Der Orden des Blutes (German Edition)
musste verbunden werden, bevor sie aufbrechen konnten. "Beeindruckend, Khelban, und vielen Dank für die Rettung." Theron drückte ihm kräftig die Hand.
"Ich schulde dir etwas." "Wir alle Schulden dir unser Leben." setzte Ceres dankbar hinzu. "Wenn du nicht im letzten Moment dein Erbe geweckt hättest, wären wir jetzt alle Tod." Selbst Eldur stimmte dem nickend zu. "Es ist ja nicht so, als ob ich das bewusst gemacht habe, jedem von euch hätte das selbe widerfahren können." "Ist es aber nicht." Theron blickte ihn ernst an.
"Du hast eine uralte Macht geweckt, die tief in deinem Blut geschlummert hat, Khelban. Selbst wenn es nicht das Blut Tyros sein sollte, trägst du jetzt als Blutserbe eine große Verantwortung. Du musst lernen deine Macht zu kontrollieren und sie zu beherrschen, sonst stellst du eine große Gefahr für alle um dich herum dar." Khelban blickte etwas hilflos. "Ich weiß aber nicht, wie."
"Ich kenne jemanden aus meinem früheren Leben, der dazu bereit sein wird, dich auszubilden. Du wirst diese Reise nicht allein bestreiten müssen." "Nein, das wirst du wahrlich nicht. Wir sind ja auch noch da, nicht wahr Eldur?" Ceres stieß ihm spielerisch mit dem Ellbogen in die Seite. "Ja, da hast du wohl recht. Schließlich können wir ihn ja mit all dieser Macht nicht allein lassen." Khelban schaute sie alle dankbar an.
"Danke. Vielen Dank, aber jetzt sollten wir erst mal von hier verschwinden. Ich möchte diesen Ort so schnell wie möglich hinter mir lassen." "Und auf dem Weg hinaus kannst du uns ja erzählen, warum du doch noch zu unserer Rettung aufgetaucht bist, Theron." Ein zufriedenes Lächeln breitete sich bei diesen Worten auf Ceres Gesicht aus. Theron erzählte ihnen von seinem Verdacht Vorden gegenüber und wie er zu dem Schlachtfeld zurückkehrte, um es erneut zu untersuchen. Mit Ryerians Hilfe war er ihnen gefolgt und grade noch rechtzeitig eingetroffen, um sie vor dem sicheren Tod zu bewahren.
Ihre gemeinsamen Erlebnisse sollten sie zu einem Bund formen, den sie in den vor ihnen liegenden Jahren des Kampfes gegen Mor Gartai dringend benötigen würden. Doch nun verließen sie, von neuer Hoffnung erfüllt, die uralten Hallen Tyrostars.
Epilog
Langsam verblasste der Fackelschein der vier in der Dunkelheit vor ihnen. Es war ein beeindruckender Kampf gewesen, das musste Crain ihnen lassen. Ceres nutzte die ihr angeborene Macht bereits unbewusst, auch wenn deutlich erkennbar war, dass sie kein Erbe des Tyros war. Theron kannte er von einst und seine Meisterschaft im Schwertkampf war kein Geheimnis für ihn.
Bei Eldur hatten sich keinerlei besonderen Kräfte gezeigt, er war der unbedeutendste seiner Kontrahenten. Khelban hingegen würde ab jetzt sein Ziel sein. So eine gewaltige Manifestation der Macht hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Innerhalb weniger Augenblicke besiegte er die uralte Wesenheit, die diesen Berg beherrschte.
"Er atmet noch." erklang Says Stimme hinter ihm. Sie war eine der Wenigen, die die Schlacht bei Imvora mit Glück überlebt hatten. "Was willst du mit ihm machen?" ertönte die Stimme der zweiten Überlebenden neben ihm. Athera.
Ihre Freunde hatten sie unter den Trümmern der Ruinen nicht gefunden und er hatte ihre Verzweiflung endlich in Hass verwandeln können. Es würde zwar noch einige Zeit dauern, bis sie ihm eine verlässliche Verbündete sein wird, aber die Zeit wird kommen. "Was meinst du Athera, sollen wir ihn leben lassen?"
Er kniete neben Vorden und blickte ihm ins schmerzverzehrte Gesicht. "Töte mich und bring es zu Ende" konnte Vorden noch hervorbringen bevor er erneut von den Schmerzen erfasst wurde. "Ja, lass ihn am Leben so dass ich mich für den Schmerz rächen kann, den er mir zu gefügt hat."
"Nein. Töte mich!" Mit einem grausamen Grinsen zog Crain ein Messer durch seine Handfläche. Langsam tropfte das Blut heraus, direkt in Vordens Mund, den Say geöffnet hielt. Der alte Ritter versuchte es zu verhindern, kämpfte aber einen aussichtslosen Kampf.
Ja,
dachte Crain,
mein Blut wird dem letzten Ordensritter das Leben schenken und im Ausgleich werde ich die Kontrolle über ihn erhalten. Welch eine Ironie, bald würde derjenige, der sie auf die Spuren des Erben von Tyros gebracht hatte, eben jenen jagen und für Mor Gartai zur Strecke bringen.
Das zufriedene Lachen Crains war das Letzte, was Vorden hörte, bevor ihn die gnadenvolle Bewusstlosigkeit umfing. Aus der er als ein Diener jener erwachen würde, die er zu bekämpfen
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