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Der Orden des Blutes (German Edition)

Der Orden des Blutes (German Edition)

Titel: Der Orden des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Mattner
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nicht erreicht, als er bereits die Augen aufriss und vollends zu Bewusstsein kam. "Wo bin ich? Was ist passiert?" Mit schmerzenden Gliedern brachte er sich in eine aufrechte Position. "Du hattest Recht, was Vorden angeht. Er wollte Eldur überzeugen, dich zu töten und sich danach wahrscheinlich auch unser entledigen." sprudelte es aus ihr hervor.
    In der Ferne ertönte ein dumpfes Donnern. "Aber Eldur hat sich mit dem Blutdolch gegen ihn gewandt und unsere Flucht ermöglicht." "Ageran hat er auch auf dem Gewissen. Mit diesem Dolch hat er ihn umgebracht." Eldur zeigte ihm den Blutdolch im stetigen Fackelschein. Erneut ertönte der dumpfe Donnerhall.
    "Danke, Eldur. Du hast mir das Leben gerettet." "Ich denke damit sind wir Quitt. Aber nun müssen wir uns überlegen, wie wir wieder hier raus kommen." "Warum nehmen wir nicht den gleichen Weg, über den wir herein gekommen sind?" wollte Khelban wissen. "Weil Vorden genau das erwarten wird. Wir werden einen weitläufigeren Weg wählen müssen." "Oder wir machen das, was er am wenigsten erwarten würde und kehren zum Altar zurück." sprach Ceres aus, was sie schon länger dachte. "Und wecken dort die Kräfte die in uns wohnen, damit wir bei einem Kampf gegen ihn nicht völlig chancenlos sind." Khelban und Eldur dachten kurz darüber nach, kamen aber zu dem gleichen Schluss.
    "Wir wissen nicht, wie man das Ritual durchführt, was dazu nötig ist." meinte Khelban. "Und dann wäre da noch der Geist, der hier lebt." Und wieder ertönte der Donnerhall, diesmal etwas näher als zuvor. "Und mit ihr wollen wir nichts zu schaffen haben." Ceres und Eldur blickten Khelban verwundert an. "Während meiner Bewusstlosigkeit hat sie versucht, Kontakt mit mir aufzunehmen, ist aber vor mir zurück geschreckt. Dabei konnte ich ein Blick auf sie erhaschen."
    Er schwieg für einen kurzen Moment. "Der Geist, der diesen Berg heimsucht, ist ein Teil Sheyas. Als die Götter einst ihren Plan fassten, dass sie diejenige sein sollte, die ihren dunklen Bruder ablenken würde, sperrte sie all ihre Hoffnungen, Träume und Wünsche fort, damit sie sich ihrer schier unmöglich Aufgabe stellen konnte."
    Khelban erhob sich langsam. "Sie wollte sich all ihrer guten Gefühle wieder annehmen, sobald ihre Aufgabe erfüllt war und sie hierher zurückkehrte. Aber sie kehrte niemals zurück und starb wie all ihre Geschwister im Kampf gegen ihren Bruder. So verharrten ihre Gefühle hier für Jahrhunderte und verkümmerten immer mehr. Sobald ihre Liebe zu Hass verkam, nutzte sie die erste Möglichkeit und übernahm einen Issar Magier, der ihr für einige Jahre als Gefäß diente, bis sein Körper starb. Und nun ist sie an diesen Ort gebunden und sucht nach einem Weg um alle anderen an ihrer Pein teilhaben zu lassen."
    Khelban beendete seine Erzählung zeitgleich mit dem nächsten Donnerhall. "Zumindest mit der Bedeutung der Gefahr hat Vorden uns nicht angelogen "fügte Eldur hinzu. "Wie immer jetzt unser Plan auch aussieht, wir sollten von hier fort, bevor dieses Donnern uns erreicht." Die beiden stimmten ihr zu.
    Sie packten schnell ihre verbliebende Ausrüstung zusammen und verließen die alten Unterkünfte. Zurück auf dem Gang war die Entscheidung schnell getroffen und die drei begaben sich in den Tunnel Richtung Westen, um weitläufig den Ausgang erreichen zu können. Unablässig folgte ihnen das unheimliche Donnern tief in die Dunkelheit der alten Festung.
     

Kapitel 16 - Erben des Blutes
     
     
    Sie hatten sich verirrt. Obwohl es keiner von ihnen zugeben würde, hatten sie sich tatsächlich verlaufen. Der Plan war einfach gewesen, immer gen Westen und daraufhin gen Norden dann sollten sie den Ausgang erreichen. Aber so war es nicht passiert. Nun irrten sie seit Stunden durch die weitläufigen Hallen Tyrostars. Der letzte Proviant war bereits verzehrt, aber zumindest war das Donnern inzwischen verklungen und die bekannte Stille lag über allem, durchbrochen nur durch ihre eigenen Schritte.
    "Licht. Da vorne ist Licht." flüsterte Khelban leise. Tatsächlich. Und es schien sogar ein natürliches Licht zu sein, wahrscheinlich der Mondschein. "Dann kann der Ausgang nicht mehr weit entfernt sein." sagte sie. "Lasst uns jetzt nicht unvorsichtig werden. Nicht so kurz vor dem Ziel." So leise wie es ihnen möglich war, schlichen sie in Richtung des vor ihnen liegenden Ausgangs.
     Die Enttäuschung war groß. Es war tatsächlich der Mondschein, aber nicht der erhoffte Ausgang. Durch eine komplexe Anordnung vieler

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