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Der neue Geist von Pao

Der neue Geist von Pao

Titel: Der neue Geist von Pao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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schöne Ambition. Ich hoffe, sie läßt sich erfüllen. Aber es ist mir ein Rätsel, wie du deinen so edlen Vorsatz verwirklichen könntest.«
    »Es wird sich noch herausstellen. Wenn alles gutgeht, brauche ich nur die Befehle zu erteilen.« Als er ihren Ausdruck bemerkte, sagte er mit eindringlicher Stimme: »Du mußt wissen, daß ich der echte Panarch bin. Mein Onkel Bustamonte ist ein Meuchelmörder – er tötete meinen Vater Aiello.«
     

 
11.
     
    Berans Absicht, nach Pao zurückzukehren, ließ sich nicht so leicht verwirklichen. Er hatte weder die Mittel, sich eine Fahrkarte zu kaufen, noch die Autorität, seine Mitnahme auf einem Schiff anzuordnen. Er versuchte, die Passage für sich und das Mädchen zu erbetteln, erntete jedoch nur spöttisches Gelächter. Er war schließlich so wütend und verzweifelt, daß er sich in seinen Gemächern einsperrte, sein Studium vernachlässigte und kaum noch ein Wort mit Gitan Netsko sprach, die ihre Zeit hauptsächlich damit zubrachte, durch das Fenster zu starren.
    Drei Monate vergingen. Eines Morgen erklärte Gitan, sie glaube, sie sei schwanger.
    Beran brachte sie in die Klinik und ließ sie für die pränatalen Untersuchungen eintragen. Sein Erscheinen rief Erstaunen beim Personal der Klinik hervor. »Du hast das Kind ohne Hilfe gezeugt? Na komm schon, sag uns: wer ist wirklich der Vater?«
    »Sie ist vertragsmäßig mein«, erklärte Beran wütend. »Ich bin der Vater!«
    »Verzeih unsere Skepsis, aber du scheinst uns nicht alt genug dazu.«
    »Nun, die Tatsachen beweisen das Gegenteil«, erwiderte Beran.
    »Wir werden sehen, wir werden sehen.« Sie winkten Gitan Netsko zu. »Auf, ins Labor mit dir.«
    Im letzten Augenblick bekam das Mädchen Angst. »Bitte, ich möchte lieber nicht.«
    »Oh, es ist reine Routine und tut nicht weh«, versicherte ihr einer der jungen Ärzte. »Bitte, komm mit.«
    »Nein, nein!« wimmerte sie und drückte sich an die Wand. »Ich will nicht!«
    Beran wußte nicht, was er denken sollte. »Ist die Untersuchung denn unbedingt erforderlich?« wandte er sich an den Arzt.
    »Aber natürlich«, brummte der Angesprochene verärgert. »Wir müssen die Standardtests zur Feststellung eventueller genetischer Unvereinbarkeiten und Abnormalitäten vornehmen. Wenn dergleichen jetzt schon aufgedeckt werden kann, lassen sich spätere Schwierigkeiten vermeiden.«
    »Können Sie denn nicht warten, bis sie sich ein wenig beruhigt hat?«
    »Wir geben ihr ein Sedativum.« Als sie das Mädchen hinausführten, warf sie Beran einen letzten verzweifelten Blick zu, der ihm alles verriet, was nie über ihre Lippen gekommen war.
    Beran wartete – eine Stunde, zwei Stunden. Er klopfte an der Tür zur Aufnahme. Ein junger Arzt blickte auf, und Beran glaubte Unbehagen in seinen Zügen zu lesen.
    »Weshalb dauert es so lange?« erkundigte er sich. »Sie müßte doch schon längst ...«
    Der Arzt hob die Hand. »Es hat leider Komplikationen gegeben. Außerdem stellte es sich heraus, daß du gar nicht gezeugt hast.«
    Beran fröstelte. »Welcherlei Komplikationen?«
    Der Arzt schritt zu einer Nebentür und öffnete sie. »Es ist besser, du kehrst ins Institut zurück. Es wäre sinnlos, länger zu warten.«
     
    Gitan Netsko wurde in das Labor gebracht, wo man sie unter Anästhesie einer Anzahl von Routinetests unterzog. Als sie wieder zu sich kam, führte man sie in einen Warteraum, während die genetische Struktur der embryonischen Zellen kategorisiert und durch einen Computer klassifiziert wurde. Der Computer meldete: »Ein männliches Kind, normal in jeder Beziehung, voraussichtliche Kategorie AA.« Der Index des genetischen Typus der Mutter und des Vaters leuchtete auf.
    Der Mediotechniker registrierte den elterlichen Index ohne besonderes Interesse, dann blickte er überrascht auf. Er rief einen Kollegen herbei, dann grinsten beide, und einer sprach in den Kommunikator.
    Lord Palafoxs Stimme erklang. »Ein paonesisches Mädchen? Zeigen Sie mir ihr Gesicht ... Ich erinnere mich. Ich wies sie kurz ein, ehe ich sie meinem Mündel übergab. Besteht kein Zweifel, daß es mein Kind ist?«
    »Keinerlei, Lord Palafox. Es gibt wenige Indizes, mit denen wir so vertraut sind wie mit Ihren.«
    »Gut. Ich werde sie abholen und in meine Gemächer bringen.«
    Palafox traf zehn Minuten später ein. Er verbeugte sich förmlich vor Gitan Netsko, die ihm voll Angst entgegenblickte.
    »Es wurde festgestellt, daß du mein Kind mit der voraussichtlichen Kategorie AA trägst. Das ist

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