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Der Neue im Sportinternat

Der Neue im Sportinternat

Titel: Der Neue im Sportinternat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Mindt
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selbstverständlich muss auch die Neugierde befriedigt werden!
    Sandro hat einen gut proportionierten Körper mit breiten Schultern. Leon würde jetzt gerne eine Stopptaste drücken, um das Bild anzuhalten. Aber es gibt keine Taste, und deswegen folgt zwangsläufig der Vergleich in Sachen Badehosen-Ausbeulung! Das ist ähnlich wie in öffentlichen Pissoirs: Zwei Männer urinieren nebeneinander und überprüfen im Bruchteil einer Sekunde die männliche Ausstattung des anderen. Das geschieht einfach, ohne dass man etwas dagegen tun kann. Größenvergleich liegt vermutlich in der Natur eines Mannes!
    Leon ist innerlich aufgepeitscht wie ein Meer, dessen Wellen vom Sturm aufgetürmt werden und sich in der endlosen Weite verlieren. Dieses Gefühl bereitet ihm ein Prickeln, denn es ist die Erkenntnis, dass Schloss Drachenfels als Ort der persönlichen Verbannung ein Leben unter Jungs als abenteuerliches Erlebnis offeriert. Eine Erfahrung, die vielleicht nicht immer nur schön und sicherlich nicht ausschließlich wünschenswert ist. Die Kunst besteht darin, beide Seiten der Medaille zu betrachten und für sich das Beste draus zu machen.
    Sandro macht in seiner Badehose eine gute Figur, und er ist erkennbar überdurchschnittlich gut ausgestattet. Seine Erotik becirct ohne Frage die Masse, die männliche und die weibliche. Im positiven Sinne ist Sandro Mainstream. Er wäre das perfekte Vorzeigegesicht für eine Boyband, die für hysterische Euphorieausbrüche inklusive Hyperventilation sorgt. Leon wendet schnell den Blick ab, weil er nicht ertappt werden will oder schlimmer, es möglicherweise noch zu einer sichtbaren physischen Regung kommt! Bei der Reizüberflutung ist das nicht unbedingt abwegig.
    Während Sandro mit Leon das interne Hallenbad betritt, erzählt er ihm, dass er sich so bald wie möglich ein Tattoo zulegen will. Sandro hat eine genaue Vorstellung von seinem zukünftigen Tattoo. Ein Skorpion soll sein Schambein zieren, weil das Tier sein Sternzeichen ist. Leon ist über die Informationsfreudigkeit erstaunt, ist es doch ein recht intimer Bereich. Über den Skorpionstachel will er lieber erst gar nicht nachdenken!
    »Die Schönsten trudeln immer als Letzte ein, wie?«, begrüßt Adrian Tomlin Leon und Sandro.
    »Hab Leon geholfen, sich zurechtzufinden«, lügt Sandro. »Gar nicht so leicht, sich als Neuer nicht zu verlaufen!«
    »Hallo!« Adrian reicht Leon die Hand und stellt sich offiziell vor. »Ich bin Adrian Tomlin, dein neuer Trainer. Schön, dass du von nun an zur Truppe gehörst! Ich freue mich, dich als Sportler kennenlernen zu dürfen. Ich bin selber aktiver Sportler gewesen, leider konnte ich verletzungsbedingt nicht weitermachen. Nun bin ich Trainer! Ich bin erst seit einigen Monaten hier, ebenfalls ein Neuzugang! Ein freundschaftlicher Umgang ist mir wichtig, deswegen kommunizieren wir übers Du, okay? Deine Akte habe ich schon studiert, weil es mich im Vorfeld interessiert hat, welche Qualifikationen du als Schwimmer mitbringst. Klingt vielversprechend! Ich möchte mir gern einen Überblick verschaffen, ganz ungezwungen! Setzt dich bloß nicht unter Druck, Leon. Du musst mir nichts beweisen, okay? Sei einfach du selbst!«
    »Okay!«, erwidert Leon.
    Adrians unkonventionelle Art gefällt Leon, das beschränkt sich nicht nur auf seine Vorgehensweise, sondern schließt auch das Äußere ein. Adrian ist Ende 20 und sieht blendend aus. Er ist maskulin, wirkt allerdings nicht hart dabei. Wenn er lacht, legen sich kleine Fältchen um die dunkelblauen Augen. Er trägt ein T-Shirt und eine Badehose, die weit geschnitten ist. Rein optisch ist er nicht unbedingt als Trainer auszumachen. Adrian gehört dazu, ist einer der Sportler und äußerst beliebt!
    »Falko! Beweg dich! Du bist nicht auf Urlaub!«, schimpft Adrian und schaut zum Schwimmbecken. Er kann auch anders! Wenn es nötig ist, greift Adrian als Trainer hart durch. Seine unkonventionelle persönliche Note klammert eine konsequente Führung nicht aus.
    Leon ist nicht sonderlich erfreut, dass Falko zu den Schwimmern gehört. Auf ihn hätte er gut und gerne verzichten können. Falko betrachtet Leon mit eisiger Verachtung. Bei der emotionalen Kälte ist es fast schon ein kleines Wunder, dass das Wasser nicht gefriert. Er spuckt ins Wasser, stiert dabei Leon an und taucht ab.
    Aus einer anderen Ecke des Schwimmbeckens beobachtet Maurice Leon und Adrian. Es hat den Anschein, als studierte er peinlich genau Adrians Mimik und zählte pedantisch die Anzahl

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