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Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
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beobachte, wie die Sanitäter das junge Mädchen versorgen. Sie hat stark geblutet, aber es sind nur Fleischwunden – keine ernsthaften Kopfverletzungen, so weit ich das sehe. Langsam wird sie nun zum Rettungswagen geführt, der mitten auf der Wiese steht. In diesem Moment kommt Newman zu mir.
    »Sind ja ’n richtiger Glückspilz, Carrow«, sagt er. »Was hatten Sie eigentlich hier im Park zu suchen?«
    Ich zucke nur die Achseln.
    »Sie haben dem Mädchen wohl das Leben gerettet, aber ich bezweifle, dass man Sie deshalb vom Haken lassen wird.«
    »Da haben Sie vermutlich Recht.«
    »Die Bezirksregierungsstelle dreht am Rad. Übergriffe auf Stadtbedienstete sind ein großes Problem heutzutage, und wir sind es, die das verhindern sollen. Und dann auch noch diese rassistischen Sprüche Ihrerseits. Ein gefundenes Fressen für die Presse. Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, Carrow?«
    »Tut mir leid«, murmele ich.
    »Ich muss Sie leider festnehmen. Möglicherweise kriegen Sie ’ne Medaille für diese Sache hier, aber Ihre Karriere als Polizist ist trotzdem beendet, ich hoffe, das ist Ihnen klar?«
    »Ja, das ist mir klar.«
    »Ich werde einem der Jungs jetzt befehlen, Sie festzunehmen und … Na ja, Sie wissen ja, wie das läuft.«
    Er wendet sich zum Gehen.
    »Da wäre noch etwas, Sir«, rufe ich ihm nach.
    Er hält inne und dreht sich zu mir um.
    »Wegen der Fahrerflucht vor dem Whittington letzten Freitag.«
    »Ach? Den Fall haben Sie auch für uns geklärt? Was sind Sie? Ein Ein-Mann-Überfallkommando, oder was?«
    »Das war ich.«
    »Was?«
    »Das war ich. Ich habe den Mann angefahren.«
    »Jesus …«, entfährt es Newman, dann schüttelt er den Kopf. »Was ist das für ’ne gottverdammte Scheiße, Carrow!«
    »Hab meinen Wagen im West End abgestellt. Wahrscheinlich ist er schon abgeschleppt worden. Die Spurensicherung wird sich vielleicht den Kotflügel ansehen wollen. Der hat ’ne gut sichtbare Delle.«
    »Jesus …« Der arme Kerl weiß gar nicht, was er sagen soll. Andererseits sollte er froh sein. Hab seine Aufklärungsquote ziemlich gesteigert heute.
    In dem Moment kommt Rob auf uns zu, in der Hand den ausgestopften Uhu. Den hab ich total vergessen. Muss ihn fallen gelassen haben, als ich loslief. Er wirkt ziemlich aufgeregt – Rob, nicht der Uhu –, als ob er ’ne noch rauchende Waffe gefunden hätte oder so.
    »Habe soeben das hier entdeckt, Sir«, vermeldet er an Newman und zeigt ihm den Uhu.
    »Am besten nimmst du gleich seine Zeugenaussage auf, Rob«, sage ich. »Vielleicht hat der Vogel ja was gesehen.«
    Newman findet das alles andere als komisch. »An Ihrer Stelle wäre ich nicht zum Scherzen aufgelegt. Sie stecken bis zum Hals im Dreck, Carrow«, erinnert er mich, und zu Rob: »Stellen Sie das verdammte Ding sicher, Foster. Das ist Beweismaterial.«
    Newman geht davon. Unsicher dastehend blinzelt Rob mich an. Manchmal erinnert er mich an den kleinen Dicken aus Abbott und Costello.
    »Warum ist Newman denn so sauer auf dich?«, fragt er mich. »Dachte, du bist der Held des Tages?«
    Ich hebe die Schultern. »Manchen kann man’s einfach nicht recht machen.«
    »Du steckst in Schwierigkeiten, Kumpel … Kann ich was für dich tun? Musst es nur sagen. Ich und die Jungs werden zu dir halten, okay?«
    »Danke, Rob.«
    »Besonders nach dem, was du heute geleistet hast. Das war ’ne wahre Heldentat, Kumpel. Hast ein Menschenleben gerettet, Keith.« Er nickt in Richtung des Mädchens, das hinten im Rettungswagen sitzt.
    Ich sehe zu ihr rüber. Rob hat Recht. Sie könnte genauso gut tot sein, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Ja, genau deswegen hab ich mich mal für den Polizeidienst gemeldet – um den scheiß Helden zu spielen. Und das heute war mein gottverdammter lang ersehnter Mel-Gibson-Auftritt. Blöd nur, dass ich den nach meinem Ausscheiden hatte.
    »Du erkennst sie nicht wieder, oder?«, frage ich.
    Rob schüttelt den Kopf.
    »Du hast sie noch letzte Woche angebaggert, Kumpel.«
    Er sieht mich verständnislos an.
    »Im O’Neill’s am Broadway. Wir waren nach dem Training dort.«
    »Kann nicht sein«, sagt er. »Die Tussi damals hatte doch ’nen Zinken wie bei ’ner Karikatur.«
    Da hat er Recht. Warum sollte er sie auch wiedererkennen. Der Schlag mit dem Ast hat ihr schließlich den Spoiler ziemlich platt gedroschen.
    Jenka : Mann von Ambulanz sagt, ich soll klettern in Auto. Wir fahren Krankenhaus jetzt. Ich stehe auf und winke Mann, der mich hat gerettet. Bin Mann

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