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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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Flötenspielerhände bewegten sich mit flüssiger Eleganz. Die Flöte hatte er weggesteckt.
    Â»Es ist mir eine Freude«, sagte Sin und schüttelte den beiden die Hände.
    Eine der Frauen machte danach eine Geste zu Sin.
    Â»Sie sagt, sie hätte schon viel von dir gehört«, erklärte Matthias. »Wahrscheinlich redet sie von jemand anderem. Wenn du mich entschuldigst, wenn ich meine Eltern herumgeführt habe, muss ich einen Haufen leichtgläubiger Touristen übers Ohr hauen …«
    Er lachte und die dunklen Augen in seinem schmalen Gesicht blitzten. Die andere Frau nahm seinen Arm und sah ihn amüsiert an. Offensichtlich fand sie ihren grässlichen kleinen Jungen sehr lustig.
    Sin schob es auf die Eltern.
    Sie hatte Glück gehabt, dass sie gute Eltern hatte. Ihr Vater lief zum ersten Mal seit Jahren wieder über den Markt, gefolgt von Lydie und Toby. Er hatte versprochen, dass sie alle kommen würden, um sie tanzen zu sehen.
    Später würden sie alle zusammen nach Hause gehen. Es würde Essen auf dem Tisch stehen, es würde sich jemand um die Kinder kümmern, und fürs Erste war Mae für den Markt verantwortlich und würde kühne, mutige Entscheidungen treffen, auch wenn sie offensichtlich hier und da Hilfe gebrauchen konnte.
    Es war Zeit, sich ein wenig auszuruhen, Lydie und Toby zu ihrem Recht kommen zu lassen und sich genau zu überlegen, was für eine Art Anführerin Sin sein wollte und ob sie überhaupt eine sein wollte.
    Der Markt würde immer da sein. Es würde immer Magie geben und den Tanz.
    Als Nächste hielten sie Jonas und Chiara auf und fragten sie nach Merris. Sin musste ihnen sagen, dass sie bereits gegangen war.
    Â»Ich habe mich gefragt, ob dieser Nekromant im Haus des Mezentius jetzt Merris’ Liebhaber ist?«, sagte Jonas. »In ihrem Alter! Das ist eklig!«
    Â»Ich weiß nicht recht«, meinte Sin. »Ich habe eigentlich vor, in ihrem Alter selbst noch einen Liebhaber zu haben.«
    Â»Alan Ryves für immer?«, fragte Chiara und verzog das Gesicht.
    Â»So sieht es aus«, bestätigte Sin, und als ob man nur seinen Namen nennen müsste, bemerkte sie plötzlich Alan, der mit einem der Magier sprach, einem älteren Mann. Doch als er ihren Blick auffing, entschuldigte er sich und hinkte zu ihr hinüber.
    Â»Mir ist es egal, ob es euch passt oder nicht«, erklärte sie Chiara. »In der Schule hält ihn jeder für einen guten Fang. Ein älterer Mann. Mit einem Auto.«
    Sie kam ihm ein paar Schritte entgegen und hob den Kopf, um ihn unter den Lichtern des Jahrmarkts der Kobolde zu küssen, die Augen halb geschlossen. Es spielte keine Rolle, ob der Markt der Meinung war, dass sie ihm tausendfach überlegen war, und ob man sich in der Schule fragte, mit was sie ihn wohl geködert hatte: Sie wussten, dass sie beide hundert Masken hatten und jede davon war wahr.
    Â»Hi Bambi«, begrüßte sie Alan.
    Sie lächelte ihn an. »Hi Clive.«
    Â»Wem passt was nicht?«, erkundigte sich Alan. »Wenn es dein Dad ist, den kriege ich herum. Wo ist er?«
    Â»Mein Dad ist Nick begegnet und befindet sich augenblicklich in einem Zustand tiefster Dankbarkeit«, informierte ihn Sin. »Meiner Großmutter gefällt die Vorstellung von mir mit einem weißen Jungen nicht. Aber sie ist ja nicht hier.«
    Â»Dann komme ich mal zum Tee vorbei«, schlug Alan vor. »Gib mir zehn Minuten.«
    Â»Enttäusch mich ja nicht«, verlangte Sin. »Das schaffst du in fünf.«
    Sie hörte, wie ihre neue Anführerin und ihr Gefolge nach ihnen rief, daher nahm Sin schnell sein Gesicht zwischen beide Hände und küsste ihn noch einmal als ihren Glücksbringer, bevor die anderen sie erreichten.
    Â»Na?«, fragte sie und sah sich fragend um. »Wer will mit mir tanzen? Ich habe Alan noch nicht davon überzeugen können, unsere Tanzstunden in die Praxis umzusetzen …«
    Sie sah Nick und Mae an, die beide eine gute Wahl gewesen wären, doch zu ihrer Überraschung meldete sich Jamie.
    Â»Wenn du nichts dagegen hast, würde ich es gerne versuchen.«
    Sin sah ihn zweifelnd an. »Bist du ein guter Tänzer?«
    Â»Allerdings.«
    Â»Du bist ein Mann mit vielen Geheimnissen«, erklärte Sin, woraufhin Jamie äußerst zufrieden dreinblickte.
    Es würde ein gutes Bild abgeben, wenn der Liebling des Koboldmarktes und der Anführer der

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