Der neue Geist von Pao
werft eure Waffen auf den Boden, verlaßt Pao und kehrt nie wieder zurück.«
Mit verbissener Miene legte Buzbek seine Klinge ab. Seine Krieger folgten verbissen seinem Beispiel. Vor den Neutraloiden her stiegen die Brumbos auf das Dach und starteten mit ihrer Korvette.
Minuten vergingen, dann wurde Beran an den Bildschirm gerufen. Eban Buzbeks Gesicht starrte ihn haßerfüllt an. »Wir gingen in Frieden, junger, grüner Panarch, und du wirst deinen Frieden haben – doch nur so lange, bis ich mit meinen Clansbrüdern zurückkomme. Nicht nur deine Ohren werden ihren Platz in unserer Ruhmeshalle finden, sondern auch dein Kopf.«
»Kommt, wenn ihr das Risiko auf euch nehmen wollt«, erwiderte Beran.
Drei Monate später griffen die Batsch Pao an. Eine Flotte von achtundzwanzig Schlachtschiffen, einschließlich sechs rundbäuchiger Transporter überflogen paonesisches Hoheitsgebiet. Die Monitoren machten keine Anstalten, sie aufzuhalten, und die Batschschiffe glitten in die Tiefe.
Hier wurden sie von Abwehrgeschossen angegriffen, die sie jedoch unschädlich machten. In dichter Formation gingen sie über Nordminamand herunter und landeten etwa dreißig Kilometer nördlich von Eiljanre. Die Transporter spuckten eine beträchtliche Zahl von Clansmännern auf Luftrössern aus, die, um zu imponieren, ihre Bravourstücke zeigten.
Ein Schwarm Antipersonengeschosse nahm sie aufs Korn, aber die Abwehr der gelandeten Schiffe zerstörte sie. Trotzdem genügte die Bedrohung, die Reiter in der Nähe der Flotte zu halten.
Der Abend kam und die Nacht. Die Reiter schrieben prahlerische Sprüche mit goldenem Gas in die Lüfte, dann zogen sie sich in ihre Schiffe zurück. Den Rest der Nacht tat sich nichts mehr.
Aber inzwischen hatte sich etwas völlig Unerwartetes auf Batmarsch zugetragen. Kaum waren die achtundzwanzig Schiffe von ihrem Heimatplaneten gestartet, als ein zylinderförmiger Raumer in den bewaldeten Hügeln an der Südgrenze des Brumbolands niederging. Hundert junge Männer kletterten heraus. Sie trugen geschickt konstruierte Anzüge aus Transpar, die sich in stromlinienförmige Hüllen verwandelten, wenn ihr Träger die Arme hängen ließ. Antigravnetze machten sie schwerelos, und elektrische Düsen trieben sie mit beachtlicher Schnelligkeit an.
Sie flogen niedrig über die schwarzen Bäume und danach über den Chagazsee. An seiner gegenüberliegenden Seite schlummerte die Stadt Slagoe, aus deren langgestreckten Gebäuden sich die Ruhmeshalle hoch heraushob.
Die Flieger stießen wie Habichte in die Tiefe. Vier rannten zum Heiligen Feuer, schlugen den zeremoniellen Wächter nieder und löschten die Flamme. Als nur noch eine glühende Kohle blieb, packten sie sie in einen Metallbehälter.
Die anderen waren weitergelaufen und die zehn Steinstufen hoch. Sie betäubten die jungfräulichen Priesterinnen, die Ehrenwache hielten, und stürmten in die hohe, rauchgeschwärzte Halle.
Von der Wand rissen sie den Clanteppich, der aus Haaren von jedem einzelnen Brumbo des Clans gewoben war, und stopften Trophäen und Fetische – alte Rüstungen, zerfetzte Banner, Schriftrollen, Steinfragmente, Knochen, Stahl und Holzkohle, Fläschchen mit getrocknetem Blut, das an siegreiche Schlachten und den Heldenmut der Brumbos erinnern sollte – in Säcke und Antigravtruhen.
Als Slagoe der Schändung ihres Heiligtums gewahr wurde, waren die jungen Krieger längst auf dem Rückweg nach Pao.
Frauen, Kinder und Greise rannten zur heiligen Halle. Sie jammerten und wehklagten, denn die Räuber hatten die Seele des Clans mit sich genommen.
Bei Morgengrauen des zweiten Tags luden die Invasoren Kisten aus und errichteten Kampfplattformen, stellten Generatoren, Flugabwehrgeschütze, Pyreumatoren und Ohrenschmetterer auf.
Andere Brumbos bestiegen ihre Luftrösser, doch jetzt ritten sie in strenger Formation. Die Kampfplattformen hoben sich vom Boden – und explodierten. Mechanische Maulwürfe, die sich durch die Erde gegraben hatten, hatten Minen an jeder von ihnen angebracht.
Die Luftkavallerie flog bestürzt im Kreis. Ohne Schutz durch die Plattformen boten sie ein leichtes Ziel für die Geschosse, die sie als feige Waffen betrachteten.
Auch die Couraganten hielten die Geschosse für unter ihrer Würde. Beran hatte darauf bestanden, um ein Blutvergießen in Grenzen zu halten, doch als die Plattformen zerstört waren, gelang es ihm nicht mehr, die Myrmidonen zurückzuhalten. In ihren Transparhüllen schossen sie in den Himmel
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