Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
hoch­ge­wach­se­ne, schlan­ke Ge­stalt be­ton­te Nat Le­wis’ un­ter­setz­te Fi­gur. Sie sah kühl, glatt und hart aus wie zu­vor, aber un­ter ih­ren Au­gen la­gen Schat­ten. „Hal­lo“, sag­te sie ton­los.
    „Pro­ble­me, was?“ frag­te Shei­la mit­füh­lend.
    Hel­ga ver­zog das Ge­sicht. „Alp­träu­me.“
    „Ich auch.“ Shei­las schlan­ke Ge­stalt er­schau­er­te.
    „Wo ist der Psy­cho­lo­ge, den ihr mit­brin­gen woll­tet, Nat?“ frag­te Co­rinth.
    „Er sag­te in letz­ter Mi­nu­te ab“, ent­geg­ne­te Le­wis. „Hat­te ir­gend­ei­ne Idee für einen neu­en In­tel­li­genz­test. Und sein Part­ner war zu sehr da­mit be­schäf­tigt, Rat­ten durch La­by­rin­the zu ja­gen. Macht nichts, wir brau­chen sie ei­gent­lich auch gar nicht.“ Als ein­zi­ger von ih­nen wirk­te er un­be­sorgt und un­be­schwert, zu sehr da­mit be­schäf­tigt, den neu­en Ho­ri­zont zu er­for­schen, um sich sei­ner ei­ge­nen Pro­ble­me be­wußt zu sein. Er schlen­der­te zum Bü­fett hin­über und pro­bier­te ein Sand­wich. „Mmmm – de­li­kat. Shei­la, warum schickst du die­sen Lang­wei­ler nicht zum Teu­fel und hei­ra­test mich?“
    „Vom Re­gen in die Trau­fe?“ frag­te sie lä­chelnd.
    „Letz­ten En­des“, warf Co­rinth ver­son­nen ein, „ha­ben wir uns nicht aus ei­nem spe­zi­el­len Grund hier ver­sam­melt. Ich dach­te nur, ei­ne all­ge­mei­ne Dis­kus­si­on wür­de uns al­len hel­fen, ein we­nig Ord­nung in un­se­re ver­wirr­ten Ge­dan­ken zu brin­gen, und uns viel­leicht ein paar neue Ide­en ver­mit­teln.“
    Le­wis ließ sich am Tisch nie­der. „Wie ich se­he, hat die Re­gie­rung end­lich zu­ge­ge­ben, daß ir­gend et­was im Gan­ge ist“, sag­te er und deu­te­te mit dem Kopf auf die ne­ben ihm lie­gen­de Zei­tung. „Es blieb ihr nichts an­de­res üb­rig, neh­me ich an, aber das wird nichts an der Furcht än­dern, die sich aus­brei­tet. Die Leu­te ha­ben Angst, sie wis­sen nicht, was auf sie zu­kommt und – nun, als ich hier­her­kam, sah ich einen Mann, der schrei­end durch die Stra­ßen lief; er kreisch­te, daß das En­de der Welt ge­kom­men sei. Im Cen­tral-Park hat es ei­ne rie­si­ge Er­we­ckungs­ver­samm­lung ge­ge­ben. Vor ei­ner Bar ran­da­lier­ten drei Be­trun­ke­ne, und kein Po­li­zist ließ sich bli­cken. Ich ha­be Feu­er­wehr­si­re­nen ge­hört – ir­gend­wo drau­ßen in Queens wü­tet ein Groß­brand.“
    Hel­ga zün­de­te sich ei­ne Zi­ga­ret­te an, sog den Rauch tief ein und schloß halb die Au­gen. „John Ross­man ist im Au­gen­blick in Wa­shing­ton“, sag­te sie. Dann wand­te sie sich nach kur­z­er Pau­se an die Man­del­baums und füg­te hin­zu: „Er ist vor ei­ni­gen Ta­gen im In­sti­tut auf­ge­taucht, hat dei­ne schlau­en Jungs auf­ge­for­dert, die gan­ze An­ge­le­gen­heit zu un­ter­su­chen und die Er­geb­nis­se vor­läu­fig noch ge­heim­zu­hal­ten, und ist dann in die Haupt­stadt ge­flo­gen. Mit sei­ner Ener­gie wird er al­le In­for­ma­tio­nen her­aus­ho­len, die her­aus­zu­ho­len sind, falls über­haupt je­mand da­zu in der La­ge ist.“
    „Ich glau­be nicht, daß das viel sein wird, um ehr­lich zu sein“, mein­te Man­del­baum. „Auf der gan­zen Welt wer­den sich ver­mut­lich Klei­nig­kei­ten zei­gen, wie wir sie selbst er­lebt ha­ben. Sie ad­die­ren sich zu ei­ner großen Um­wäl­zung, ja, aber wir ha­ben noch kei­ne rich­ti­ge Ge­samtschau.“
    „Wart’s nur ab“, sag­te Le­wis fröh­lich, nahm sich ein zwei­tes be­leg­tes Brot und ei­ne Tas­se Kaf­fee. „Ich wa­ge die Vor­aus­sa­ge, daß sich die Din­ge in­ner­halb ei­ner Wo­che zu ei­ner hüb­schen klei­nen Ka­ta­stro­phe ent­wi­ckeln wer­den.“
    „Das We­sent­li­che ist …“ Co­rinth er­hob sich aus dem Ses­sel, in den er sich hat­te fal­len las­sen, und be­gann auf und ab zu ge­hen. „Das We­sent­li­che ist, daß die Ver­än­de­rung noch im­mer an­hält, sie ist noch nicht be­en­det. So­weit uns un­se­re In­stru­men­te dies zei­gen kön­nen – ob­wohl sie nicht all­zu ex­akt sind, da sie selbst be­ein­flußt wer­den –, be­schleu­nigt sie sich so­gar noch.“
    „Un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Feh­ler­quel­len kann man, glau­be ich, von

Weitere Kostenlose Bücher