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Der neutrale Planet

Der neutrale Planet

Titel: Der neutrale Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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weigern, wird es erforderlich sein – « Der Satz wurde nicht ganz ausgesprochen. Falks Augen blitzten zornig, und er war mit drei langen Schritten bei Warshow. Er packte den kleineren Commander an den Schultern und schüttelte ihn heftig.
    »Hinaus!« kreischte er.
    Warshow lächelte bedauernd, trat einen Schritt zurück und zog die Betäubungspistole aus dem Gürtel. Er feuerte einen starken, schnellen Strahl auf Falk ab, und als der große Mann zu Boden sank, fing Warshow ihn auf und ließ ihn auf einen Stuhl gleiten.
    Thetona fing an zu weinen. Große Tropfen bernsteinfarbener Flüs sigkeit drangen aus ihren Augen und rollten über ihre Backen.
    »Bedaure«, sagte Warshow. »Das mußte sein.«
    Es mußte sein. Es mußte sein.
    Es mußte sein.
    Warshow ging in seiner Kabine hin und her, und sein Blick zuckte nervös von der Nietenreihe an der Decke zu den grauen Wänden, zu dem schlafenden Matt Falk, und schließlich zu dem wartenden, finsteren Gesicht von Cullinan.
    »Wollen Sie ihn wecken?« fragte Cullinan.
    »Nein. Noch nicht.« Warshow marschierte hin und her und versuchte seine Handlungen vor sich zu rechtfertigen. Es vergingen Minuten. Schließlich trat Cullinan hinter dem Feldbett hervor, wo Falk lag, und griff nach Warshows Arm.
    »Leon, sagen Sie doch, was mit Ihnen los ist.«
    »Fangen Sie nicht bei mir an!« fauchte Warshow. Dann schüttelte er bedauernd den Kopf. »Das war nicht mein Ernst.«
    »Sie haben ihn vor zwei Stunden ins Schiff gebracht«, sagte Cullinan. »Meinen Sie nicht, daß wir etwas tun sollten?«
    »Was können wir denn tun?« fuhr Warshow ihn an. »Sollen wir ihn wieder diesem Wesen zurückgeben? Ihn umbringen? Vielleicht ist das die beste Lösung – stopfen wir ihn in die Konverter und starten wir.«
    Falk regte sich.
    »Bestrahlen Sie ihn noch einmal«, sagte Warshow hohl. »Die Betäubung läßt nach.«
    Cullinan gebrauchte seine Waffe, und Falk erschlaffte.
    »Wir können ihn nicht ewig schlafen lassen«, meinte Cullinan.
    »Nein, das können wir nicht.« Die Zeit wurde knapp. In drei Tagen sollte der Start stattfinden, und er wagte nicht, ihn noch einmal zu verschieben. Aber wenn sie Falk zurückließen und es sich herumsprach, daß ein verrückter Erdbewohner auf Kollidor herumlief, oder daß Erdbewohner überhaupt verrückt werden konnten – Und darauf gab es keine Antwort.
    »Therapie«, sagte Cullinan leise.
    »Für eine Analyse bleibt keine Zeit«, erklärte Warshow sofort. »Drei Tage, das ist alles.«
    »Ich meine nichts Vollständiges. Aber wenn wir ihm eine Hemmdroge geben, seine Feindseligkeit bei Gesprächen mit uns herausfiltern und ihn durch seine Erinnerungen führen, könnten wir auf etwas stoßen, das uns weiterbringt.«
    Warshow fröstelte.
    »Gehirnbaggern, wie?«
    »Meinetwegen, nennen Sie es so. Aber holen wir heraus, was ihn umgeworfen hat, sonst ruiniert uns das alle. Sie, mich – und das Mädchen.«
    »Sie glauben, daß wir es finden?«
    »Wir können es versuchen. Kein Erdbewohner, der bei Verstand ist, würde eine sexuelle Beziehung dieser Art wollen – oder irgendeine Gefühlsbindung zu einem fremden Wesen. Wenn wir finden, was ihn dazu gebracht hat, können wir seine neurotische Fixierung vielleicht durch brechen und erreichen, daß er freiwillig mitfliegt. Es sei denn, Sie sind bereit, ihn zurückzulassen. Ich verbiete jedenfalls, daß er in diesem Zustand mitgenommen wird.«
    »Versteht sich.« Warshow wischte sich den Schweiß ab und sah hinüber zu Falk, der unter der Wirkung des Betäubungsstrahls weiterträumte. »Ein Versuch lohnt sich. Wenn Sie glauben, daß Sie es schaffen, bitte. Ich übergebe ihn in Ihre Hände.«
    Cullinan lächelte.
    »Das ist der einzige Weg. Wir erforschen, was mit ihm geschehen ist, und zeigen es ihm. Das müßte die Schale knacken.«
    »Hoffentlich«, sagte Warshow. »Es liegt an Ihnen. Wecken Sie ihn und bringen Sie ihn zum Reden. Sie wissen, was Sie zu tun haben.«
    Eine schwere Wolke drogenhaltiger Luft hing in der Kabine, als Cullinan seine Vorbereitungen abschloß. Falk regte sich und begann sich ins Bewußtsein hochzutasten. Cullinan reichte Warshow einen Ultraschall-Injektor, der mit einer klaren, funkelnden Flüssigkeit gefüllt war.
    Gerade, als Falk die Augen öffnen zu wollen schien, beugte Cullinan sich über ihn und begann leise, ruhig, beruhigend zu sprechen. Falks Stirnrunzeln verschwand, und er beruhigte sich.
    »Geben Sie ihm die Droge«, flüsterte Cullinan. Warshow berührte zögernd Falks

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