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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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nicht wusste, was Malet mit Eadgyth zu schaffen hatte. Das war in einer Hinsicht gut, weil ich mich so wenigstens darauf verlassen konnte, dass er mir ehrliche Antworten gab.
    »Sagt mir, was da steht.«
    »Ich kann nicht …«
    »Wir müssen es wissen, Wigod«, sagte ich. »Und auf die eine oder andere Weise werde ich es herausfinden.« Ich legte die rechte Hand auf meinen Schwertgriff, damit er sehen konnte, was ich meinte. Ich hatte gehofft, er würde mir seine Hilfe freiwillig anbieten, denn ich griff nicht gerne zu Drohungen, besonders gegenüber einem Mann, mit dem ich keinen Streit hatte. Aber ich wusste, das war die einzige Möglichkeit.
    Einen Augenblick lang stand er nur mit offenem Mund da. Zweifellos erschrocken. Aber dann wandte er sich wieder dem Pergament zu und strich es auf dem Tisch glatt, weil es sich wieder wellte.
    Er räusperte sich und begann: »›An Guillaume Malet, Vicomte von Eoferwic …‹«
    »Den Teil kenne ich«, sagte ich ungeduldig. »Was kommt danach?«
    »Natürlich«, sagte er, und ich sah den Kloß in seiner Kehle, als er schluckte. Sein zitternder Finger fuhr, während er las, an den Zeilen entlang und verharrte manchmal, damit er sich das richtige französische Wort überlegen konnte, nahm ich an. »›An jedem Tag, den ich lebe, werde ich vom Kummer verzehrt. Ich kann ihm nicht entfliehen und ich kann ihn auch nicht überwinden. Während der letzten zwei Jahre, die ich hier in Wiltune bin, habt Ihr mir nichts als leere Versprechungen gemacht und falsche Hoffnung in mir geweckt. Ich schicke Euch diesen Brief, um Euch im Namen Christi unseres Herrn und in Erinnerung an die Bande der Freundschaft, die zwischen uns bestanden, anzuflehen, dass Ihr mir sagt, wo ich die Leiche finden kann …‹«
    Ich runzelte die Stirn. »Die Leiche?«
    »Das steht hier«, erwiderte Wigod. Er fuhr fort vorzulesen: »Sein Blut klebt an Euren Händen. Ich kenne die Schuldgefühle, die Euch plagen, und vielleicht seid Ihr zufrieden, sie zu ertragen. Aber ich kann ohne dieses Wissen nicht weiterleben. Andernfalls, wenn Ihr mir das nicht zugestehen wollt, habe ich in dieser Welt nichts mehr verloren, und mein Blut wird ebenfalls an Euren Händen kleben.‹«
    Er hörte auf. »Das ist alles«, sagte er und schaute zu mir hoch.
    Es klang mehr nach einem Hilferuf als sonst etwas, und zwar nach einem verzweifelten. Aber was meinte sie mit der Leiche und dem Blut, das an seinen Händen klebte? Waren diese beiden Dinge auf irgendeine Weise miteinander verknüpft? War er irgendwie für den Tod eines Menschen verantwortlich? Und wie passte seine eigene Botschaft an sie – tutus est – dazu?
    »Ihr werdet mit niemandem hierüber reden«, sagte ich zu ihm.
    »Nein«, erwiderte er. Sein Gesicht war blass geworden.
    »Wir sollten jetzt zu den anderen zurückkehren.« Er nickte, aber er bewegte sich nicht, und ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich werde herausfinden, was all dies bedeutet, Wigod«, sagte ich. »Das schwöre ich Euch.«
    Ich gab mir alle Mühe, zuversichtlich zu klingen, obwohl wir bis jetzt jedes Mal, wenn wir Antworten suchten, nur weitere Fragen gefunden hatten. Doch ich spürte, dass wir der Lösung näher kamen. Es gab nur noch eine Sache, die wir erledigen mussten.
    Wir warteten bis zur Nacht, um mit dem Priester zu sprechen, damit wir sicher sein konnten, dass er allein war und dass uns niemand stören würde. Das Haus war still: Radulf, Philippe und Godefroi schliefen unten im Saal, und die Damen hatten sich vor einiger Zeit in ihre Gemächer begeben – genauer gesagt, gleich nach ihrer Ankunft, sodass ich sie noch gar nicht gesehen hatte. Das war vermutlich ganz gut so, weil ich nicht glaubte, ihnen jetzt, mit diesen Informationen über Malet, gegenübertreten zu können.
    Es war eine stürmische Nacht, draußen heulte der Wind, und der Regen prasselte auf den Hof. Wir standen im oberen Stock vor der Tür zum Zimmer des Kaplans: Wace, Eudo und ich, die Schwerter an unserer Seite. Es war so dunkel, dass ich ihre Gesichter kaum erkennen konnte, obwohl sie jeweils nur eine Armeslänge von mir entfernt waren. Sie sagten kein Wort. Keiner von uns wollte das hier tun, aber uns blieb kaum etwas anderes übrig.
    Ich nickte ihnen zu und legte die Hand auf die Klinke. Soweit ich sehen konnte, hatte diese Tür kein Schloss, und falls sie innen einen Riegel hatte, war er nicht vorgelegt, denn sie ließ sich leicht und ohne Geräusch öffnen.
    Das Zimmer war klein und spärlich möbliert,

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