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Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
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und dann erschrickt sie fast zu Tode.
    Jenka : »Do prdele!«, ich schreie laut, denn ich sehr geschockt. Do prdele bedeuten schlimme Sache in Tschechisch. Wie Wort mit »F«, aber F in Arsch hinein. Woher der Mann gekommen? Ich rutsche weg von Mann. Mann ist dreckig und stinkt nach Alkohol und Pisse.
    »Sorry, Liebes«, sagt er. »Wollte dich nicht erschrecken.«
    Ich nicht antworten. Ich nehme Dinger aus Ohren und tue iPod zurück in Tasche.
    »Hast nicht zufällig ’ne Kippe für mich, oder?«, er sagt.
    »Ich nicht rauchen«, ich sage. »Und Sie besser auch nicht rauchen, wenn nicht können leisten rauchen.«
    »Tja, würd zu gern damit aufhören, glaub mir. Ist andererseits aber auch die einzige Freude für einen wie mich, weißt du?«
    Was er sagen? Nicht verstehe einziges Wort.
    »Und wie sieht’s mit ’nem bisschen Kohle aus?«, er fragt.
    Ich wieder nichts verstehe.
    » Geld «, er sagt. »Kannste ’n bisschen was entbehren? Paar Münzen, bisschen Silbergeld vielleicht?«
    »Kein Geld ich hab«, ich sage. »Bin nur Studentin hier. Nichts ich hab.«
    Ich stehe auf und gehe weg von Mann. Will zu Putzstelle jetzt. Mir egal, dass sie nur haben Dyson. Mann steht auch auf und mir folgt. Jetzt ich habe große Angst, jetzt ich gehe schneller.
    Steve ist zurück : Geizige Schlampe. Hat doch ’ne schöne große Tasche und schicke Klamotten, was bedeutet, dass sie auch Geld hat. Irgendwie hat sie ’nen komischen Akzent. Ist bestimmt Ausländerin. Wahrscheinlich eine von diesen rumänischen Zigeunern, die von der Wohlfahrt leben, während sie sich mit Ladendiebstahl was dazuverdienen. Die hat Geld, so viel ist klar, und sie will mir nichts davon abgeben. Einer wie ich hat dieses Land nicht mit aufgebaut, damit Zigeunerschmarotzer wie sie daherkommen und uns aussaugen. Scheiße, ich könnt mich aufregen.
    Sie geht jetzt schneller, aber ich halte Schritt. Gerade sieht sie sich über die Schulter und ruft mir was in einer Sprache zu, die ich nicht verstehe. Jetzt werde ich richtig sauer.
    Jenka : »Vyser si voko, mamrd!«
    Er meine Tasche packt, aber ich reiße Tasche wieder aus Hand.
    »Geh weg! Mich lassen Ruhe!«
    Ich jetzt laufe. Ich sehr schnell. Hab gewonnen Lauf von achthundert Meter in Highschool. Ich zurückschaue. Mann nicht sehr schnell. Ja, ich ihn abhängen kann.
    Keith : Ich bewege mich in Richtung der beiden. Da greift der Mann nach ihrer Tasche, doch sie kann ihn abschütteln, und dann fängt das Mädchen an zu rennen. Mann, die ist schnell. Dabeginnt auch der Mann zu rennen, aber gegen sie hat er keine Chance. Sie hat Beine wie ’ne Gazelle, während er ’nen fetten Bierbauch vor sich herschiebt. Als sich der Abstand zwischen den beiden vergrößert, wird der Penner langsamer. Doch dann passiert’s. Im Laufen schaut sie sich über die Schulter und rennt unvermittelt gegen einen der Bäume. Sie prallt zurück, landet auf ihrem Hinterteil und steht nicht wieder auf. Ohnmächtig oder nur außer Atem? Schwer zu sagen aus dieser Entfernung.
    Der Penner setzt sich wieder in Bewegung und beugt sich über sie, noch bevor sie sich wieder aufrappeln kann. Auch ich laufe los. Sie sind etwa zweihundert Meter von mir entfernt, aber ich bin auch nicht der Langsamste. Der Penner packt das Mädchen unter den Armen und … Scheiße, jetzt zieht er sie in den Wald hinein. Ich glaube es nicht. Zehn Jahre Streifendienst, ohne dass ich mal einen Raubüberfall auch nur von Weitem mit angesehen hätte. Und jetzt, da ich eine Woche nicht mehr bei der Truppe bin, hab ich einen Killer im Visier. Ich renne wie noch nie zuvor in meinem Leben.
    Auf halbem Wege sehe ich, wie sie sich wehrt und strampelt, doch der Penner zieht sie ungerührt tiefer und tiefer ins Unterholz hinein. Das Mädchen ist kratzbürstig und clever noch dazu. Jetzt presst sie ihr Kinn fest an die Brust, dann ruckt in einer entschlossenen Bewegung ihr Kopf zurück. Hart trifft ihr Schädel auf seine Genitalien, und er lässt von ihr ab. Taumelnd macht er ein paar Schritte zurück und hält sich die Eier. Wieder frei, rappelt sich das Mädchen auf die Knie und krabbelt ein Stück davon. Während ich näher komme, sehe ich, dass sie am Kopf blutet. Wahrscheinlich hat sie sich verletzt, als sie gegen den Baum gekracht ist. Doch der Penner scheint noch nicht fertig mit ihr zu sein. Jetzt beugt er sich hinab und greift sich einen salamidicken und ziemlich langen Ast. Scheiße, er will ihr mit dem Ding das Hirn rausprügeln. Schon hebt er den Prügel über

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