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Der neue Geist von Pao

Der neue Geist von Pao

Titel: Der neue Geist von Pao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Batmarsch-Clans gegen die Brumbos arrangieren. Wir könnten die paonesische Währung so herabmindern, daß ein Tribut wertlos würde.«
    Bustamonte runzelte die Stirn. »Ich ziehe direktere Methoden vor. Ich möchte, daß Sie uns Waffen besorgen. Dann können wir uns verteidigen und sind niemands Willkür mehr ausgeliefert.«
    Palafox hob eine Braue. »Wie ungewöhnlich, so dynamische Vorschläge von einem Paonesen zu hören.«
    »Und weshalb nicht?« brauste Bustamonte auf. »Wir sind schließlich keine Feiglinge.«
    Palafoxs Stimme klang ungeduldig. »Zehntausend Brumbos überrannten fünfzehn Milliarden Paonesen. Ihre Leute hatten Waffen. Aber keiner dachte auch nur an Widerstand. Sie fügten sich wie Grasflatterer.«
    Bustamonte schüttelte den Kopf. »Wir sind Männer wie andere auch. Uns fehlt nur das nötige Training.«
    »Training wird Ihnen nie das Verlangen zu kämpfen geben.«
    »Dann muß für dieses Verlangen eben gesorgt werden!«
    Palafox zeigte seine Zähne in einem rätselhaften Grinsen. »Endlich kommen wir zum Kern der Sache.«
    Bustamonte blickte ihn an, verwundert über des Dominies plötzliche Eindringlichkeit.
    »Wir müssen die allzu friedliebenden Paonesen dazu bringen, echte Kämpfer zu werden. Und wie wäre das zu ermöglichen? Zweifellos nur, indem wir ihr Wesen von Grund auf ändern. Sie müssen ihre Passivität und Anpassungsfähigkeit ablegen. Sie müssen Unversöhnlichkeit, Stolz und den Wettkampf lernen. Stimmen Sie mir zu?«
    Bustamonte zögerte. »Vielleicht haben Sie recht.«
    »Das ist natürlich kein Vorgang, der von heute auf morgen reift. Die Veränderung der grundlegenden Wesenszüge ist ein äußerst wichtiges Unterfangen.«
    Argwohn beschlich Bustamonte. Es war etwas in Palafoxs Benehmen, eine Anstrengung, sich gleichgültig zu geben.
    »Wenn Sie tatsächlich an einer wirkungsvollen Streitmacht interessiert sind«, fuhr Palafox fort, »gibt es nur ein Mittel, dieses Ziel zu erreichen.«
    Bustamonte blickte zu Boden. »Und Sie glauben, daß eine solche Streitmacht wirklich möglich ist?«
    »Ganz sicher.«
    »Welche Zeit wird dazu benötigt?«
    »Etwa zwanzig Jahre.«
    Bustamonte blickte ihn verwirrt an. »Ich muß es mir erst noch einmal durch den Kopf gehen lassen.« Er sprang auf die Füße und lief im Zimmer auf und ab.
    »Wie ließe es sich anders machen«, sagte Palafox mit einer Spur von Schärfe. »Wenn Sie eine Streitmacht wollen, müssen Sie erst den Kampfgeist hervorrufen. Das ist ein Wesenszug, der sich nicht aus den Fingern schütteln läßt.«
    »Ja, ja«, murmelte Bustamonte gereizt. »Ich weiß ja, daß Sie recht haben, aber ich muß überlegen.«
    »Denken Sie auch noch über etwas anderes nach«, forderte Palafox ihn auf. »Pao ist ein großer und bevölkerungsreicher Planet. Es besteht nicht nur die Möglichkeit für eine schlagkräftige Armee, auch ein industrieller Komplex könnte errichtet werden. Warum Güter von Merkantil importieren, wenn Sie sie selbst herstellen könnten?«
    »Und wie wäre das alles zu verwirklichen?«
    Palafox lachte. »Dazu müssen Sie sich meines Spezialwissens bedienen und dafür bezahlen. Ich bin Dominie der vergleichenden Kulturen am Breakness-Institut.«
    »Trotzdem«, sagte Bustamonte hartnäckig, »ich muß unbedingt wissen, wie Sie beabsichtigen, diese Umwandlung zu erreichen. Vergessen Sie auch nicht, daß wir Paonesen uns heftiger gegen Veränderungen auflehnen als gegen Unterdrückung und Tod.«
    »Genau!« erwiderte Palafox. »Wir müssen das geistige Fundament der Paonesen umarbeiten – das heißt, von einem Teil von ihnen –, und das läßt sich am ehesten durch eine Umwandlung der Sprache erreichen.«
    Bustamonte schüttelte den Kopf. »Dieser Prozeß scheint mir indirekt und unsicher. Ich hatte gehofft ...«
    Palafox unterbrach ihn scharf. »Wörter sind Werkzeuge. Die Sprache ist eine Schablone, die bestimmt, wie die Wort-Werkzeuge zu benutzen sind.«
    Bustamonte blickte Palafox von der Seite an. »Wie läßt diese Theorie sich praktisch anwenden? Haben Sie bereits einen festen Plan?«
    Palafox bedachte Bustamonte mit einem etwas abfälligen Lächeln. »Für eine Sache von dieser Tragweite? Sie erwarten Wunder, die selbst ein Breakness-Hexer nicht zuwege bringen kann. Vielleicht ist es doch besser, Sie zahlen weiter Ihren Tribut an Eban Buzbek.«
    Bustamonte schwieg.
    »Ich beherrsche die Grundbegriffe«, sagte Palafox plötzlich, »und wende diese Abstraktionen in den gegebenen Situationen an. Das ist das

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