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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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Mengen, dass wir keine Hoffnung hatten, die Stadt zu verteidigen.« Was uns vielleicht gelungen wäre, wenn wir uns in die Festung zurückgezogen und unsere Kräfte zusammengeschart hätten, wie ich es vorgeschlagen hatte.
    »Trotzdem gibt es jene, die sagen würden, dass der Earl besser vorbereitet hätte sein sollen. Dass er übertrieben selbstsicher war. Er gab seiner Armee die Erlaubnis, die Stadt zu plündern; er ließ zu, dass sich seine Leute betranken, obwohl er den Verdacht hatte, der Feind sei noch in der Nähe.«
    Ich zögerte, weil ich überrascht war, wie viel Malet über die Ereignisse wusste. Aber andererseits würde er das schon von all denen gehört haben, die zurückgekehrt waren – von Eudo und Wace und anderen Rittern, von all den Adligen, die unter Lord Robert gedient hatten.
    »Alles, was er getan hat, hat er mit Beratung und Unterstützung durch die anderen Lords getan«, sagte ich. Das wusste ich, weil ich während dieser Besprechungen in der Met-Halle bei ihm gewesen war. Kurz nach diesem Treffen war es gewesen, als ich mit Eudo und den anderen ausgeschickt wurde, um die Hügellandschaft zu erkunden.
    »Vielleicht«, sagte Malet, »doch für sie ist es seit Roberts Tod äußerst bequem, ihm die ganze Schuld in die Schuhe zu schieben.«
    Ich blieb still, während mir seine Worte im Kopf herumgingen. Unter den anderen Lords waren viele gewesen, die mir nicht gefallen hatten, aber keinem hätte ich eine absichtliche Täuschung dieser Art zugetraut. Sie lief im Grunde auf einen Verrat an Robert hinaus.
    »Und dann«, fuhr Malet fort, »gibt es solche, die sich die Frage stellen, wie es dazu kam, dass die beiden zuverlässigsten Männer Earl Roberts es schafften, am Leben zu bleiben, während er selber den Tod fand.« Er zog eine Augenbraue hoch.
    Damit deutete er an, Wace und ich hätten unseren Herrn absichtlich verlassen, um uns in Sicherheit zu bringen. Ich wurde von einem Zorn ergriffen, wie ich ihn seit der Schlacht nicht empfunden hatte, aber ich hielt ihn im Zaum. Ich konnte es mir nicht erlauben, vor einem Mann die Fassung zu verlieren, der so viel Einfluss hatte wie der Vicomte, zumal wenn man die Großzügigkeit bedachte, die er mir dadurch erwiesen hatte, mich in seinem Haus zu beherbergen.
    »Stellt Ihr auch diese Frage, Mylord?«, fragte ich stattdessen und hielt seinem Blick stand.
    Die Winkel seines Mundes verzogen sich zu einem schwachen Lächeln nach oben. »Seid versichert, dass ich das nicht tue«, sagte er. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst. »Robert hat wenigen Männern vertraut, aber die, auf die es zutraf, standen bei ihm in hohem Ansehen. Er wusste, wie er ihre Achtung und Treue gewinnen konnte, und ich habe keinen Zweifel, dass Ihr alles für ihn getan habt, was in Euren Kräften stand. Trotzdem gibt es viele, die anders darüber denken mögen und es sich zweimal überlegen, bevor sie Euch in ihre Dienste nehmen.«
    »Mylord«, sagte ich. »Es ist weniger als eine Woche seit seinem Tod …«
    »Earl Robert hat in den höchsten Tönen von Euch gesprochen«, unterbrach er mich, als hätte er mich nicht gehört. »Tatsächlich ist mir viel von Eurer Tapferkeit berichtet worden, Tancred. Ich weiß, dass Ihr ihm das Leben gerettet habt, und das mehr als einmal. Ihr habt ihm in Hæstinges Euer Pferd gegeben, nachdem seines unter ihm getötet wurde. Ihr wart derjenige, der ihn aus dem Handgemenge gezogen hat, als man ihn umzingelt hatte.«
    Wieder war ich über das Ausmaß dessen, was Malet wusste, überrascht. Alles, was er gesagt hatte, entsprach der Wahrheit: Ich konnte alles so klar vor mir sehen, als wäre es erst gestern geschehen. Aber nichts davon änderte etwas an der Tatsache, dass ich am Ende meine Pflicht nicht erfüllt hatte.
    »Warum erwähnt Ihr das, Mylord?«, fragte ich, obwohl ich glaubte die Antwort zu kennen.
    »Ich brauche gute Schwerter, heute mehr denn je«, erwiderte der Vicomte. »Die Feinde haben normannisches Blut geleckt. Dunholm wird nicht das Ende sein.«
    »Glaubt Ihr, es wird mehr Schwierigkeiten in Northumbria geben?«
    Malet musterte mich einen Moment lang, und dann stand er von seinem Schemel auf und ging zum Fenster. Er spähte nach draußen; fahles Sonnenlicht fiel ihm ins Gesicht. »Die Northumbrier sind ein aufrührerisches Volk«, sagte er, »stolz und voll Verachtung anderen Stämmen gegenüber. Das ist schon immer so gewesen, und es wird jetzt nicht anders sein. Ihr habt ihre Grausamkeit mit Euren eigenen Augen gesehen.«
    »Der

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