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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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haben.«
    »Ich werde ihnen danken«, sagte ich. Es hörte sich tatsächlich so an, als schuldete ich ihnen mein Leben; bis zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar gewesen, wie schwer es mich getroffen hatte. Seit drei Tagen war ich hier, und trotzdem erinnerte ich mich an nichts.
    »Werdet Ihr ihnen eine Nachricht zukommen lassen?«, fragte ich. »Ich würde sie gerne sehen.«
    Ælfwold nickte. »Ich werde mein Bestes tun herauszufinden, wo sie sich aufhalten, und einen Boten zu ihnen schicken, sobald es sich einrichten lässt. Natürlich würde mein Herr auch sehr gern mit Euch reden. Er hat eine Menge von Euch gehört, und ich weiß, dass er interessiert daran ist, Euch in seine Dienste zu nehmen.«
    Ich schluckte und schaute zur Seite. Roberts Tod lastete immer noch schwer auf meinem Herzen. Unter ihm hatte ich einen vollen Conroi von Rittern angeführt: Männer, die mich kannten und mir vertrauten, die jede meiner Anweisungen unbedingt befolgen würden. Er hatte mir Kettenhemd und Schwert und Schild gegeben, hatte dazu beigetragen, aus mir den zu machen, der ich war. Aber dieses Leben war nun vorüber, war mir gestohlen worden, und ich wusste nicht, was ich tun sollte.
    Denn ohne einen Herrn war ein Mann nichts. Es gab einige, die versuchten, ihren Weg allein zu machen, sie leisteten niemandem einen Eid, es sei denn sich selber, aber es waren wenige, und in gutem Ansehen standen sie auch nicht. Sie waren oft in Banden unterwegs und verkauften ihre Schwerter an jeden, der bereit war, mit gutem Silber zu zahlen, und oft verdienten sie nicht schlecht. Sie gehörten zur niedrigsten Klasse von Männern, denn die meisten hatten keine Ehre, keine Skrupel und keine Treue, es sei denn ihrer Geldbörse gegenüber.
    Ich hatte wahrlich kein Verlangen, einer von ihnen zu werden, aber nach der langen Zeit im Dienste Roberts war ich mir nicht sicher, ob ich es je über mich bringen konnte, einem anderen Lord zu dienen, vor allem nicht so bald.
    Und ich war verwirrt, denn falls Guillaume Malet so viel von mir gehört hatte, musste er mit Sicherheit wissen, dass ich meine Männer in Dunholm in den Tod geführt hatte; dass ich es nicht geschafft hatte, Robert bei der einen Gelegenheit zu beschützen, als es wirklich darauf ankam. Welches Interesse konnte er schon an mir haben?
    »Es tut mir leid«, sagte der Kaplan, dem mein Unbehagen nicht verborgen geblieben war. »Ich verstehe, dass es noch zu früh ist, von solchen Dingen zu sprechen. Ich weiß, dass Ihr in letzter Zeit viel gelitten habt. Ich sollte Eure Erholung nicht länger unterbrechen.« Er erhob sich von dem Schemel.
    »Was ist mit der Wunde?«, fragte ich ihn, bevor er gehen konnte. Ich fühlte, wie meine Wade pochte; sie schien angespannt zu sein, als ob etwas auf der Haut läge, vielleicht festgebunden war. Etwas Feuchtes und Schweres, das mein Bein so belastete, dass ich es kaum bewegen konnte.
    »Wir haben natürlich die Eisen angewendet und das Bein danach mit einem Kräuterumschlag umwickelt. Und Ihr hattet wieder Glück, weil der Schnitt zwar lang, aber nicht tief war.«
    »Wie lange wird es noch dauern, bis das Bein geheilt ist?«
    »Das ist schwer zu sagen«, erwiderte er. »Aber Ihr habt Euch bislang als kräftig erwiesen. Mit genug Ruhe, und wenn dafür gesorgt wird, dass die Wunde sauber bleibt, wird es meiner Ansicht nach nicht lange dauern. Ich nehme an, Ihr könnt es in einer Woche oder zwei wieder benutzen. Sprecht Eure Gebete, dann wird Gott sich darum kümmern; das ist der beste Rat, den ich Euch geben kann.«
    »Vielen Dank, Pater.«
    »Ich sorge dafür, dass man Euch zu essen und zu trinken bringt. Schließlich ist es sinnvoll, Eure Kraft wieder aufzubauen.« Der Priester machte sich auf den Weg und zog sein langes Gewand hinter sich her über den Boden. Als er die Tür erreichte, blieb er stehen. »Es gibt Diener genug; falls Euch irgendetwas einfällt, was Ihr braucht, müsst Ihr nur rufen. Ich berichte meinem Herrn, dass Ihr wach seid. Ich hoffe, dass er Euch später besucht.«
    Ich nickte, und er lächelte wieder ganz kurz, bevor er ging und die Tür hinter sich schloss.
    Wie versprochen, wurde bald ein Krug Bier gebracht und neben mein Bett gestellt, kurz darauf gefolgt von etwas Brot und Käse, Äpfeln und Birnen. Ein junger Diener half mir beim Hinsetzen, stopfte mir ein mit Stroh gefülltes Kissen hinter den Rücken, während ein anderer etwas Holz für das Feuer brachte, das auszugehen drohte. Ich aß so viel, wie ich konnte, aber in

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