbar gewesen. Chaos brach aus, als klar wurde, dass sie nicht die Gewehrschüsse eines Jägers gehört hatten.
    »Ein Psycho!«, brüllte Ceallach, als er den Hochstand erreichte und daran hochkletterte. »Jemand wollte Sam erschießen!« Er spannte einen neuen Pfeil ein und brüllte in Richtung des Angreifers: »Bei Morrighan! Komm her, Arschloch!«
    Einige im Lager gerieten in Panik, andere zückten mutig ihre Schwerter und wollten es Ceallach gleich tun.
    »Auf den Boden!«, brüllte Willi. »Der hat eine Pistole, ihr Idioten.«
    Nicht alle Clanmitglieder kamen der Aufforderung nach. Zwei junge Männer der Gruppe, Teutorix und Orgetorix, rannten weiter ziellos über den Platz. Immer wieder brüllte Willi sie an. Irgendwann warfen auch sie sich zu Boden. Wenige Meter neben Sam kauerte Marion, die in einem fort nur »Das darf nicht sein, das darf nicht sein. Alles nur wegen mir« schluchzte.
    Ceallach war mittlerweile schon in Stoßgebete versunken. »O Morrighan, Göttin des Krieges, gib mir die Kraft diesen Pfeil in sein Herz zu versenken!«
    »War er allein?«, fragte Willi.
    »Er hat die Waffe aus ›Dirty Harry‹«, antwortete Sam geistesabwesend.
    »War er allein?«, setzte Willi nach.
    »Ja«, bestätigte Sam zögerlich.
    »Reißt euch zusammen!«, brüllte Willi. »Wir bleiben beieinander. Dieser Psycho soll uns nicht einzeln abknallen können.« Alle starrten ihn an. »Jeder greift nach irgendwas, mit dem er zuschlagen kann!«, brüllte Willi. »Aber bleibt verdammt noch mal in Deckung!«
    Sam zog ein unversehrtes Holzscheit aus der Lagerfeuerasche und warf sich zu den anderen Männern auf den Boden. Flach auf dem Boden kauernd und hinter Bäumen waren sie nur schlecht geschützt. Die Gesichter auf den Boden gedrückt, lauschten sie, ob sie ein Knacken der Äste hören konnten. Unterdessen hielt Ceallach von einem Hochstand aus nach Psycho Ausschau.
    »Was genau ist passiert?«, flüsterte Willi. Sam berichtete, was bis zu den Schüssen geschehen war. Als er das Handy und die Fotos erwähnte, wollte Phil aufspringen, Willi drückte ihn aber zu Boden.
    »Was für Fotos?«, zischte Phil.
    »Drei Fotos! Sieh selbst, wenn du mir nicht glaubst!«, gab Sam zurück und streckte die Hand aus, mit der er immer noch das Handy, das der Fremde ihm zugeworfen hatte, umklammert hielt. »Dieses arrogante Grinsen, das bist du. Das hier ist Ceallach. Und das bin ich auf einer Studentenfeier. Die Arschlöcher haben meinen Facebook-Account gehackt.«
    »Nein …!«, Marion begann wieder zu wimmern. Willi drückte Phil nach unten. Immer wieder versuchte der Schönling aufzuspringen. Der Clanführer überlegte kurz und fasste dann einen Entschluss. »Planänderung! Wenn ihr drei das Ziel seid, hat er nichts davon, die anderen umzubringen. Ihr drei rennt in alle Richtungen los, während wir versuchen, ihn aufzuhalten.«
    »Nein, nein, nein!«, protestierte Phil. »Zu gefährlich! Wir liefern Nerdie aus. Der war es doch!«
    »War was?«, fragte Willi, der nun Sam irritiert anstarrte.
    »Die heiße Blonde in diesem kitschigen, weißen Feen-Kostüm beim Fest, Willi. Du erinnerst dich? Nerdie hat sie umgebracht.« Der Schönling regte keine Miene als er Sam beschuldigte.
    Sam stockte. Er brachte kein Wort hervor.
    »Wieso soll ich mich umbringen lassen? Ich bin zu jung, zu schön und zu intelligent, um jetzt schon zu sterben. Wir schicken Sam

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