Der neue Geist von Pao
bildete Bustamonte sich auch ein, heimlich ausgelacht zu werden, dann verloren weitere Dutzende ihr Leben. Was ihn jedoch am meisten verbitterte, war der Tribut an Eban Buzbek, den Hetman der Brumbos. Jeden Monat beschloß er, statt des Geldes eine kränkende Herausforderung zu schicken, aber jeden Monat hielt die Vorsicht ihn zurück, und eine Million Pao-Mark verließ den Planeten auf Nimmerwiedersehen.
Vier Jahre vergingen. Eines Morgens landete ein Kurierschiff auf dem Raumhafen von Eiljanre, und Cormoran Benbarth, jugendlicher Führer eines Nebenzweigs der Buzbeks, begab sich zum Palast.
»Meine Mission ist schnell dargelegt«, begann er ohne jegliches Zeremoniell. »Ich bin in den Besitz der Nordfaden Baronie gekommen, die, wie Sie vielleicht wissen, einen harten Stand gegen die Südlande des Griffin-Clans hat. Ich brauche Geld zur Befestigung und Rekrutierung von Kriegern.«
»So?« sagte Bustamonte eisig und kochte innerlich.
»Eban Buzbek meinte, Sie könnten sicher eine Million Mark von Ihrem Überfluß entbehren, um sich meiner Dankbarkeit zu versichern.«
Bustamonte verstand die Drohung hinter diesen Worten nur zu gut. Innerlich knirschend, ließ er das Geld herbeischaffen. Benbarth kehrte zufrieden nach Batmarsch zurück.
Bustamontes Grimm legte sich ihm auf den Magen. Es wurde ihm klar, daß er seinen Stolz vergessen und jene um Hilfe bitten mußte, deren Unterstützung er abgelehnt hatte: die Dominies von Breakness.
Inkognito reiste Bustamonte auf Umwegen nach Breakness.
Auf dem Raumhafen oberhalb des Instituts gab es keinerlei Förmlichkeiten, wie sie auf Pao üblich waren. Man beachtete ihn überhaupt nicht. Ein einziger Wagen, in den jedoch zwanzig junge Mädchen mit weißblonden Haaren stiegen, wartete am Ausgang. Bustamonte blickte sich um und winkte befehlend einigen Leuten zu, die er für Personal hielt. Sie starrten ihn neugierig an, aber als er ihnen auf Paonesisch Order gab, ihn zum Magistrat zu bringen, wandten sie sich ab und setzten ihren Weg fort.
Der Raumhafen war inzwischen leer geworden, er war als einziger noch hier. Er stieß einen lautstarken paonesischen Fluch aus und schritt durch den Ausgang. Die Siedlung am Hang unter ihm schien ihm unfreundlich und abweisend. Das nächste Haus war mindestens eine Meile entfernt. Die kleine weiße Sonne war soeben hinter den Felsen verschwunden, und grauer Nebel senkte sich herab. In der Siedlung gingen die Lichter an.
Bustamonte seufzte. Es half nichts. Der Panarch von Pao mußte sich zu Fuß auf Suche nach einem Unterschlupf machen wie ein Vagabund. Der Wind zerrte an seiner dünnen paonesischen Kleidung. Er war völlig durchgefroren, als er endlich das erste Haus erreichte. Die Schmelzsteinmauern zeigten jedoch keinerlei Tür oder sonstige Öffnung. Suchend schritt er um das Haus herum, aber nirgends war ein Eingang zu sehen. Fast heulend vor Wut und Verzweiflung kämpfte er sich weiter die Hauptstraße hinab.
Der Himmel war nun dunkel. Graupel peitschte ihm ins Gesicht. Er rannte zum nächsten Haus. Diesmal fand er auch eine Tür, aber niemand öffnete auf sein heftiges Pochen. Schlotternd vor Kälte, Hände und Füße halb erfroren, wankte er zum nächsten Haus. Als auch hier niemand auf sein Klopfen hörte, warf er Steine durch ein beleuchtetes Fenster, daß die Scheibe klirrend zerbrach.
Ein junger Mann kam heraus und zerrte Bustamonte, der vor der Tür zusammengebrochen war, ins Innere und auf einen Sessel. »Ich bin der Panarch von Pao.« Die Worte kamen mühsam von den steifen Lippen.
Der junge Mann verstand kein Paonesisch. Er schüttelte den Kopf und schien kein großes Interesse zu haben, dem Fremden zu helfen. Im Gegenteil, er warf einen sehr eindeutigen Blick auf die Tür, als beabsichtigte er, den ungebetenen Eindringling hinauszuwerfen.
»Ich bin Panarch von Pao!« brüllte Bustamonte jetzt mit sich überschlagender Stimme. »Bringen Sie mich zu Lord Palafox! Hören Sie! Zu Palafox!«
Der Name rief zumindest eine kleine Reaktion herbei. Der Mann bedeutete Bustamonte sitzen zu bleiben und verschwand durch eine Tür. Nach zehn Minuten betrat Palafox den Raum. Er verbeugte sich mit übertriebener Höflichkeit.
»Ayudor Bustamonte! Es ist mir eine Freude, Sie wiederzusehen. Mein Haus liegt ganz in der Nähe, bitte begleiten Sie mich.«
Palafox ging mit keiner Silbe auf ihre letzte, nicht sehr erfreuliche Begegnung ein, aber er tat auch nichts, um Bustamonte die Worte zu erleichtern.
»Der verstorbene Panarch Aiello
Weitere Kostenlose Bücher