Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
mir mein gan­zes bis­he­ri­ges Le­ben als lä­cher­li­che und sinn­lo­se Jagd, ob­wohl ich im­mer ge­dacht ha­be, ich sei ein gu­ter Fa­mi­li­en­va­ter und Staats­bür­ger.“ Wie­der lä­chel­te er. „Ich hof­fe al­ler­dings, daß ich das En­de die­ser Ent­wick­lung noch er­le­ben wer­de. Es dürf­te in­ter­essant wer­den!“
    Brock hat­te Trä­nen in den Au­gen. „Was kann ich tun?“
    „Tun? Von Tag zu Tag le­ben. Was kann ein Mensch sonst noch tun?“ Ross­man er­hob sich und leg­te ihm ei­ne Hand auf die Schul­ter. „Aber hö­re auf kei­nen Fall auf zu den­ken. Bleib am Bo­den mit dei­nem Den­ken, dort, wo es hin­ge­hört. Und tau­sche nie dei­ne Frei­heit ge­gen das An­ge­bot ei­nes an­de­ren ein, für dich zu den­ken und Feh­ler zu ma­chen. Bis­her muß­te ich den Feu­dal­her­ren spie­len, Ar­chie, aber es könn­te sein, daß das jetzt nicht mehr nö­tig ist.“
    Brock hat­te das meis­te da­von nicht ver­stan­den, aber er hat­te den Ein­druck, daß Mr. Ross­man ihm Mut zu­sprach, ihm klar­ma­chen woll­te, daß die Sa­che letz­ten En­des doch nicht all­zu schlimm sei.
    „Ich woll­te Sie fra­gen, ob Sie mir ei­ni­ge Bü­cher lei­hen könn­ten“, sag­te er schwer­fäl­lig. „Ich möch­te gern her­aus­fin­den, ob ich sie jetzt le­sen kann.“
    „Aber na­tür­lich, Ar­chie. Komm mit in die Bi­blio­thek. Mal se­hen, ob ich et­was für dich fin­de, mit dem du et­was an­fan­gen kannst.“

 
4
     
    Aus­zü­ge aus der New York Ti­mes vom 23. Ju­ni:
     
    PRÄ­SI­DENT BE­STREI­TET GE­FAHR IN
DENK­BE­SCHLEU­NI­GUNG
     
    Wei­ßes Haus rät: Ru­he be­wah­ren und Ar­beits­stel­le nicht kün­di­gen – Ver­än­de­rung für Men­schen un­ge­fähr­lich
     
    US-Wis­sen­schaft­ler er­for­schen Pro­blem – Er­geb­nis wird in Kür­ze er­war­tet
     
    FAL­LEN­DE BÖR­SEN­KUR­SE BE­UN­RU­HI­GEN
WALL­STREET
    Zu­rück­ge­hen­der Kauf läßt Kur­se und Prei­se stür­zen
     
    Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler sagt Re­zes­si­on vor­aus
     
    CHI­NE­SI­SCHE TRUP­PEN MEU­TERN
    Kom­mu­nis­ti­sche Re­gie­rung er­klärt Not­stand
     
    NEUE RE­LI­GI­ON AUS LOS AN­GE­LES
     
    Tisch­ler ruft sich selbst zum „Drit­ten Baal“ aus – Tau­sen­de auf Mas­sen­kund­ge­bung
     
    FES­SEN­DEN FOR­DERT WELT­RE­GIE­RUNG
     
    Iso­la­tio­nist aus Io­wa wech­selt wäh­rend Se­nats­re­de
Stand­punkt
     
    JOHN­SON HÄLT WELT­RE­GIE­RUNG GE­GEN­WÄR­TIG FÜR NICHT DURCH­FÜHR­BAR
     
    Ore­gon-Se­na­tor än­dert frü­he­re An­schau­un­gen
     
    RE­BEL­LI­ON IM HEIM FÜR GEIS­TIG BE­HIN­DER­TE
     
    MAS­SEN­AUFRUHR IN ALA­BA­MA
     
    Kon­fe­renz.
    Je­der mach­te Über­stun­den, und es war zehn Uhr, als die Ver­samm­lung, zu der Co­rinth ein­ge­la­den hat­te, be­gann. Shei­la hat­te dar­auf be­stan­den, ihr üb­li­ches Bü­fett aus be­leg­ten Bro­t­en und Kaf­fee auf­zu­bau­en; da­nach saß sie in ei­ner Ecke und un­ter­hielt sich lei­se mit Sa­rah Man­del­baum. Ihr Blick streif­te hin und wie­der die bei­den Ehe­män­ner, die Schach spiel­ten, und in ih­ren Au­gen spie­gel­te sich ei­ne lang­sam auf­kei­men­de Furcht.
    Co­rinth spiel­te heu­te bes­ser als je zu­vor. Nor­ma­ler­wei­se wa­ren er und Man­del­baum gleich star­ke Part­ner, denn die sorg­fäl­ti­ge Stra­te­gie des Phy­si­kers hat­te den glei­chen Er­folg wie die we­ni­ger über­leg­te Bra­vour des Ge­werk­schaft­lers. Aber heu­te abend war der jün­ge­re Mann zu geis­tes­ab­we­send. Er trug An­grif­fe vor, die Ca­pa­b­lan­ca be­geis­tert hät­ten, aber Man­del­baum er­kann­te sei­ne Ab­sich­ten je­weils recht­zei­tig und hol­te zu er­bar­mungs­lo­sen Ge­gen­schlä­gen aus. Co­rinth seufz­te schließ­lich und lehn­te sich zu­rück.
    „Ich ge­be auf“, sag­te er, „ich bin matt in … äh … sie­ben Zü­gen.“
    „Stimmt nicht.“ Man­del­baum deu­te­te auf den Kö­nigs­läu­fer. „Falls du ihn hier­her ziehst und dann …“
    „O ja, na­tür­lich, du hast recht. Aber das ist ei­gent­lich un­wich­tig. Ich bin heu­te ein­fach nicht in Stim­mung für Schach. Was hält Nat auf?“
    „Er kommt be­stimmt bald. Ver­lier nicht die Ge­duld.“ Man­del­baum setz­te sich in einen be­que­men Ses­sel

Weitere Kostenlose Bücher